Die Inflation ist wieder spürbar da Kaufkraftverluste drohen
Den extrem niedrigen Zinsen steht eine steigende Inflationsrate gegenüber, was Kaufkraftverluste greifbar macht. Wer mit seiner Geldanlage die aktuellen 1,9 Prozent Inflation überbieten will, muss allerdings kreativ sein.
Nun ist sie also wieder angestiegen: Nach vielen Monaten, in denen die Inflationsrate weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben war und sogar Deflation drohte, kletterte die Inflation im Januar zumindest in Deutschland wieder auf 1,9 Prozent. Eines ist klar: Die Europäische Zentralbank (EZB) wird auch künftig alles dafür tun, die Geldentwertung weiter nach oben zu treiben. Schließlich schrumpfen auf diese Weise die ausufernden Staatsschulden der EU-Mitgliedsländer von ganz allein, auch wenn das Kaufkraftverluste für die Bevölkerung mit sich bringt.
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Neue Anlagestrategien gefragt - Kaufkraftverluste auffangen
Fakt ist aber auch, dass angesichts der extrem niedrigen Zinsen für sichere Anlagen die auf Girokonten, Sparbüchern oder Tagesgeldkonten schlummernden Geldvermögen sukzessive kleiner werden. Anleger müssen schon über die deutschen Grenzen hinaus Ausschau halten, wollen sie zumindest 1,2 Prozent für ihr Tagesgeld erhalten, wie beispielsweise vom "Key Project", das zur italienischen Banca Popolare Lecchese gehört. Weitere Möglichkeiten eröffnen sich bei der BigBank in Estland, bei der kroatischen Bank Kovanica oder bei der portugiesischen Bank Atlantico Europa, die sogar zwei Prozent anbieten. Die besonderen Modalitäten ergeben jedoch unter dem Strich eine niedrigere effektive Rendite. Die Einlagensicherung umfasst auch in diesen Ländern 100.000 Euro, von der Seite her dürfte also wenig zu befürchten sein.
Auch die Renditen von Staatsanleihen sind insbesondere in den letzten Monaten wieder gestiegen - mit all den Ausfallrisiken, die in die Zinsen eingepreist werden. So werfen italienische Papiere 2,3 Prozent, griechische hingegen 7,4 Prozent ab, während für US-amerikanische Staatsanleihen 2,5 Prozent gezahlt werden. Unternehmensanleihen sind deutlich schwerer zu bewerten und in der Regel an längere Laufzeiten gebunden.
Eines ist klar, die Europäische Zentralbank (EZB) wird auch künftig alles dafür tun, die Geldentwertung weiter nach oben zu treiben."
Aktien und Indizes - auf lange Sicht attraktive Renditen
Um die Kaufkraftverluste durch steigende Preise effektiv überbieten zu können, empfehlen sich Aktien - und die sollten gut gemischt werden. Der DAX empfiehlt sich hier als bedeutendste deutsche Benchmark beispielsweise mit einem durchschnittlichen Zuwachs von mehr als acht Prozent pro Jahr als echte Alternative. Ein direktes Investment in den Index ist nicht möglich, aber es gibt eine ganze Reihe von ETFs, die die großen Indizes nachbilden und so eine risikominimierende Diversifizierung gewährleisten. Der besondere Charme: Da diese Fonds nicht aktiv gemanagt werden müssen, weisen sie im Vergleich zu herkömmlichen Investmentfonds eine ausgesprochen schlanke Kostenstruktur auf. Bei einer ratierlichen Zahlung spielen selbst die aktuellen Höchststände nur eine untergeordnete Rolle - dem Cost-Average-Effekt sei Dank.