Die breit gestreute Investition in verschiedene Anlageklassen soll das Anlagerisiko minimieren

Abhängigkeiten bei der Entwicklung Korrelation von Anlageklassen

Die breit gestreute Investition in verschiedene Anlageklassen soll das Anlagerisiko minimieren. Beim coronabedingten Crash im März 2020 schien die bewährte Strategie jedoch zu versagen. Die Korrelationen zwischen Anlageklassen verschieben sich.

Risikostreuung bei der Anlage gilt seit langem als probates Mittel, um sein Vermögen zu schützen. Fachleute empfehlen Anlegern immer wieder, nicht alles auf eine Karte zu setzen, sondern ihr Kapital breit gestreut in verschiedenen Anlageklassen zu investieren. Als die Panik vor der Corona-Pandemie ausbrach, brachen die Aktienkurse im März dieses Jahres dramatisch ein. Gleichzeitig fielen jedoch auch die Preise von Anleihen und Gold? Nun fragen sich Finanzwissenschaftler, ob die Theorie von der Korrelation der Anlageklassen ausgedient hat.

Modell zur Darstellung der Korrelation zwischen Anlageklassen:

  • Um den Zusammenhang darzustellen, arbeiten Analysten mit dem Korrelationskoeffizienten. Dieser stellt auf einer Skala zwischen +1 und -1 die Korrelation zwischen zwei Größen dar.
  • Beträgt der Wert 0, sind beide Größen voneinander unabhängig.
  • Ein Wert von +1 signalisiert, dass sich beide Größen in die gleiche Richtung bewegen.
  • Ist der Korrelationskoeffizient kleiner als Null, bewegen sich die Größen in entgegengesetzte Richtung.

Anwendung des Modells in Krisenzeiten

US-amerikanische Ökonomen untersuchten mit diesem Modell das Verhalten von Aktien. Es lässt sich jedoch auch auf die Entwicklung der Preise von Anleihen und Gold anwenden. Ob eine Risikostreuung funktioniert, muss sich vor allen in Krisenzeiten erweisen. Zu Zeiten der 2008er Finanzkrise galten Hochzinsanleihen noch als sicherer Hafen im Falle sinkender Aktienkurse. Als die Krise offenbar wurde, verkauften die Anleger in ihrer Panik beide Anlageklassen. Der Korrelationskoeffizient liegt seither deutlich über der Nullmarke. Das gilt vor allem für Unternehmensanleihen. Bundesanleihen bewährten sich weiterhin als Absicherung.

Während des Corona-Crashs wurden auch die Bundesanleihen mit in die Tiefe gerissen."

Die Korrelation im März 2020  

Während des Corona-Crashs wurden auch die Bundesanleihen mit in die Tiefe gerissen. Fachleute vermuten, dass Anleger die hochliquiden Papiere mit ihrer negativen Verzinsung abstießen, um in rentablere Anlageklassen zu wechseln.

Das ist neu und lässt das Bild vom sicheren Hafen wackeln. Dazu beigetragen hat vermutlich ebenfalls, dass die Bundesregierung zur Finanzierung der staatlichen Hilfsprogramme die Verschuldung auf Rekordhöhen trieb.

Interessant ist der Zusammenhang zwischen US-Staatsanleihen und Gold: Hier liegt der Korrelationskoeffizient - abgesehen von kurzfristigen Ausreißern -  bei etwa 0,5.

Da die Korrelation der Wertpapieranlagen in Aktien und Anleihen steigt, kann eine Beimischung nicht liquider Anlagen wie vermietete Gewerbe und Wohnimmobilien oder Photovoltaik-Anlagen sinnvoll sein.

 

 

Kontakt zu mir

Hallo!
Schön, dass Sie mich kennenlernen möchten.