Welche Trends tragen wirklich? Themenfonds zwischen Hype und Realität
Themenfonds sind das Salz in der Suppe, aber nicht das Brot und Butter des Portfolios.
Themenfonds sind das schillernde Segment der Investmentwelt. Sie versprechen, Anleger an den „Megatrends von morgen“ zu beteiligen: künstliche Intelligenz, Wasserstoff, Biotechnologie, erneuerbare Energien oder Cybersecurity. Doch während manche Fonds in kurzer Zeit spektakuläre Renditen erzielen, geraten andere nach dem ersten Hype schnell ins Abseits. Die entscheidende Frage lautet: Welche Trends tragen wirklich – und welche sind eher Strohfeuer?
Die Faszination der Story
Themenfonds leben von Geschichten. Anleger wollen nicht nur abstrakt „in den Markt“ investieren, sondern Teil einer Vision sein. Wer in einen KI-Fonds investiert, beteiligt sich gefühlt an der digitalen Revolution. Wer einen Wasserstofffonds kauft, sieht sich als Unterstützer der Energiewende.
Diese emotionale Komponente ist ein Erfolgsfaktor: Sie macht Themenfonds für Privatanleger besonders attraktiv. Gleichzeitig birgt sie Risiken, weil die Begeisterung oft über realistische Erwartungen hinausgeht.
Die Dynamik des Hypes
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Fast jeder Themenfonds folgt einem typischen Muster.
- Startphase: Ein Megatrend gewinnt Aufmerksamkeit, erste Produkte kommen auf den Markt.
- Hypephase: Medienberichte, Anlegerinteresse und steigende Kurse verstärken sich gegenseitig.
- Ernüchterung: Erste Rückschläge, Gewinnwarnungen oder Überbewertungen lassen die Kurse einbrechen.
- Konsolidierung: Nur die robustesten Unternehmen überleben, und der Trend etabliert sich langfristig.
Beispiele dafür gibt es viele. Wasserstofffonds etwa erlebten 2020/21 einen Hype, nur um danach massive Verluste hinzunehmen. Dagegen haben Fonds, die auf erneuerbare Energien setzen, trotz Rückschlägen einen nachhaltigen Wachstumspfad gefunden.
Welche Trends wirklich tragen
Nicht jeder Trend ist ein dauerhafter. Entscheidend ist, ob er auf strukturelle Veränderungen setzt, die über Konjunkturen hinausreichen. Drei Kriterien sind zentral:
- Politische Rückendeckung: Themen wie Klimaschutz oder Digitalisierung werden durch staatliche Programme und Regulierung gestützt.
- Breite wirtschaftliche Relevanz: Ein Trend trägt dann, wenn er viele Branchen betrifft und nicht nur ein Nischensegment.
- Technologische Machbarkeit: Nur wenn Innovationen auch praktisch und kosteneffizient einsetzbar sind, entsteht nachhaltiges Wachstum.
So zeigt sich: Während Blockchain-Fonds oft stark von Spekulation leben, sind Cybersecurity- oder Healthcare-Fonds auf stabile Nachfrage und klare Zukunftsnotwendigkeiten gestützt.
Die Rolle von Anlegern
Themenfonds sind das Salz in der Suppe, aber nicht das Brot und Butter des Portfolios. Wer Megatrends spielen will, braucht Geduld, Risikobewusstsein und den Mut, auch Phasen der Ernüchterung auszuhalten. Nur dann lassen sich die Chancen wirklich nutzen."
Für Anleger bedeutet das: Themenfonds können eine attraktive Beimischung sein, sollten aber nicht den Kern des Portfolios ausmachen. Wer sie wählt, sollte prüfen, ob der Fonds wirklich breit diversifiziert ist oder sich auf einige wenige Hochrisiko-Werte stützt.
Risiken und Realität
Themenfonds bergen ein inhärentes Risiko: Sie sind oft konzentriert und anfällig für Schwankungen. Während klassische Aktienfonds hunderte Titel beinhalten, fokussieren sich Themenfonds auf wenige Dutzend. Das erhöht die Chancen auf Outperformance – aber auch das Risiko massiver Verluste.
Viele Anleger unterschätzen zudem die Zyklizität von Innovationen. Technologien wie Biotech oder erneuerbare Energien erleben Wellen von Euphorie und Ernüchterung, bevor sie sich langfristig durchsetzen.
Fazit
Themenfonds bewegen sich zwischen Vision und Wirklichkeit, zwischen Hype und Substanz.
- Ja, sie ermöglichen Anlegern den Zugang zu Megatrends, die unsere Zukunft prägen.
- Ja, sie können in Boomphasen spektakuläre Gewinne erzielen.
- Aber nein, sie sind kein Selbstläufer. Ohne klare Analyse und realistisches Erwartungsmanagement drohen Verluste.
Die Lehre lautet: Themenfonds sind das Salz in der Suppe, aber nicht das Brot und Butter des Portfolios. Wer Megatrends spielen will, braucht Geduld, Risikobewusstsein und den Mut, auch Phasen der Ernüchterung auszuhalten. Nur dann lassen sich die Chancen wirklich nutzen.

Ich glaube, dass die Zusammenarbeit mit motivierten Menschen auf beiden Seiten zusätzliche Energie freisetzt