Akuter ist die Gefahr, die den Sparkassen aus dem Bereich der Landesbanken droht

Sicherheit war einmal So instabil sind unsere Sparkassen

Die Sparkassen sind eine tragende Säule der deutschen Kreditwirtschaft. Bereits der Name der Institute scheint für Sicherheit zu stehen, der öffentlich-rechtliche Status macht sie überdies zur quasi-staatlichen Einrichtung. Im traditionellen Bankgeschäft bei Einlagen und Krediten stehen sie für fast die Hälfte des Marktes. Doch sind die Sparkassen wirklich eine "sichere Bank"?

Zweifel daran scheinen angebracht, denn es knirscht in der Sparkassenorganisation. Da ist zum einen die aktuelle Zinssituation. Wie andere Banken leiden auch die öffentlich-rechtlichen Institute unter den extrem niedrigen Zinsen. Sie haben zu einem drastischen Margenverfall geführt, was sich entsprechend negativ in den Erträgen bemerkbar macht. Hinzu kommt der zunehmende Wettbewerb durch Direktanbieter und Fintechs, der das filialgestützte Geschäftsmodell infrage stellt. Die Dezentralität und das Regionalprinzip setzen überdies Kostensenkungen durch Fusionen Grenzen.

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Landesbanken-Probleme und HSH Nordbank

Diese Faktoren belasten, konnten aber bis dato die Sparkassenorganisation nicht nachhaltig gefährden. Akuter ist die Gefahr, die den Sparkassen aus dem Bereich der Landesbanken droht. Die Landesbanken sollten ursprünglich nur die Geschäftstätigkeit der Institute vor Ort unterstützen, haben sich aber in der Vergangenheit auch in anderen Geschäftsfeldern engagiert - und sind damit zum Teil dramatisch gescheitert. Die aufgetretenen Verluste werden letztlich von der Organisation und den Sparkassen als (Mit-)Eigentümern und Kunden mitgetragen. 

Ein besonders belastender Fall ist der der HSH Nordbank. Die Bank ist erst 2003 durch die Zusammenlegung von Hamburgischer Landesbank und Landesbank Schleswig-Holstein entstanden. Die Finanzkrise beutelte das Institut schwer, der Staat musste mit einem Rettungspaket in Milliardenhöhe einspringen. Durch Prozesse um das Geschäftsgebaren blieb die HSH auch danach ständig in den Schlagzeilen. Und während andere Bankhäuser die Finanzkrise längst hinter sich gelassen haben, tut sich Deutschlands nördlichste Landesbank erkennbar schwer damit. 

Akut ist die Gefahr, die den Sparkassen aus dem Bereich der Landesbanken droht."

HSH-Abwicklung mit Folgeschäden für die Sparkassen 

Vor allem die Schiffskredite der HSH sind ein enormes Problem. Die Seeschifffahrt leidet bereits seit Jahren unter massiven Überkapazitäten und einem harten Verdrängungswettbewerb. Viele Kredite sind notleidend. Schleswig-Holstein und Hamburg haben daher 2013 ihre Garantien für die HSH nochmals auf zehn Milliarden Euro aufgestockt. Bis 2018 soll die Bank verkauft werden, gelingt das nicht, droht die Abwicklung. Es wäre für die Sparkassen das schlimmste Szenario. Sie sind zwar an der HSH nur mit fünf Prozent beteiligt, doch viele Institute haben beträchtliche Einlagen bei der Landesbank und sind damit Gläubiger. 

Hohe Verluste erscheinen im Fall der Abwicklung vorprogrammiert. Sie würden die Organisation in einer geschäftlich ohnehin angespannten Lage treffen, der Imageschaden darüber hinaus wäre beträchtlich - sicher keine gute Vorstellung für Deutschlands größte Bankenorganisation.

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