Auf den Immobilienmärkten ist die Corona-Krise bisher weitgehend spurlos vorübergegangen

Immobilienpreise Umland ist Pandemie-Gewinner

Auf den Immobilienmärkten ist die Corona-Krise bisher weitgehend spurlos vorübergegangen. Das Preisniveau ist und bleibt hoch, ob es um Kauf oder Miete geht. Nicht einmal Preiszuckungen waren im Pandemie-Jahr 2020 festzustellen. Das Umland von begehrten Großstädten dürfte besonders profitiert haben.

Tatsächlich reagieren Immobilienpreise seit jeher vergleichsweise träge auf kurzfristige Umfeld-Änderungen. Das mag daran liegen, dass Immobilien-Transaktionen längerfristig geplant und vorbereitet werden müssen. Kauf und Verkauf selbst benötigen Zeit. Da wirken sich vorübergehende Störungen kaum aus. Und als solche wird Corona wohl bewertet. Im dritten Quartal 2020 sind die Preise vielerorts sogar nochmal deutlich gestiegen.

Preisauftrieb "am Rand" für 2021 erwartet

Trotzdem könnte das Pandemie-Geschehen seine Spuren hinterlassen. Das Umland von Großstädten und die Ränder von Ballungsgebieten werden als Wohnorte wieder bzw. noch interessanter - so die übereinstimmende Einschätzung von Experten des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und des Hamburger Gewos-Instituts für Stadt-, Regional- und Wohnforschung. Sie erwarten gerade in diesen Bereichen in 2021 eine verstärkte Fortsetzung des Preisauftriebs.

Bisher waren Preissteigerungen hier noch vergleichsweise moderat, während vor allem in begehrten City-Lagen die Preise explodierten. Für viele Großstädter ist die Miete inzwischen eine ernste Belastung, Eigentumserwerb im Stadtgebiet nahezu unerschwinglich geworden. Auch vor Corona ging der Blick bereits verstärkt an die Ränder. Das dürfte auch nach Überwindung der Pandemie so bleiben - denn das Wohnen möglichst nah am Arbeitsort hat durch den Home Office-Boom an Bedeutung verloren. Arbeiten zu Hause wird infolge des Digitalisierungs-Schubs durch Corona künftig mehr Raum einnehmen - und da spielt der Standort des Home Office eine sekundäre Rolle.

Arbeiten zu Hause wird infolge des Digitalisierungs-Schubs durch Corona künftig mehr Raum einnehmen."

Preise auf dem Land steigen jetzt schon stärker

Die Verlagerung der Preisdynamik vom Zentrum an den Rand ist schon heute zu beobachten. Zwar stiegen laut Statistischem Bundesamt die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser in den TOP 7-Städten im dritten Quartal 2020 um beachtliche 8,9 Prozent, bei Wohnungseigentum waren es 7,3 Prozent. Aber in gut besiedelten ländlichen Regionen zogen die Preise für Wohnimmobilien noch mehr an - um durchschnittlich 9,7 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum.

Noch ist "Wohnen auf dem Lande" günstiger als in der Großstadt. In guten ländlichen Lagen in Großstadt-Nähe könnte das aber schon bald der Vergangenheit angehören.

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