Mögliche Fusion der drei Landesbanken Helaba, NordLB und LBBW

Fusionieren mehrere Landesbanken? Öffentliche Banken im Totalumbruch

Nachdem sie in der Finanzkrise für viele Negativschlagzeilen gesorgt hatten, war es zuletzt um die Landesbanken ruhiger geworden. Die Zerschlagung der WestLB und der Verkauf der HSH Nordbank markierten Meilensteine in der Neuordnung des Oberbaus der Sparkassen-Organisation.

Jetzt zeichnet sich eine weitere Umwälzung ab - die mögliche Fusion der drei Landesbanken Helaba, NordLB und LBBW. Auch die Sparkassen-Fondsgesellschaft Deka sowie der Immobilienfinanzierer Berlin Hyp könnten in den Deal einbezogen werden. Das Ergebnis wäre einer der größten Finanzkonzerne Deutschlands. Ob es tatsächlich so weit kommt, ist allerdings alles andere als sicher. Bisher gibt es nur Sondierungsgespräche.

Big is beautiful - auch im Sparkassensektor

Die Bemühungen um einen Landesbanken-Zusammenschluss passen in die Zeit. In der genossenschaftlichen Bankengruppe wurde bereits im vergangenen Jahr mit der Fusion von DZ Bank und WGZ Bank eine ähnliche Lösung vollzogen. Und die Spekulationen über ein Zusammengehen von Deutscher Bank und Commerzbank wollen nicht verstummen. Offensichtlich gilt im Kreditgewerbe das Motto "Big is beautiful", wobei die deutschen Institute auch bei einer Fusions-Realisierung im internationalen Vergleich noch nicht herausragen würden. 

Die Fusionsbemühungen im Landesbankenbereich sind dem schwierigen Umfeld geschuldet, in dem sich das traditionelle Bankgeschäft heute bewegt. Die fortdauernden Niedrigzinsen drücken auf die Margen. Im digitalen Zeitalter wird das herkömmliche Geschäftsmodell außerdem zunehmend in Frage gestellt. Online-Anbieter sind oft schneller, flexibler und günstiger. Gleichzeitig besteht ein erheblicher Zwang zur Rationalisierung, um Kosten zu sparen. Hier gibt es gerade im Landesbankenbereich noch unausgeschöpfte Potentiale. Für eine Fusion spricht auch, dass die Sparkassen vor Ort in den letzten Jahrzehnten leistungsfähiger geworden sind. Eine Landesbanken-Unterstützung wird weniger als früher benötigt. 

Es zeichnet sich eine weitere Umwälzung ab - die mögliche Fusion der drei Landesbanken Helaba, NordLB und LBBW."

Ein erster Schritt auf einem langen Weg

Trotzdem sollte man nicht mit einem baldigen Zusammenschluss rechnen. Gerade die Erfahrungen im genossenschaftlichen Bankensektor zeigen, dass viele Anläufe nötig sind und es bis zur tatsächlichen Fusion Jahre dauern kann. Denn neben den Interessen der Gesamtorganisation spielen immer auch Interessen der einzelnen Beteiligten bzw. der dahinter stehenden Eigentümer eine wichtige Rolle. 

Das ist bei den Sparkassen nicht anders als bei den Volks- und Raiffeisenbanken. Bei den Landesbanken hat außerdem die Politik ein wichtiges Wort mitzureden. 

In diesem Sinne befindet sich das Thema "Landesbanken-Fusion" noch ziemlich am Anfang.

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