Im letzten Jahr musste die Stiftung einen Verlust von zwei Milliarden US-Dollar verschmerzen

Ursache: kurzfristiges Denken Stiftungsmanager machen Harvard ärmer

Angesichts des enormen Stiftungsvermögens mag dieser Verlust wie Jammern auf höchstem Niveau anmuten: Im letzten Jahr musste die Stiftung der Harvard University einen Verlust von zwei Milliarden US-Dollar verschmerzen.

Von 37,5 auf 35,6 Milliarden US-Dollar schrumpfte das Vermögen der Elite-Universität Harvard im letzten Jahr - so schlecht hatten die eigenen Vermögensverwalter in der Finanzkrise abgeschnitten. Nicht zuletzt die extrem niedrigen Zinsen werden als Gründe ins Feld geführt, aber auch problematische Entscheidungen der Anlagemanager. Was war das Problematische?

Harvard Stiftung realisiert mit falscher Anlagestrategie Verluste

Volatile Märkte bergen Chancen und Risiken, wie die Vermögensverwaltung der Harvard Stiftung einräumen musste. Den 5,8 Prozent Rendite aus dem Vorjahr folgte ein Verlust von rund zwei Milliarden, um die das Stiftungsvermögen abnahm. Die Erträge des Vorjahres waren weg und somit 2 Jahre kein Ertrag.
Die Niedrigzinsphase trug mit Sicherheit dazu bei, aber auch oder vor allem falsche Entscheidungen der neuen Anlageexperten: Zwei Projekte in Lateinamerika würden aktuell Probleme bereiten, wie die Vermögensverwaltung der Elite-Uni wissen ließ. Dabei waren es gerade die unkonventionellen Anlagestrategien, mit denen sich die Investmentexperten der Harvard Stiftung in der Vergangenheit hervortaten. Zweistellige Renditen gehörten zur Tagesordnung, unter anderem sollen sich auch Baumplantagen in Argentinien im Portfolio befinden. 

Die Gewinne fließen größtenteils in das Budget der Universität. Im Vorjahr konnten die 1,7 Milliarden US-Dollar aus der Stiftung rund ein Drittel der anfallenden Kosten decken. Mit einem Spendenaufruf akquirierte die Universität erst mehr als sieben Milliarden US-Dollar, die zu einem großen Teil wiederum in die Stiftung wandern - und das vor dem Hintergrund der aktuellen Verluste.

Volatile Märkte bergen Chancen und Risiken, wie die Harvard Stiftung einräumen musste."

Neue Investmentexperten und Vergütungssysteme geplant

Das selbst ausgestellte Rezept entbehrt nicht einer gewissen Ironie: Externe Manager sollen eingebunden und deren Vergütung stärker nach der Performance ausgerichtet werden.
Die über viele Jahre erfolgreichen Vermögensverwalter waren heftig angegriffen worden - wegen ihrer Bonifikationen für außerordentliche Ergebnisse. Jack Meyer, der von 1990 bis 2005 als Chef der Harvard Vermögensverwaltung fungierte, konnte das Stiftungsvermögen inklusive Spenden von fünf Milliarden auf 23 Milliarden US-Dollar ausbauen. 

Die Renditen in den letzten Jahren seiner Tätigkeit beliefen sich im Durchschnitt auf 15,9 Prozent pro Jahr, was zu hohen Boni-Zahlungen geführt hatte. Die heftigen Attacken, denen sich Meyer und viele seiner Mitstreiter deswegen ausgesetzt sahen, waren ihm Grund genug, die Vermögensverwaltung der Harvard Stiftung zu verlassen. Die Strafe folgte auf dem Fuße. Natürlich stellt die aktuelle Situation auf den Finanzmärkten enorme Anforderungen an die Anlagemanager, denn sollen hohe Renditen erwirtschaftet werden, steigen auch die Risiken. Wird unter diesen Umständen eine exzellente Leistung erbracht, sollte sich das auch in der Vergütung niederschlagen - diese Lektion hat die Elite-Uni offenbar gelernt- oder schon wieder nicht? 

Sparen Sie bitte nie an der falschen Stelle, sonst zahlen auch Sie leider doppelt. 

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