Viele beklagen mangelnde Transparenz

Verivox Nachhaltigkeit verliert an Interesse

Der Anteil der deutschen Anleger, für die der Aspekt der Nachhaltigkeit beim Investieren eine wesentliche Rolle spielt, wird kleiner. Viele beklagen mangelnde Transparenz. Gütesiegel und Ratings seien meist wenig hilfreich.

Viele Deutsche wollen ihr Erspartes nicht nur rentabel anlegen, sondern hoffen außerdem, dass die Welt mit dem investierten Geld ein wenig besser wird. Eine aktuelle, repräsentative Umfrage zeigt jedoch, dass das Interesse an sogenannten nachhaltigen Finanzprodukten zurückgeht. Das Vergleichsportal Verivox befragte 1.016 Personen zu diesem Thema.

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Nach Auswertung der Antworten ergab sich folgendes Bild:

  • 21 Prozent der Befragten haben Geld in nachhaltige Finanzprodukte investiert. Vor zwei Jahren waren es noch 24 Prozent.
  • Auffällig ist, dass das Interesse an solchen nachhaltigen Investments deutlich schwindet. 2022 bekundeten fast acht von zehn Personen (79 Prozent), sich für nachhaltiges Investieren zu interessieren. 2024 ging der Anteil auf 69 Prozent zurück.

Welche Rolle spielt die Rendite?

Fast zwei Drittel der Befragten gaben an, dass sie zu Gunsten der Nachhaltigkeit eine niedrigere Rendite akzeptieren. Das aber unter der Prämisse, dass das Geld in Unternehmen fließt, die wesentliche Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Rendite hätte bei ihren Anlageentscheidungen oberste Priorität, antworteten 28 Prozent.

Ranking der Nachhaltigkeitskriterien

Um herauszufinden, welche Kriterien für Anleger besonders wichtig sind, wurden den Teilnehmern zwölf Möglichkeiten vorgegeben. Davon sollten sie drei Punkte auswählen, die für sie persönlich bei der Entscheidung für ein bestimmtes Finanzprodukt die höchste Priorität haben. Auf Platz 1 setzten 40 Prozent der Befragten die Arbeitsbedingungen, die auf keinen Fall menschenunwürdig und ausbeuterisch sein sollen.

Viele Deutsche wollen ihr Erspartes nicht nur rentabel anlegen, sondern hoffen , dass die Welt mit dem investierten Geld ein wenig besser wird."

Hohe Priorität haben ebenfalls der Verzicht auf Tierversuche (33 Prozent) und der schonende Umgang  mit natürlichen Ressourcen (31 Prozent). Nutzung von erneuerbaren Energiequellen ist 30 Prozent der Teilnehmenden wichtig. Investitionen in bestimmte Bereiche der Wirtschaft, wie zum Beispiel Rüstungsunternehmen oder die Glücksspielbranche lehnen viele strikt ab.  

Mangelnde Transparenz lässt Anleger zweifeln

Möglicherweise schwindet das Interesse an nachhaltigen Finanzprodukten, weil die Anleger zweifeln, ob die Kriterien der Nachhaltigkeit beim konkreten Investment tatsächlich erfüllt werden. Die verschiedenen Gütesiegel, die Anlegern Orientierung geben sollen, erweisen sich in der Praxis häufig als wenig hilfreich. Beispielsweise kommt es vor, dass ein bestimmter Fonds von verschiedenen Agenturen völlig hinsichtlich der Nachhaltigkeit unterschiedlich eingestuft wird.

Freie Experten für nachhaltige Investments helfen

So empfiehlt sich die Konsultation eines unabhängigen und sachkundigen Spezialisten, der über entsprechende Produktkenntnisse und Markterfahrungen verfügt. Dieser kann sicherstellen, dass bei jeder Investition die individuellen Anlegerinteressen und Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt werden.

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