Serie Zur Person: Amerikanischen Banken geht es hervorragend JP-Morgan-Chef Jamie Dimon
Jamie Dimon machte mit einer per New York Times angekündigten Lohnerhöhung für seine 18.000 Bankangestellten von sich reden. Sein Einkommen als JP Morgan-Chef 2015: rund 27,6 Millionen Dollar.
Er nimmt unbestritten den ersten Rang unter den Chefs der maßgeblichen Großbanken ein, dementsprechend konnte sich Jamie Dimon im letzten Jahr über ein Spitzengehalt freuen. Allerdings muss erwähnt werden, dass jeder der fünf Bestplatzierten im Jahr 2015 über 20 Millionen US-Dollar eingenommen hat. Im Gegensatz zu seinen Kollegen teilt Jamie Dimon diesen Erfolg ganz öffentlich mit seinen Mitarbeitern. Deutsche Banken waren in diesem Ranking nicht vertreten, was angesichts der negativen Meldungen nichts Gutes für die Mitarbeiter bedeutet.
Autorenbox (bitte nicht verändern)
Gastbeitrag in der New York Times - Jamie Dimon sorgt für Aufsehen
Wer freut sich nicht über eine saftige Gehaltserhöhung? Wird diese dann noch in einem renommierten Blatt wie der New York Times ganz öffentlich vom Chef selbst verkündet, dürfte die Überraschung perfekt sein: Von derzeit 10,15 US-Dollar soll der Stundenlohn für die rund 18.000 Mitarbeiter von JP Morgan innerhalb von drei Jahren auf 16,50 US-Dollar ansteigen - Boni für die erfolgsverwöhnten Investmentbanker standen hingegen nicht auf dem Plan.
Deutsche Bankangestellte und Verbraucher müssen sich verwundert die Augen reiben: Hierzulande sind Entlassungen in Größenordnungen im Gespräch, von Filialschließungen und der Wiedereinführung von Kontogebühren ganz abgesehen. Wie passt das zu den gigantischen Gewinnen, die die US-Banken sogar in diesem Sommerquartal einstreichen konnten?
Im Gegensatz zu Kollegen anderer Banken teilt Jamie Dimon diesen Erfolg ganz öffentlich mit seinen Mitarbeitern."
Erfolgreiches Sommerquartal - US-Banken auf Erfolgswelle
Jamie Dimon schöpft nicht ohne Grund aus dem Vollen: JP Morgan konnte in den Sommermonaten den Vorsteuer-Gewinn auf neun Milliarden US-Dollar ausweiten. Das war zwar weniger als im Vorjahreszeitraum, allerdings machte sich damals eine Steuergutschrift bemerkbar. Und JP Morgan steht in den USA nicht alleine so erfolgreich da, die Citigroup verbuchte von Juli bis September 3,9 Milliarden US-Dollar nach Steuern und überraschte die Analysten ebenso wie die zuletzt kritisch beurteilte Wells Fargo mit satten 5,6 Milliarden US-Dollar nach Steuern. Den berühmten Fassboden schlug aber wiederum Jamie Dimon aus, der einen Anstieg der Einnahmen auf mehr als 25 Milliarden US-Dollar respektive um ganze acht Prozent vermelden konnte.
Während die US-Banken boomen und JP Morgan vor allem vom Anleihe-Geschäft, das um 48 Prozent gewachsen ist, profitieren konnte, drohen dem deutschen Branchenprimus satte Strafzahlungen: Gigantische 14 Milliarden US-Dollar stehen im Raum. Ende Oktober muss sich nun zeigen, ob sich die von den einschlägigen Analysten für die Deutsche Bank erwarteten Verluste von 600 Millionen Euro bestätigen - für Strafen wird es langsam eng.