Die Analysten von Morgan Stanley erwarten, dass die Fed Mitte 2024 beginnt, die Leitzinsen in kleinen Schritten zu senken

US-Leitzins Morgan Stanley und Goldmann Sachs mit unterschiedlichen Prognosen

Wann werden die US-amerikanischen Währungshüter mit den Zinssenkungen beginnen und bis zu welchem Leitzinsniveau wird dieser Zyklus führen? Die Einschätzungen der Ökonomen von Morgan Stanley und Goldmann Sachs gehen auseinander.

Wie werden sich die Leitzinsen in den nächsten zwei Jahren entwickeln? Das ist vermutlich eine der drängendsten Fragen, die Investoren zur Zeit beschäftigt. Dabei schauen auch die Europäer voller Anspannung auf die Entscheidungen der Zentralbänker in den Vereinigten Staaten. Die Fed gibt nun einmal weltweit den Takt vor.

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Prognosen wichtiger US-amerikanischer Finanzdienstleister:

  • Die Analysten von Morgan Stanley erwarten, dass die Fed Mitte 2024 beginnt, die Leitzinsen in kleinen Schritten zu senken. Nach ihrer Einschätzung dürfte das Zinsniveau bis Jahresende 2025 auf 2,375 abgesenkt sein.
  • Die für Goldman Sachs tätigen Ökonomen sind zurückhaltender bei ihrer Prognose. Sie vermuten, dass der Startschuss für Zinssenkungen nicht vor dem IV. Quartal 2024 fallen wird. Die Zinsen werden nach ihrer Ansicht in Schritten von 25 Basispunkten pro Quartal fallen und das Leitzinsniveau wird sich erst Mitte 2026 bei 3,5 - 3,75 Prozent einpendeln.  

 

Goldman Sachs Prognose und Fed-Erwartungen liegen näher beieinander

Beim Vergleich der Einschätzungen fällt auf, dass die prognostizierten Zahlen des Goldman Sachs Teams im Vergleich zu Morgan Stanley näher an denen der Fed liegen. Lediglich bei der Arbeitslosenrate sind die Goldman Sachs Erwartungen mit 3,6 Prozent für 2025 deutlich optimistischer. Sie gehen davon aus, dass der Druck der Finanzkrise nachlässt. Ihrer Einschätzung nach wird die Nachfrage steigen und eine Steigerung des BIP um 1,9 Prozent wäre realistisch. Morgan Stanley setzt lediglich 1,4 Prozent Steigerung in seinen Berechnungen an.

Wie werden sich die Leitzinsen in den nächsten zwei Jahren entwickeln?"

Morgan Stanley: Erwarten keine Rezession

Die Goldman Sachs Analysten begründen ihre Vorhersagen folgendermaßen: Nach ihrer Einschätzung steht die Wirtschaft vor großen Herausforderungen, eine Rezession sehen sie jedoch nicht. Insofern wäre eine Lockerung der Geldpolitik gerechtfertigt.

Nach ihren Berechnungen wird die Arbeitslosenquote 4,3 Prozent erreichen. Das Team der Chefvolkswirtin Ellen Zentner kommt zu der Einschätzung, dass das anhaltend hohe Zinsniveau die Unternehmen stark belastet und das Wachstum bremsen wird. Sie erwarten jedoch, dass viele Firmen ihre Mitarbeiter dennoch halten werden. Die Sorge vor einer Rezession wird Investoren dennoch weiterhin beeinflussen.

Wenn zwei der grössten Investmentbanken der Welt zu stark unterschiedlichen Prognosen gelangen, stellt sich die Frage wie zuverlässig kurzfristige Prognosen überhaupt sein können, oder ob es sich nicht eher um den berühmten Blick in die Glaskugel handelt. 

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