Catbonds zur Depotdiversifizierung Keine Katastrophen gewünscht
Catbonds - dieser Begriff steht nicht etwa für "Katzenanleihen". Das Kürzel "Cat" bezieht sich vielmehr auf "catastrophy". Katastrophen-Anleihen sind eine besondere Form von Rentenpapieren mit interessanten Anlagechancen.
Der Markt für Catbonds boomt. In den letzten Jahren wurden immer mehr dieser Papiere ausgegeben. 2014 waren es 7,3 Milliarden Euro, in den ersten drei Quartalen 2015 5 Milliarden Euro. Auch 2016 dürfte der Trend anhalten. Denn für die Emittenten lohnt sich das Geschäft. Und Anleger profitieren ebenso von ansehnlichen Renditen.
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Große Rückversicherer im Hintergrund
Hinter den Katastrophen-Anleihen stehen in der Regel große Rückversicherer wie zum Beispiel die bekannten Munich Re, Hannover Rück oder Swiss Re. Deren Geschäftszweck besteht in der Versicherung von Großrisiken, die die Leistungskraft einer Erstversicherung übersteigen. Durch die "Rückversicherung" wird das Risiko verteilt und für Erstversicherer überhaupt tragfähig. Solche Großrisiken treten üblicherweise im Zusammenhang mit Naturkatastrophen wie Erdbeben, Vulkanausbrüchen, Wirbelstürmen oder Überschwemmungen auf. Die dadurch verursachten Schäden erreichen oft Hunderte Millionen Euro.
Die Rückversicherer ihrerseits betreiben ebenfalls Risikobegrenzung - zum einen durch Risikostreuung, zum anderen durch Risikoverlagerung auf Kapitalanleger. Hier kommen Catbonds ins Spiel. Dabei handelt es sich um verzinsliche Wertpapiere, bei denen die vereinbarten Zahlungen erfolgen, sofern das der jeweiligen Emission zugrunde liegende Katastrophenereignis nicht eintritt.
Die Kapitalerträge bestehen dabei in der Regel aus zwei Komponenten, den Zinserträgen aus der Anlage der Mittel am Geldmarkt und aus einer von der Emittentin zu leistenden Risikoprämie. Geht die Rechnung auf, erzielen die Anleger mit dem Catbond eine überdurchschnittliche Rendite. Tritt die Katastrophe dagegen ein, müssen sie sich am Schadensersatz beteiligen. Dafür gibt es unterschiedliche Modelle, im Extremfall droht sogar der Totalverlust. Die Wahrscheinlichkeit ist aber gering und liegt nur bei etwa 1 bis 2 Prozent.
Katastrophen-Anleihen eignen sich, um Risikodiversifkation zu betreiben."
Für Kleinanleger nur als Fonds
Catbonds haben aus Anlegersicht noch einen anderen Vorteil. Ihr Risiko ist weitgehend unabhängig von den Risiken anderer Anlageklassen. Deshalb eignen sich Katastrophen-Anleihen mehr als andere Investments, um Risikodiversifkation zu betreiben. Leider profitieren in erster Linie institutionelle Investoren, denn Catbonds werden typischerweise als OTC-Geschäfte abgewickelt und stehen daher Kleinanlegern nicht offen. Es ist aber möglich, in spezielle Catbonds-Fonds zu investieren, die sich jeweils breit gestreut in Katastrophen-Anleihen engagieren.
Zur individuellen Auswahl geeigenter Anlagemöglichkeiten berät der Autor dieses Artikel gerne.
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