Die Deutsche Bank rückt das Privatkundengeschäft wieder in den Fokus

Deutsche Bank Privatkundengeschäft wichtiger als Wealth Management

Die Deutsche Bank rückt das Privatkundengeschäft wieder in den Fokus. In dieses Geschäftsfeld soll in der nächsten Zeit verstärkt investiert werden. Die Entwicklung der angekündigten Vermögensverwaltungs-App wird gestoppt.

Die Umstrukturierungsprozesse bei der Deutschen Bank sind offensichtlich noch nicht endgültig abgeschlossen. So zumindest lassen sich jüngste Äußerungen des Privatkundenchefs Claudio de Sanctis interpretieren. De Sanctis ist seit 2018 für die Deutsche Bank tätig. Zum Privatkundenchef wurde er Im Juli 2023 berufen. Nach Aussagen de Sanctis soll die Produktpalette des renommierten Unternehmens, die in den letzten Jahren einen beachtlichen Umfang angenommen hat, neu strukturiert werden. Insbesondere das Geschäft mit privaten Kunden soll in Zukunft wieder eine wesentlich größere Rolle in der Geschäftstätigkeit der Deutschen Bank spielen.

Wo steht die Deutsche Bank heute?

  • Gemessen an der Bilanzsumme nimmt die Deutsche Bank unter den deutschen Kreditinstituten den ersten Platz ein.
  • Als Universalbank bietet die Deutsche Bank das gesamte Portfolio an Bankdienstleistungen für alle Kundengruppen an.
  • Das Geschäft umfasst vier Kernfelder: Die Deutsche Bank ist Privatkundenbank, Unternehmensbank, Investmentbank und Vermögensverwalter.

Das breite Privatkundengeschäft ist wichtiger als Wealth Management und hat bei Investitionen absoluten Vorrang."

Entwicklung der App Vestivity wird gestoppt

Der Vorgänger von Claudio de Sanctis, Karl von Rohr, brachte die Entwicklung einer App für digitale Vermögensverwaltung auf den Weg. Diese App mit dem Namen Vestivity sollte es dem Nutzer unter anderem ermöglichen, Wertpapiere zu handeln. Obwohl die Entwicklungsarbeiten bereits einen zweistelligen Millionenbetrag verschlungen haben sollen, wurde das Projekt jetzt gestoppt. Im Interview bezeichnete der Privatkundenchef die App als gute Idee, es hätte sich jedoch herausgestellt, dass lediglich ein sehr kleiner Teil der Kunden der Deutschen Bank Interesse an dieser innovativen Technologie zeigen würden.

Investitionen in das Privatkundengeschäft haben momentan oberste Priorität

Nahezu euphorisch äußert sich de Sanctis, wenn es um das Privatkundengeschäft der Deutschen Bank geht. Er sei positiv überrascht, wie groß das Wachstumspotenzial dieses Geschäftsbereichs sei, das nach seiner Ansicht in den letzten Jahren zu wenig Wertschätzung bei den Mitgliedern des Vorstands fand. Durch die Übernahme der Postbank und der Norisbank stieg der Marktanteil in diesem Geschäftsbereich auf etwa 15 Prozent. Diese Entwicklung soll nach Angaben de Sanctis noch weiter vorangetrieben werden. Das breite Privatkundengeschäft sei jetzt wichtiger als Wealth Management und habe bei Investitionen absoluten Vorrang.

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