Wer in der Vermögensverwaltung künftig bestehen will, wird an Private Assets nicht mehr vorbeikommen

Portfolios wetterfest machen Private Assets im Aufwind

Die Welt der Geldanlage verändert sich rasant – und mit ihr die Strategien, die Vermögensverwalter für ihre anspruchsvollsten Kunden verfolgen. Angesichts anhaltender Unsicherheiten an den Kapitalmärkten, geopolitischer Spannungen, steigender Zinsen und schwankender Inflationsaussichten suchen Wealth Manager zunehmend nach robusten, langfristig stabilisierenden Anlageformen.

Eine aktuelle Studie von Natixis Investment Managers, für die Hunderte Investmentexperten weltweit befragt wurden, bringt ein klares Ergebnis: Private Assets gewinnen in der Vermögensverwaltung massiv an Bedeutung. Von Immobilien über Private Equity bis hin zu Infrastruktur und Private Debt – diese illiquiden, nicht börsennotierten Anlagen gelten als zunehmend unverzichtbarer Bestandteil professionell geführter Portfolios.


Strategischer Wandel im Wealth Management

Lange Zeit dominierten klassische Anlageklassen wie Aktien, Anleihen oder Fonds das Bild in der privaten Vermögensverwaltung.

Doch in einem Umfeld, in dem traditionelle Diversifikationsmuster an ihre Grenzen stoßen, denken Wealth Manager um.

Private Assets bieten genau das, was in volatilen Zeiten gefragt ist:

  • Geringere Korrelation zu traditionellen Märkten, also mehr Unabhängigkeit von Tagesgeschehen.
  • Langfristige Renditepotenziale, oft über dem Niveau börsennotierter Papiere.
  • Zusätzliche Einnahmequellen, etwa durch regelmäßige Ausschüttungen oder Mietflüsse.
  • Zugang zu exklusiven Anlagechancen, die dem Publikumsmarkt oft verschlossen bleiben.

Der Paradigmenwechsel ist klar erkennbar: Weg von kurzfristigen Marktwetten, hin zu strukturierter Allokation in reale Werte, die auch in Krisen Bestand haben.

Die Wealth-Manager-Studie zeigt, dass mittlerweile mehr als zwei Drittel der befragten Häuser planen, ihre Allokation in Private Assets weiter auszubauen – ein Trend, der nicht mehr nur institutionelle Investoren betrifft, sondern gezielt auch vermögende Privatanleger adressiert.


Private Assets: Ein Blick auf die beliebtesten Segmente

Nicht alle Privatmarktanlagen sind gleich – und nicht alle eignen sich für jede Vermögensstruktur. Die Studie beleuchtet besonders gefragte Segmente, die bei Wealth Managern derzeit hoch im Kurs stehen:

  • Private Equity: Beteiligungen an nicht börsennotierten Unternehmen bieten Chancen auf überdurchschnittliches Wachstum. Besonders gefragt sind Buyout-Strategien und Beteiligungen an wachstumsstarken Mittelständlern.
  • Infrastruktur: Investitionen in Straßen, Stromnetze, Telekommunikation oder erneuerbare Energie gelten als stabil, da sie auf langfristigen Nutzerverträgen beruhen.
  • Immobilien: Trotz gestiegener Zinsen bleiben ausgewählte Lagen und Nutzungsarten – etwa Logistik oder Wohnen – attraktiv.
  • Private Debt: Kredite an mittelständische Unternehmen mit solidem Geschäftsmodell bieten Renditealternativen zum klassischen Rentenmarkt.

Wealth Manager setzen bei der Auswahl zunehmend auf Themenspezialisten, Co-Investments und maßgeschneiderte Vehikel, die den Bedürfnissen ihrer Kunden exakt entsprechen.


Zugangshürden sinken – auch für vermögende Privatanleger

Für Anleger wiederum eröffnet sich die Chance, an realwirtschaftlichen Entwicklungen direkt teilzuhaben – mit der Aussicht auf stabile, überdurchschnittliche Erträge, wenn sie bereit sind, Zeit und Kapitalbindung in Kauf zu nehmen. Wer in der Vermögensverwaltung künftig bestehen will, wird an Private Assets nicht mehr vorbeikommen."

Lange Zeit waren Private Assets das exklusive Terrain institutioneller Investoren. Mindestinvestitionsgrößen, regulatorische Hürden und lange Kapitalbindungsfristen machten sie für Privatanleger schwer zugänglich. Doch das verändert sich spürbar.

Immer mehr Anbieter entwickeln strukturiert zugängliche Produkte, etwa in Form von semi-liquid Fonds, ELTIFs (European Long Term Investment Funds) oder tokenisierten Private-Assets-Vehikeln. Auch Family Offices und größere Wealth-Management-Einheiten bieten ihren Kunden heute gezielte Allokationen in Privatmärkte an – oft im Rahmen professionell strukturierter Dachfonds oder Partnerschaften mit renommierten Private-Equity-Gesellschaften.

Damit wird es möglich, auch in kleineren Tranchen von den Chancen privater Märkte zu profitieren – etwa mit Investments ab 100.000 oder 200.000 Euro, abhängig vom Anbieter und der Struktur.


Herausforderungen und Risiken: Illiquidität bleibt zentraler Faktor

Trotz aller Vorteile bleibt eine Tatsache bestehen: Private Assets sind illiquide, teils über Jahre hinweg. Anleger müssen darauf vorbereitet sein, ihr Kapital für längere Zeit zu binden – oft ohne die Möglichkeit, kurzfristig zu verkaufen.

Weitere Herausforderungen, die Wealth Manager im Blick behalten müssen:

  • Komplexität in der Bewertung: Anders als bei börsennotierten Titeln gibt es keine täglichen Marktpreise.
  • Regulatorische Anforderungen: Je nach Struktur unterliegen Private-Assets-Investments besonderen rechtlichen Rahmenbedingungen.
  • Due-Diligence-Aufwand: Die Prüfung und Auswahl geeigneter Projekte oder Fonds erfordert tiefgreifendes Know-how und Erfahrung.

Deshalb setzen viele Wealth Manager auf Multi-Asset-Lösungen, in denen Private Assets als stabilisierender Kern eingebunden werden, jedoch nicht übergewichtet sind. Ziel ist ein ausgewogenes Verhältnis von Rendite, Risiko und Liquidität.


Fazit: Private Assets – vom Nischensegment zur Säule der Vermögensstruktur

Die Ergebnisse der Natixis-Studie machen deutlich: Private Assets sind auf dem Weg, ein fester Bestandteil in der Vermögensverwaltung anspruchsvoller Kunden zu werden. Nicht mehr nur als Rendite-Booster, sondern als Stabilitätsanker in einem zunehmend fragilen Finanzumfeld.

Für Wealth Manager bedeutet das: Sie müssen nicht nur in den Aufbau eigener Expertise investieren, sondern auch neue Wege finden, Zugang zu diesen Märkten zu schaffen – sei es über Plattformlösungen, strategische Allianzen oder eigene Produktentwicklungen.

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