Zu Jahresbeginn herrschte bezüglich der Wirtschafts-Aussichten noch allenthalben Optimismus

Dunkle Wolken am Horizont IWF sieht Wachstum in Gefahr

Zu Jahresbeginn herrschte bezüglich der Wirtschafts-Aussichten noch allenthalben Optimismus. Die europäischen Volkswirtschaften schienen nach langer Stagnation endlich Tritt gefasst zu haben, die US-Konjunktur florierte wie gehabt und die Weltwirtschaft stellte sich auf ein solides Wachstum von fast vier Prozent in 2018 ein.

Heute - gut neun Monate später - ist die Stimmung deutlich verhaltener. Nichts könnte dies besser zum Ausdruck bringen als die aktuelle Zurücknahme der globalen Wachstumsprognose durch den IWF auf nur 3,7 Prozent - das sind 0,2 Prozentpunkte weniger als noch im Frühjahr vorhergesagt. Auch für Deutschland geht der Währungsfonds von einer Wachstums-Abschwächung auf 1,9 Prozent aus. 

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Schwellenländer zu schlecht, die USA zu gut

Die Unsicherheiten durch US-Strafzölle und Sanktionen sowie Probleme einiger Schwellenländer haben den IWF zur Zurücknahme seiner Wachstums-Einschätzung veranlasst. Zwar sieht man keine akute Krisengefahr, wohl aber eine Wetterverschlechterung, wo noch vor kurzer Zeit ein nahezu wolkenloser Konjunkturhimmel erwartet wurde. Dem IWF bereiten dabei sowohl die wirtschaftliche Anfälligkeit einiger Staaten als auch die "hitzige" US-Konjunktur Sorgen. Die USA und die Politik ihres Präsidenten sind überhaupt ein "Stein des Anstoßes" für die IWF-Experten. 

Schwellenländer sind deshalb im Fokus, weil ihre Volkswirtschaften mittlerweile 40 Prozent zur globalen Wirtschaftsleistung beitragen. Wenn es hier zu Krisen kommt, hat das weltweite Folgen. Besonderes Augenmerk richtet man auf Argentinien, Brasilien, die Türkei und den Iran. Denn in allen vier Ländern "läuft es nicht rund". Die beiden lateinamerikanischen Staaten leiden besonders unter der Dollar-Stärke, der Iran ist von den US-Sanktionen schwer getroffen und bei der Türkei kommen Sanktionen und eine verfehlte Wirtschaftspolitik zusammen.

Besonderes Augenmerk richtet man auf Argentinien, Brasilien, die Türkei und den Iran."

Die Gefahr eines Unwetters

In den USA wird die Trump'sche Wirtschaftspolitik kritisch gesehen. Zwar läuft die US-Wirtschaft "wie geschmiert". Das ist aber vor allem der Steuerreform des Präsidenten und einer starken Verschuldung zu verdanken. Einstweilen befeuert beides die US-Konjunktur, das funktioniert aber nicht endlos. 

Bei einer Überhitzung der US-Wirtschaft wird ein strafferer geldpolitischer Kurs der Fed mit steigenden Zinsen und einem noch stärkeren Dollar befürchtet. Das könnte gerade Argentinien, aber auch andere Schwellenländer an den Rand des Ruins bringen. 

Dies wäre dann spätestens der Moment, bei dem aus dunklen Wolken am Konjunktur-Horizont ein echtes Unwetter würde.

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