Die Sparkassen profitieren sowohl von hohen Umsätzen als auch von hohen Investments

Erfolgreiches Jahr Sparkassen verkaufen viele Fonds

Für die Sparkassen war 2021 ein erfolgreiches Jahr. Der addierte Jahresüberschuss in Deutschlands größter Finanzgruppe stieg auf 1,8 Mrd. Euro - 300 Mio. Euro mehr als im Vorjahr. Maßgeblich verantwortlich dafür war das Wertpapier- und Fondsgeschäft.

Es sorgte für sprudelnde Erträge. Die vereinnahmten Provisionen in Höhe von 560 Mio. Euro stammen im Wesentlichen aus diesem Bereich. Sie konnten sogar das Minus im zinsabhängigen Geschäft von 314 Mio. Euro mehr als ausgleichen. Hier machten sich nach wie vor die anhaltenden Niedrigzinsen negativ bemerkbar.

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Fondsgeschäft hat sich nahezu verdoppelt

29,5 Milliarden Euro haben Sparkassen-Kunden im letzten Jahr in Wertpapiere investiert - so viel wie nie! Davon entfielen 26,9 Mrd. Euro oder über 90 Prozent auf das Fondsgeschäft. Gegenüber 2020 haben sich die Fonds-Investments fast verdoppelt. Damals lag der Fondsabsatz bei 14,1 Mrd. Euro - auch das schon ein starker Wert. Die Angaben beziehen sich jeweils auf den Nettoabsatz. Das heißt, Verkäufe bzw. Anteilsrückgaben sind bereits berücksichtigt. Es handelt sich um ein echtes Plus.

Die Wertpapier-Umsätze der Sparkassen-Gruppe beliefen sich 2021 auf 166,9 Mrd. Euro - ein Anstieg um 14,4 Prozent. Fonds-Umsätze hatten daran einen Anteil von 68,6 Mrd. Euro oder gut 41 Prozent. Hier erreichte der Umsatzzuwachs sogar 18,6 Prozent. Diese Struktur lässt sich gut erklären: mit Einzel-Papieren wird häufiger gehandelt, während Fondsanteile längerfristig gehalten werden. Dadurch gibt es bei Einzelpapieren mehr Umsatz als bei Fonds.

Der Wertpapier- und Fondsboom ist dem herrschenden Anlagenotstand geschuldet, aber auch der Hoffnung auf weiter steigende Aktienkurse."

Wie geht es 2022 weiter? Prognosen mehr als unsicher!

Die Sparkassen profitieren sowohl von hohen Umsätzen als auch von hohen Investments: im Wertpapiergeschäft an Handels- und Depotgebühren, im Fondsgeschäft über Vermittlungs- und Bestandsprovisionen. Der Wertpapier- und Fondsboom ist dem herrschenden Anlagenotstand geschuldet, aber auch der Hoffnung auf weiter steigende Aktienkurse. 3,8 Mrd. Euro wurden 2021 netto in Einzel-Aktien investiert. Bei Anleihen und Zertifikaten gab es dagegen einen Rückgang um 1,2 Mrd. Euro.

Ob dieser Optimismus sich auch 2022 hält und in ähnlich guten Zahlen zeigt, muss bezweifelt werden. Der Ukraine-Konflikt hat die Stimmung merklich eingetrübt. Nervosität und Unsicherheit machen sich breit. Viel wird von der weiteren Entwicklung abhängen. Prognosen erscheinen angesichts der Unberechenbarkeit des Herrschers im Kreml derzeit besonders schwierig.

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