Das Riester-Sparen stagniert unter anderem wegen zu viel Bürokratie

Union Investment macht Vorschläge Riester-Produkte entbürokratisieren

Als 2002 die Riester-Rente eingeführt wurde, knüpften sich daran große Erwartungen. Man wollte ein wirksames Instrument schaffen, um die zu erwartende Rentenlücke zu schließen. Heute - mehr als anderthalb Jahrzehnte später - fällt die Bilanz ernüchternd aus. Das Riester-Sparen stagniert - unter anderem wegen zu viel Bürokratie.

Zwar gibt es immerhin rund 16,6 Millionen Riester-Verträge. Doch es könnten deutlich mehr sein. Nur 80 Prozent der Verträge werden aktiv bespart. Und die Zahl der Neuabschlüsse ist rückläufig. Gerade beim Riester-Sparen machen sich die niedrigen Zinsen negativ bemerkbar. Umso wichtiger ist die staatliche Förderung als positiver Rendite-Faktor.

Beibehaltung der Riester-Rente - aber Vereinfachung der Zulagen 

Das mag für die Union Investment, die Fondsgesellschaft der Volks- und Raiffeisenbanken, Anlass gewesen sein, sich für eine Reform des staatlichen Zulagensystems stark zu machen. Die Zulagen in ihrer jetzigen Form seien zu kompliziert, bürokratisch und intransparent, so der Vorwurf. Mit einer Entbürokratisierung könne man der staatlich geförderten privaten Altersvorsorge wieder neuen Schub verleihen. Die Union Investment spricht sich dabei für die Beibehaltung des Riester-Sparens aus - wenn auch in verbesserter Form. 

Reform-Vorschläge von anderer Seite zielen dagegen auf eine Ersetzung der Riester-Förderung durch ein staatliches Altersvorsorge-Produkt nach schwedischem Vorbild. Dass die Union Investment vom "Riestern" nicht lassen will, hat einen Grund. Mit der UniProfiRente bietet sie das marktführende Fonds-Riester-Produkt an. Insgesamt sind rund 3,2 Mio. Riester-Verträge Fondslösungen, bei 11 Millionen handelt es sich um Versicherungen, auf Wohn-Riester entfallen 1,7 Mio. Verträge, gut 700.000 Kontrakte sind Bank-Sparverträge. 

So will die Union Investment die Zulagen reformieren 

Folgende Vereinfachungen schlägt die Union Investment vor: 

  • künftig sollen alle Bundesbürger förderberechtigt sein, nicht nur sozialversicherungspflichtige Beschäftigte; 
  • Ehe- und Lebenspartner sollen in diesem Sinne ebenfalls Anspruch auf Förderung erhalten;
  • für die Zulagenförderung soll das Finanzamt zuständig sein, weil es alle erforderlichen Daten besitzt; 
  • zulagenfähig sollen 40 Prozent der eingezahlten Beträge sein statt wie bisher 4 Prozent der Beitragsbemessungsgrenze, um Gehaltsabfragen zu ersparen; 
  • die Riester-Förderung soll der allgemeinen Entwicklung entsprechend aufgestockt werden.

Die Zulagen in ihrer jetzigen Form sind zu kompliziert."

Kein Verzicht auf Abschluss-Provisionen

Abschluss-Provisionen soll es nach Vorstellung der Union Investment auch in Zukunft weiter geben, um die Beratung nicht zu gefährden - ein Argument, an dem man sicher Kritik üben kann.

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