Trend bei Baufinanzierungen Kreditsummen steigen weiter
Wer sich in Deutschland den Traum vom eigenen Heim erfüllen will, muss für die Baufinanzierung tiefer in die Tasche greifen. Nicht nur die Immobilienpreise, auch die Nebenkosten steigen immer weiter.
Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie sind die Immobilienpreise für Wohnimmobilien in Deutschland trotz wirtschaftlichem Krisenmodus immer weiter massiv angestiegen. Das hat logischerweise zur Folge, dass auch die Nebenkosten und letztendlich die Kreditsummen zur Immobilienfinanzierung immer höher werden.
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Das zeigt der "Dr. Klein Trendindikator Baufinanzierung" (DTB) eindrucksvoll:
- Im Februar 2021 erreichten die Kreditsummen einen neuen Rekordwert.
- Zukünftige Immobilieneigentümer nehmen im Durchschnitt einen Kredit in Höhe von 304.000 Euro auf.
- Die Standardrate für Baukredite liegt bei 381 Euro. Im Vergleich zu den Vormonaten ist dieser Wert angestiegen.
- Die durchschnittliche anfängliche Tilgungshöhe liegt bei 2,8 Prozent.
Auf welcher Basis wird die Standardrate ermittelt?
Die Standardrate wird genutzt, um Trends bei der Baufinanzierung zu veranschaulichen. Als Basis wird von einem Darlehen in Höhe von 150.000 Euro bei zehnjähriger Zinsbindung ausgegangen. Geht man von 2 Prozent Tilgung und 80 Prozent Beleihungsauslauf aus, ergab sich im Februar 2021 eine Standardrate von 381 Euro. Im Vorjahr lag der Durchschnittswert bei 385 Euro. Als Beleihungsauslauf wird der fremdfinanzierte Anteil am Beleihungswert bezeichnet. Der Beleihungswert liegt in der Regel unterhalb der Kauf- oder Baukosten, weil die Banken Sicherheitsabschläge vornehmen.
20-Prozent-Regel hat ausgedient
Um sich abzusichern, erwarten Kreditgeber ausreichend Eigenkapital und finanzieren meist nur den Kaufpreis. Die Regel, dass der Kreditnehmer mindestens 20 Prozent Eigenkapital mitbringen sollte, kommt heute nicht mehr zur Anwendung. Da die Nebenkosten jedoch steigen und diese in der Regel selbst aufgebracht werden müssen, begraben immer mehr Familien ihren Traum vom eigenen Heim. Eine Finanzierung zu günstigen Konditionen setzt eine gute Bonität und zuverlässige Einkommensperspektiven voraus.
Nicht nur die Immobilienpreise, auch die Nebenkosten steigen immer weiter."
Leicht steigendes Interesse an Forward-Darlehen
Ein Forward-Darlehen gibt dem Kreditnehmer Sicherheit, weil er sich einen Zinssatz für zukünftige Zeiträume sichern kann. Der Aufschlag beim Zinssatz liegt gegenwärtig bei 0,015 Prozent pro Monat. In den letzten Jahren sicherten sich relativ wenige Kreditnehmer (5 Prozent) auf diese Weise gegen steigende Zinsen ab.
Im Februar 2021 war ein Anstieg um 0,5 Prozent zu beachten. Die überwiegende Mehrzahl der potentiellen Immobilienbesitzer entscheidet sich für das bewährte Annuitätendarlehen.
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