Das Börsenjahr 2024 startete mit einem fulminanten Auftakt

Ehrhardt Skeptische Aussichten

Das Börsenjahr 2024 startete mit einem fulminanten Auftakt. Obwohl die Aktienkurse an vielen Börsen schon im letzten Quartal stark zugelegt hatten, kletterten sie - getrieben durch Zinssenkungsphantasien - gleich zu Jahresbeginn auf neue Höchststände. Also alles im grünen Bereich? Nicht, wenn es nach Jens Ehrhardt geht!

Der bekannte Fondsmanager und Inhaber der Vermögensverwaltung DJE Kapital warnt vor kurzfristigen Kurskorrekturen an den Aktienmärkten und beurteilt die Aussichten für das weitere Börsenjahr eher skeptisch. Er hat dabei vor allem die US-Börsen im Blick. Der Grund: Signale bei einigen Indikatoren deuteten eine negative Entwicklung an.

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Korrektur erwartet - inverse Zinskurve und andere Warnindikatoren

Ehrhardts wichtigster Warnindikator ist die Zinskurve. Die ist bei US-Zinsen derzeit invers: die langfristigen Zinsen liegen unter den kurzfristigen Zinsen - eine untypische Konstellation, die auftritt, wenn mit sinkenden Zinsen am Markt gerechnet wird. Inversen Zinskurven folgten in der Vergangenheit oft Phasen wirtschaftlichen Abschwungs und an der Börse hatten die Bären das Sagen. Selbst bei tatsächlichen - und nicht nur erwarteten - Zinssenkungen gaben die Aktienkurse erst einmal nach. Die Erklärung: sinkende Zinsen schmälern zunächst viele Unternehmensgewinne, was sich entsprechend in Börsenbewertungen niederschlägt. Ein weiterer "Erfahrungswert" ist, dass US-Börsen in Wahljahren im ersten Halbjahr häufig schwächeln.

Damit nicht genug, sind auch die hohen Bewertungen von US-Aktien für Ehrhardt ein mögliches Warnzeichen. Das Verhältnis der Aktienkapitalisierung bei Dow Jones-Werten zum US-BIP sei aktuell so hoch wie zuletzt in den 1960er Jahren - was eine "Normalisierung" erwarten lasse. Schließlich zeige das sogenannte Hindenburg-Omen einen möglichen Rückschlag an. Das Hindenburg-Omen ist ein technischer Indikator, in den verschiedene statistische Marktgrößen einfließen und der "Crash-Gefahr" anzeigen soll. Nichtsdestotrotz gilt: es kann so kommen, muss es aber nicht. Prognosen sind bekanntlich schwierig und Vergangenheitswerte haben nur begrenzte Prognosekraft.

Trotz einer jüngsten Kursrallye sind japanische Aktien immer noch günstig bewertet."

Chancen bei japanischen Aktien und Wachstumswerten

Chancen sieht Ehrhardt noch bei japanischen Aktien und bei Wachstumstiteln. Trotz einer richtigen Kursrallye in den letzten Monaten seien japanische Aktien immer noch recht günstig bewertet. Bei Wachstumsfirmen resultieren die Kursphantasien vor allem aus den erst teilweise ausgeschöpften Wachstumspotentialen. Bezüglich deutscher Aktien ist Ehrhardt eher vorsichtig. Ausnahmen bestätigen die Regel - gut bewertet er Versicherer und Rückversicherer als grundsolide Werte oder SAP mit seiner KI-Transformationsstrategie - derzeit das wertvollste deutsche Börsenunternehmen.

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