Klimazielen weit voraus Schottland das Wunderland der Windkraft
Schottland zeigt eindrucksvoll, wie die Energiewende gelingen kann: Windräder produzierten in der ersten Hälfte dieses Jahres ausreichend Strom für über vier Millionen Haushalte - in Schottland gibt es jedoch nur etwa halb so viele.
Windräder sind nicht überall beliebt, prominentester Kritiker dürfte Donald Trump sein: Vor seiner US-Präsidentschaft wurde seine Sorge um die Aussicht auf einem seiner Golf-Plätze in Schottland thematisiert. Als "schreckliche Idee" bezeichnete er damals die "hässlichen Windturbinen". Doch seine Klage konnte den Bau nicht aufhalten - anders in Deutschland.
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Enorme Stromproduktion aus Wind in Schottland
Mit 9,83 Millionen MWh kann sich die Bilanz des schottischen Windstroms sehen lassen - und die Zahlen gelten für ein halbes Jahr. Theoretisch könnten die Schotten also auf fossile Brennstoffe verzichten. Die Auswirkungen auf die Klima-Emissionen sind naturgemäß deutlich: Bereits 2014 konnte das kleine Land im Norden Großbritanniens den Ausstoß um knapp die Hälfte im Vergleich zu 1990 reduzieren. Dabei sahen die eigenen Pläne eine Reduktion um 42 Prozent vor - und zwar bis 2020.
Für hiesige Verhältnisse mutet dies schon unheimlich an, wenn ein Land seine selbst gesteckten Klimaziele deutlich früher erreicht: Deutschland wird laut Klimaschutzbericht schlecht abschneiden. Statt der geplanten 40-prozentigen Reduktion der Treibhausgas-Emission im Vergleich zu 1990 werden es wohl nur rund 32 Prozent werden. Wo liegt also der Unterschied?
Für hiesige Verhältnisse mutet dies schon unheimlich an, wenn ein Land seine selbst gesteckten Klimaziele deutlich früher erreicht."
Schottland als hervorragendes Beispiel
Schottland deckt heute über die Hälfte des Strombedarfs über erneuerbare Energien, in erster Linie sind das Wellen- und Windkraft. Windstrom-Exporte wären möglich, allerdings noch keine Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen.
Den größten Bedarf verzeichnet weiterhin die Industrie. Die schottische Regierung hat deswegen ein neues Ziel ausgegeben: Bis 2030 soll die Hälfte des gesamten Energiebedarfs nachhaltig gedeckt werden - inklusive Automobilsektor. Und: Ab 2032 werden keine Autos mehr zugelassen, die mit Verbrennungsmotoren angetrieben werden - das ist Konsequenz.
Ich glaube, dass die Zusammenarbeit mit motivierten Menschen auf beiden Seiten zusätzliche Energie freisetzt