Serie Finanzwissen: Finanzwissen Investmentfonds Laufzeit-, Lebenszyklus- und Garantiefonds
Offene Investmentfonds zeichnen sich üblicherweise dadurch aus, dass ihre Laufzeit nicht begrenzt ist, Anteile jederzeit erworben und wieder zurückgegeben werden können und die Wertentwicklung in Abhängigkeit von den im Fondsvermögen enthaltenen Gegenständen frei schwanken kann. Bei einigen bestimmten Arten von offenen Investmentfonds gelten diese Merkmale nicht oder sind eingeschränkt. Auf sie soll nachfolgend näher eingegangen werden.
1. Laufzeitfonds
Bei Laufzeitfonds handelt es sich um offene Investmentfonds mit von vornherein begrenzter Laufzeit. Für den Anteilserwerb gilt eine Zeichnungsfrist, ein späterer Erwerb über die Börse ist ggf. möglich. Am Ende der Laufzeit wird das Fondsvermögen veräußert und der Erlös einschließlich angesammelter Erträge anteilsmäßig an die Inhaber verteilt. Vor dem Ende der Laufzeit können Anleger sich von ihren Anteilen über Verkauf an der Börse trennen. Auch eine vorzeitige Rückgabe ist unter Umständen möglich. Dafür gelten aber oft bestimmte, in den Vertragsbedingungen festgelegte Restriktionen, zum Beispiel Rückgabe erst nach einer längeren Mindesthaltedauer oder Berechnung spezieller Rückgabegebühren. Auch wenn es sich prinzipiell um offene Fonds handelt, ähneln Laufzeitfonds eher geschlossenen Fonds.
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2. Lebenszyklusfonds
Bei Lebenszyklusfonds (auch Zielfonds genannt) handelt es sich um eine besondere Variante von Laufzeitfonds, die auf private Altersvorsorge oder Vermögensbildung auf ein bestimmtes Ziel hin ausgerichtet sind. Die Laufzeiten sind hier oft recht lange und können bis zu mehrere Jahrzehnte umfassen. Ein charakteristisches Merkmal von Lebenszyklusfonds ist die systematische Veränderung ihrer Anlagestrategie während ihres "Lebenszyklus". Für jede Phase soll die optimale Mischung gefunden werden. Am Anfang investiert der Fonds dabei oft schwerpunktmäßig in riskante, aber renditeträchtige Anlagen, z. B. Aktien. Später findet eine immer stärkere Verlagerung hin zu risikoärmeren Anlagen mit niedrigeren, aber sicheren Renditen - z. B. erstklassigen Staatsanleihen - statt. So soll sichergestellt werden, dass das Anlageziel am Ende der Laufzeit auch erreicht wird. Damit verfolgen Lebenszyklusfonds einen ähnlichen Ansatz wie Mischfonds.
Offene Investmentfonds zeichnen sich üblicherweise dadurch aus, dass ihre Laufzeit nicht begrenzt ist."
3. Fonds mit Rückzahlungs- oder Ertragsgarantie
Darüber hinaus gibt es Fonds, die ihrem Anteilsinhaber bestimmte Garantieversprechen bezüglich des Kapitalerhalts bzw. der Erträge bieten:
- Garantiefonds: Dies sind ebenfalls offene Fonds mit begrenzter Laufzeit. Hier wird am Ende der Laufzeit oder zu regelmäßigen Stichtagen davor die volle Rückzahlung des ursprünglich eingesetzten Kapitals oder eines hohen Prozentsatzes davon (z. B. 95 Prozent) garantiert. Vorzeitige Rückgaben bzw. Veräußerungen von Fondsanteilen sind möglich, allerdings gilt in diesem Fall die Kapitalgarantie nicht.
- Wertsicherungsfonds: Sie versprechen anders als Garantiefonds keine Kapitalgarantie zu bestimmten Zeitpunkten, sondern Begrenzungen des Verlustrisikos durch bestimmte Wertsicherungsstrategien.
Sowohl bei Garantie- als auch bei Wertsicherungsfonds muss die höhere Sicherheit mit Abstrichen bei der Rendite erkauft werden.
Ein unabhängiger Finanzberater hilft Ihnen dabei, die passende Strategie für Ihre persönliche Situation zu entwickeln.
Die vom Autor als Basis für diesen Artikel verwendeten Informationen sind vom Rechteinhaber des Grundlagenwissen: Investmentfonds und die Risiken, der fundsware GmbH, zur Verfügung gestellt worden.
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