Serie Zur Person: Der Papst ordnet die Finanzen Krieg im Vatikan
Papst Franziskus ist ein Kirchenoberhaupt, das den Vatikan in vielerlei Hinsicht reformieren will. Was jeder Unternehmenslenker für selbstverständlich hält, bringt dem Heiligen Vater Feinde ein: Transparenz in finanziellen Dingen und Sparsamkeit.
Der Papst ist eine bescheidene Persönlichkeit, die sich weigert, im Vatikan in prunkvollen Gemächern zu wohnen. Er hat Katholiken auf allen Kontinenten die Reformierung des Vatikans versprochen und sich damit den Unmut der Kardinäle zugezogen. Der Schlagabtausch begann am 3. Juli 2013 und dauert in den Hinterzimmern der kirchlichen Paläste bis heute an und wird weiter laufen – wenn sich die Kardinäle nicht perfide Lösungen einfallen lassen.
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Der Bruch mit alten Gewohnheiten
An diesem Tag hat der Papst nach einem einfachen Frühstück die Elite der katholischen Lehre zu sich bestellt und insbesondere die mit Wirtschaftsfragen betrauten Kardinäle an seinen Tisch beordert. Offiziell soll der Jahresabschluss 2012 bestätigt werden, doch weiß der ganze Vatikan bereits, dass Papst Franziskus wesentlich mehr vorhat. Der Heilige Vater hat aus seinen Absichten, die Kurie zu reformieren, nie einen Hehl gemacht und bereits im Vorfeld die kirchliche Bank unter neue Aufsicht gestellt.
Lange wusste niemand genau, was das Oberhaupt der katholischen Kirche eigentlich vorhat. Am dritten Juli beantwortete der Heilige Vater alle Fragen der gespannten Kardinäle. Es ging vor allem um die Verschwendung der enormen Geldsummen, die dem Vatikan zufließen, und es geht mit Blick in die Zukunft um die beunruhigende Gesamtsituation der Vatikanfinanzen.
Die Anklage des Papstes
Bislang war die Kurie keine derartige Kritik gewohnt, Franziskus geißelte die Würdenträger mit harschen Worten, welche dank der neuen Technologien erstmals Verbreitung in der Öffentlichkeit fanden. Er fordert zeitgemäße Transparenz im Vatikan, vor allem bei den Finanzen. Sein erster Anklagepunkt war die Anzahl der Beschäftigten, die innerhalb der letzten fünf Jahre um dreißig Prozent anstieg und meist auf Günstlingswirtschaft beruht. Die zweite Anklage basierte auf den ausufernden Kosten in allen kirchlichen Bereichen.
Franziskus fordert: Transparenz in finanziellen Dingen und Sparsamkeit."
Papst Franziskus forderte von seinen Kardinälen transparente Arbeitsabläufe, die jedes private Unternehmen schon längst für selbstverständlich hält. Nicht genehmigte Projekte ohne Kostenvoranschlag sollen demnach nicht mehr bezahlt werden. Er klagte Barmherzigkeit ein und damit die Unterordnung der Würdenträger unter die Wünsche der Gläubigen. Man muss kein Katholik sein, um aktuell den Glauben an die Kirche wieder zu finden!
Der Vatikan auf Reformkurs
Der Papst macht sich mit Verhaltensweisen unbeliebt, die von jedem Unternehmenslenker zwingend erwartet werden. Er setzt Vetternwirtschaft und Verschwendung ein für alle Beteiligten überraschendes Ende. Auch in der freien Wirtschaft sind solche Ansätze nicht immer gerne gesehen, aber notwendig. Man darf ob des Gelingens gespannt sein, selbst ich als Evangele bin es!