Der Riestervertrag gilt bereits seit Jahren als eine bürokratische, teure und wenig lukrative Option bei der Altersvorsorge

Serie Riester: Teuer, bürokratisch, unflexibel Riesterverträge schwächeln

Der Riestervertrag gilt bereits seit Jahren als eine bürokratische, teure und wenig lukrative Option bei der Altersvorsorge. Das einzige Produkt, welches bislang als Ausnahme davon bezeichnet wurde, ist aktuell von eklatanter Schwäche gezeichnet.

Sie können sich vermutlich an den Ausspruch von Norbert Blüm erinnern, der 1986 behauptete, dass die Renten sicher seien. Weil dies eben nicht so ist, haben viele Bundesbürger die Altersvorsorge mit einem Riestervertrag auf sicheren Boden stellen wollen. Die Experten weisen jedoch seit Langem auf die damit verbundene Bürokratie, die hohen Kosten und die daraus resultierende geringe Attraktivität hin. Vor wenigen Tagen wurde publik, dass auch die einzige Riester-Variante, die bei den Kritikern noch Akzeptanz fand, erhebliche Schattenseiten aufweist.

Der letzte gute Riestervertrag wird mit hohen Gebühren belegt

Sollten Sie die Riester-Option mit Fonds- und Banksparplänen gewählt haben, müssen Sie sich zukünftig auf höhere Kosten als gedacht einstellen. Die erfahren Sie erst, wenn Ihr Vertrag vor der Auszahlung steht, dann kann Ihr Anbieter die Auszahlungsphase mit neuen Gebühren erheblich unattraktiver gestalten. 

Sie haben die Ansparzeit trotzt immer niedrigeren Zinsen diszipliniert absolviert und sich auf die Phase der Auszahlung gefreut. Vermutlich steht auch in Ihrem Vertrag, dass die Auszahlungssumme zu 100 Prozent in monatliche Rentenzahlungen umgewandelt wird. Das stimmt so aber nicht mehr, denn die Assekuranz will die Verrentung plötzlich mit neuen Abschlusskosten belegen. Damit trifft sie genau die Sparer, die sich bewusst für Fondsprodukte entschieden hatten, um teuren Versicherungsprodukten zu entkommen. 

Entsprechend Ihrem Riestervertrag dürfen Sie sich 30 Prozent der Ansparsumme als Einmalbetrag auszahlen lassen. Ein Versicherer Ihrer Wahl übernimmt die Aufgabe, den Rest in eine Rente umzuwandeln und kassiert dabei erneut ab.

Sollten Sie die Riester-Option mit Fonds- und Banksparplänen gewählt haben, müssen Sie sich zukünftig auf höhere Kosten als gedacht einstellen."

Keine attraktive Rendite

Sollten Sie einen Riestervertrag mit Fondssparplan gewählt haben, wird die vernünftige Verrentung zu Ihrem Problem. Bisher war der Weg in die Auszahlungsphase sicher und Sie konnten am Ende der Sparzeit auf Einlagen plus Zulagen hoffen. Ihre zu erwartende Rendite ist aufgrund unverhältnismäßig hoher Lebenserwartungen bereits minimiert und nun wollen zusätzliche Gebühren an den Erträgen nagen. Die Versicherungsbranche findet nichts Verwerfliches an den neuen Abschlusskosten, sie argumentiert damit, dass jeder Vertrag aus zwei Teilen besteht. 

Der Gesetzgeber war gegen neue Abschlussgebühren 

Das 2013 verabschiedete Altersvorsorgeverbesserungsgesetz sah bei der Verrentung von Sparplänen keine weiteren Abschlusskosten vor. Allerdings wurde die Umsetzung in die Hände des Marktes gelegt. Ihr Anbieter muss Sie drei Monate vor der Auszahlungsphase darüber informieren, welche Summe Sie mit Ihrem Riestervertrag angespart haben. Sie müssen dann selbst nach einem Versicherer Ausschau halten, der Ihr Geld in eine attraktive Rente umwandelt. 

Die Sache hat nur einen Nachteil: Es gibt keinen ausreichenden Wettbewerb. Die Idee war, dass der Wettbewerb vieler Anbieter Ihnen eine attraktive Rente sichert. Nicht berücksichtigt wurde jedoch, dass die involvierten Versicherer mitverdienen wollen.

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