Noch mehr Transparenz Kosten von Finanzprodukten offenlegen
Mit der Finanzmarktrichtlinie MiFiD II werden Anbieter zur Offenlegung der Kostenstruktur ihrer Finanzprodukte verpflichtet. Vom so verbesserten Anlegerschutz könnten vor allem ETFs profitieren.
Die niedrigen Kosten könnten für ETFs zum Verkaufsschlager werden, wenn die Finanzmarktrichtlinie MiFiD II diesen Aspekt in den Anlegerfokus rückt. Experten sehen hier ein enormes Wachstumspotenzial für diese passiven Fonds, deren Volumen sich in den letzten fünf Jahren verdoppeln konnte. Im Gegensatz dazu dürften die Anbieter anderer Finanzprodukte in Erklärungsnot geraten.
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Die Kostenfrage - Marktverschiebungen wahrscheinlich
Fondsinitiatoren und Banken sind seit diesem Jahr dazu verpflichtet, bei bestimmten Voraussetzungen jährlich über die in einem Finanzprodukt anfallenden Kosten zu berichten und diese zu belegen. Schon seit dem letzten Jahr müssen im Übrigen die Produktverkäufer vor Abschluss die mit dem Erwerb verbundenen Kosten ausweisen - und schon diese Auflage hat zu einigen Veränderungen im Kundenverhalten geführt. Allerdings müssen deutsche Anleger weiterhin Vertriebsprovisionen bezahlen - ganz im Gegensatz zu den niederländischen und britischen, wo diese Vergütungen zwischenzeitlich verboten wurden.
Da liegt es auf der Hand, dass die deutlich kostengünstigeren ETFs im Vergleich zu den aktiv gemanagten Investmentfonds, für die sie darüber hinaus noch Provisionen in Kauf nehmen müssen, deutlich attraktiver sind. Doch auch in diesem Segment gibt es Unterschiede: So können größere Fonds beispielsweise die anfallenden Kosten auf ein größeres Volumen verteilen, was sich positiv auf die Rendite auswirkt. Die größere Anzahl der Investoren lässt zudem die Preisdifferenz zwischen An- und Verkauf schmelzen. Und dennoch können sich auch kleine ETF-Anbieter etablieren, wenn sie zum Beispiel spezielle Regionen oder Marktnischen besetzen. Nicht zuletzt verbinden viele Anleger mit den großen Namen in erster Linie die vergleichsweise teuren aktiv gemanagten Fonds.
Die Transparenzoffensive der MiFiD hat für Bewegung am Markt gesorgt."
Unter dem Strich lässt sich also festhalten, dass die Transparenzoffensive der MiFiD nicht nur für Bewegung am Markt sorgt, sondern vor allem den Anlegern ein echtes Argument an die Hand gibt. Sie können sich besser orientieren und angesichts der wachsenden ETF-Vielfalt auch eine sinnvolle Risikostreuung darstellen.