Serie Finanzwissen: Finanzwissen Vermögensanlage Steuerliche Risiken
Hinsichtlich der Rendite ist für den Anleger letztendlich der Nettoertrag einer Vermögensanlage, also der Ertrag nach Abzug der Steuern, interessant. Darum spielen steuerliche Aspekte bei der Anlageentscheidung eine wichtige Rolle.
Durch die Einführung der Kapitalertragsteuer ist die Besteuerung von Kapitalerträgen in Deutschland einfacher und überschaubarer geworden. Dennoch gibt es immer noch Ausnahmen und Besonderheiten, die selbst für Experten häufig eine Herausforderung darstellen. Um steuerliche Risiken zu minimieren, sollten Sie sich bei Ihren Anlageentscheidungen nicht nur den Rat eines unabhängigen Finanzberaters einholen, sondern auch Ihren Steuerberater konsultieren.
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Beispiele für steuerliche Besonderheiten
Zinsen, Dividenden und Gewinne aus Wertpapiergeschäften gehören zu den Kapitalerträgen, die seit 2009 in Deutschland pauschal mit 25 % besteuert werden. Doch nicht jedes Einkommen, das durch eine Vermögensanlage erzielt wird, unterliegt der Kapitalertragsteuer. Wenn Sie zum Beispiel Anteile an einem geschlossenen Fonds zeichnen, werden Sie dadurch zum Unternehmer. Die Gewinne werden darum zu Ihrem persönlichen Einkommenssteuersatz versteuert.
Deutschland gehört zu den Ländern, die eine besonders komplizierte Steuergesetzgebung haben."
Besonderheiten sind ebenfalls bei Kapitalanlagen im Ausland zu beachten. Besitzen Sie Anteile an einem ausländischen Fonds, der die erwirtschafteten Erträge nicht an die Anteilseigner ausschüttet, sondern zur Vergrößerung des Fondsvermögens einsetzt, wird Ihre Rendite möglicherweise durch Doppelbesteuerung geschmälert. Die thesaurierten Beträge müssen Sie im Rahmen Ihrer Steuererklärung erklären und versteuern. Veräußern Sie die Anteile später, wird die Abgeltungssteuer einbehalten.
Steuerliche Risiken sind rechtliche Risiken
Deutschland gehört zu den Ländern, die eine besonders komplizierte Steuergesetzgebung haben. Hinzu kommt, dass die Gesetze häufig geändert werden. Sie können also speziell bei langfristigen Kapitalanlagen nicht ausschließen, dass die Renditeerwartungen zukünftig durch steuerliche Veränderungen geschmälert werden. Steuerrechtliche Änderungen wirken sich nicht nur mittelbar auf die von Ihnen zu zahlenden Steuern aus, sondern können auch die Entwicklung der Kurse von Aktien oder anderen Wertpapieren deutlich beeinflussen. Besonders hoch ist das Risiko bei innovativen Finanzprodukten. Oft ist bei der Emission nicht abschließend geklärt, wie diese Kapitalanlagen steuerrechtlich zu behandeln sind.
Die vom Autor als Basis für diesen Artikel verwendeten Informationen sind vom Rechteinhaber des Grundlagenwissen: Investmentfonds und die Risiken, der fundsware GmbH, zur Verfügung gestellt worden.
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