Emerging Markets waren in den vergangenen Jahren Verlustbringer

Mark Mobius Indien wird das neue China

Mark Mobius ist seit vielen Jahren Portfoliomanager und Managing Director der Templeton Emerging Markets Fund Inc.. Er gilt als Altmeister der Aktien-Investments in Asien und als "Schwellenländer-Guru". In einem Interview hat er sich jetzt zu Schwellenländer-Investments im neuen Jahr geäußert.

Besonders im Interview-Fokus stand die vergleichende Betrachtung von Indien und China als Investment-Märkten. Aus verschiedenen Gründen gibt Mobius dabei Indien den Vorzug vor China. Der Subkontinent könnte in Zukunft dem Reich der Mitte den Rang ablaufen.

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Zuletzt schwache Performance von Schwellenländer-Indizes

Emerging Markets waren in den vergangenen Jahren Verlustbringer. Nimmt man den MSCI Emerging Markets Index als Referenz, betrug der Wertverlust auf Jahressicht 19,1 Prozent, über drei Jahre betrachtet 11,6 Prozent und über 5 Jahre 18,5 Prozent. Die schlechte Performance war zuletzt vor allem China geschuldet, das rund 30 Prozent Index-Anteil einnimmt. Die striktere Regulierung der chinesischen Wirtschaft durch den Staat und wiederholte Stillstände infolge der Null-Covid-Politik des Landes würgten die Konjunktur ab und sorgten für Wachstumsschwäche. Hinzu kam eine Krise auf dem chinesischen Immobilienmarkt.

Indien wächst dynamisch, in China bremst die Staatskontrolle

Mobius ist denn auch im Hinblick auf China-Investments sehr zurückhaltend. So lange Xi Jinping an der Macht sei, werde der Staat die politische Kontrolle in allen Lebensbereichen behalten wollen oder sogar ausbauen. Das gelte auch für die Wirtschaft. Es gebe nur wenige chinesische Aktien ohne hohen Staatseinfluss. Ganz anders sehe es zum Beispiel in Taiwan aus. Mobius glaubt im Übrigen nicht an einen Angriff der Rotchinesen auf Taiwan. Die Kosten und wirtschaftlichen Kollateralschäden einer solchen Operation seien zu hoch.

Indien besitze gute Voraussetzungen für ein dynamisches Wachstum - nicht zuletzt dank seiner jungen Bevölkerung."

Wesentlich optimistischer ist Mobius in Bezug auf Indien. Das Land besitze gute Voraussetzungen für ein dynamisches Wachstum - nicht zuletzt dank seiner jungen Bevölkerung. Das Durchschnittsalter in Indien betrage 26 Jahre, in China 36 Jahre. Außerdem habe der Subkontinent zuletzt deutliche Fortschritte bei der Technologisierung gemacht.

Keine Angst vor weiter steigenden Zinsen

Mobius hält noch deutlich höhere US-Zinsen in diesem Jahr für möglich. Weitere Wertabschläge bei Schwellenländer-Indizes seien daher wahrscheinlich - eine gute Möglichkeit, um zu günstigen Kursen einzusteigen. Denn insgesamt seien gerade die größeren Schwellenländer gegen hohe Zinsen robust aufgestellt. Man habe aus früheren Fehlern gelernt.

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