Kreative urbane Lösungen Smart-City Singapur
Der Stadtstaat Singapur im Süden der malaiischen Halbinsel gilt als so etwas wie das Muster für die Zukunft Asiens. Früher als in anderen Ländern des riesigen Kontinents schaffte man hier den Anschluss an die westliche Welt, ja bewegt sich sogar auf der Überholspur.
Viele Projekte in der Millionenmetropole können längst Vorbild für urbane Zentren auch in unseren Breiten sein. Singapur setzt Maßstäbe bei der nachhaltigen und auf innovativen Technologien basierenden Stadtentwicklung. Das Schlagwort dafür lautet "Smart-City". Es mag an den beengten Verhältnissen liegen, die es nötig machen, intensiver über die Nutzung des vorhandenen knappen Raums nachzudenken als in anderen Metropolen. Denn anders als diese kann sich Singapur nicht in sein Umland ausdehnen.
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Enger Raum macht erfinderisch
Die engen Grenzen des Stadtstaates machen dies unmöglich. Die Herausforderung wird unmittelbar deutlich, wenn man Fläche und Bevölkerung mit der von Hamburg vergleicht. Mit einem Staatsgebiet von 710 Quadratkilometern ist das Territorium etwas kleiner als das der Hansestadt. Dafür leben hier gut dreimal so viele Menschen. 7.650 Menschen drängen sich in Singapur auf einen Quadratkilometer.
Wenn die Lebensqualität trotzdem stimmen soll, macht das gewaltige Anstrengungen notwendig, die alle Bereiche der Stadtentwicklung betreffen - vom Verkehr über Umweltschutz bis zur Energieeffizienz und der Schaffung von Grünflächen und Erholungsräumen. Vernetzung ist dabei besonders gefragt, denn angesichts des beengten Raums kann sich der Stadtstaat Stand-alone-Lösungen und isolierte Projekte nicht leisten. Die digitale Technik hat dabei neue Perspektiven eröffnet und die Entwicklung Singapurs zur Smart-City beschleunigt. Heute ist die Stadt so etwas wie ein Testlabor für Vorhaben, die hier bereits Realität sind, während sie woanders noch Zukunftsvisionen darstellen.
Mit dem vernetzten Gesamtkonzept will die Millionen-Metropole zur nachhaltigsten und lebenswertesten Stadt der Region werden."
Auf dem Weg zur nachhaltigsten und lebenswertesten Stadt
So hat der Stadtstaat bereits in den 1990er Jahren ein System namens "Electronic Road Pricing" eingeführt. Dieses elektronische Mautsystem wird beim Parken, bei der Nutzung gebührenpflichtiger Straßen und für viele andere Zwecke im Straßenverkehr eingesetzt. Es vermeidet Warteschlangen und steuert gleichzeitig den Verkehrsfluss. Auch bei der Begrünung setzt man auf nachhaltige Lösungen. So werden durch Neubauten vernichtete Grünflächen konsequent durch Gärten auf den Häusern kompensiert.
Begrünte Gebäudeflächen sind nicht nur ein positiver Beitrag zum allgemein grünen städtischen Erscheinungsbild, sondern werden gleichzeitig als eine Art natürliche Kilmaanlage bei vielen Hochhäusern eingesetzt.
Dies sind nur zwei Beispiele aus einer Vielzahl von Projekten und Vorhaben, die Singapur unter der Überschrift "Smart-City" umsetzt. Mit diesem vernetzten Gesamtkonzept will die Millionen-Metropole zur nachhaltigsten und lebenswertesten Stadt der Region werden - ein Ziel, das zum Gutteil bereits erreicht ist.