Dringend benötigtes Geld Steuereinnahmen sprudeln
Sie lesen in den Medien von steigenden Steuereinnahmen. In der Tat kassiert der deutsche Staat in diesem Jahr Steuern in rekordverdächtiger Höhe. Zum Glück, denn die eingehenden Summen werden an anderer Stelle dringend benötigt.
Die Steuereinnahmen aus dem Monat September deuten mit 3.5 Prozent Steigerung gegenüber dem Vormonat auf nachhaltig verbesserte Konjunktur hin. Insgesamt ist das Steueraufkommen in den ersten drei Quartalen im Vergleich mit dem Vorjahr um 5.7 Prozent gestiegen. Die deutschen Finanzminister hoffen für 2016 auf Steuermehreinnahmen von fünf Milliarden Euro. Sie als steuerzahlender Verbraucher werden von dem Plus jedoch in keiner Weise profitieren, das Geld ist bereits für die derzeit ankommenden Flüchtlinge verplant.
Autor
Steigende Steuereinnahmen aufgrund andauernden Wachstums
Die Mehreinnahmen sind in erster Linie dem anhaltenden Wachstum zu verdanken und von der weiteren Konjunkturentwicklung abhängig. Die Wachstumserwartungen sind von der Regierung zwar leicht nach unten korrigiert worden, nicht jedoch das für Steuerschätzer wesentlich wichtigere nominale Bruttoinlandsprodukt (BIP).
Hier hat die Bundesregierung die Erwartungen für 2015 auf vier Prozent nach oben korrigiert und geht für 2016 von plus 3.4 Prozent aus. Gleiches erwarten Experten bei der Entwicklung der Bruttoverdienste. Die erwarteten Steuereinnahmen könnten durch aktuelle Steueränderungen geschmälert werden, hier muss insbesondere auf erhöhte Grundfreibeträge geachtet werden.
Höheres Steueraufkommen bei der Körperschaftssteuer
Die Steuereinnahmen aus der Körperschaftssteuer sind in den ersten drei Quartalen um mehr als 15 Prozent gestiegen. Das von Fachleuten erwartete schlechte Schlussquartal aufgrund der Abgasaffäre bei VW könnte mit dieser Vorlage leichter verkraftet werden.
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung ermittelte für 2015 konjunkturbedingte Mehreinnahmen von sieben Milliarden Euro, im Folgejahr soll der Wert bei fünf Milliarden Euro liegen. Wenn die steuerrechtlichen Änderungen berücksichtigt werden, bleibt in diesem Jahr ein Plus von 5.3 Milliarden. Für 2016 wird allerdings ein Minus von 1.6 Milliarden Euro erwartet. Angesichts der kostenintensiven Flüchtlingsfrage sind die Finanzminister auf ständig steigendes Steueraufkommen angewiesen. Sollte die DIW-Prognose treffend sein, sind in absehbarer Zeit wieder Steuererhöhungen zu erwarten.
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung ermittelte für 2015 konjunkturbedingte Mehreinnahmen von sieben Milliarden Euro."
Andere Herausforderungen warten auf dringende Finanzspritzen
Unsere Infrastruktur enspricht in zunehmend vielen Regionen nicht mehr den Anforderungen einer modernen Industrienation. Wenn wir weiterhin Steuergelder für die Interessen anderer aufwenden, treiben wir zahlreiche Unternehmen ins Ausland, weil hierzulande der Warentransport gefährlich, teuer und zeitintensiv geworden ist.
Ähnlich sieht es in vielen Bereichen aus, die Steuergelder würden dringend zur Behebung von Missständen im Bildungssystem oder zur Förderung von kinderreichen Familien ohne Migrationshintergrund benötigt. Nicht zu vergessen ist auch der deutsche Schuldenberg, angesichts davon erscheinen die aktuellen Steuereinnahmen erschreckend klein.