Schlittert die Weltwirtschaft innerhalb der nächsten zwei Jahre in die Rezession?

Der Tipp vom Rohstoffexperten Jim Rogers Umweltsanierung in China

Jim Rogers gehört zu den Star-Investoren, die mit Hedgefonds ein Vermögen machten. Rohstoffe standen dabei im Fokus. Jetzt äußerte sich der mutmaßliche Milliardär im Interview zu Rohstoff-Investments und den Perspektiven an den Märkten. China spielt dabei nach seiner Ansicht eine wichtige Rolle.

Um es gleich vorwegzunehmen. Jim Rogers erwartet mit Blick auf die Weltwirtschaft und das Agieren der Notenbanken für die nächsten Jahre nicht viel Gutes. Die Welt habe zu viele Schulden, Gold sei überteuert und die Geldpolitik agiere ahnungslos - so seine kritische Zustandsbeschreibung. Der Investor rechnet damit, dass die Weltwirtschaft innerhalb der nächsten zwei Jahre in die Rezession schlittern wird. Hauptverantwortlich dafür seien die USA und China.

Auf dem Weg in die Rezession

Die Vereinigten Staaten seien hoch verschuldet und der Schuldenberg wachse stetig weiter. Bislang seien die Zinsen dort künstlich niedrig gehalten worden; wenn die Zinsen wieder stiegen - was die Fed beabsichtige - drohe Verunsicherung und eine Pleitewelle mit negativen wirtschaftlichen Folgen. Eine ähnliche Situation sieht Rogers in China. Hier hätten viele Investoren lange an ungebremstes Wachstum geglaubt. Jetzt zeige sich, dass es auch dort Grenzen gebe. Er erwartet auch bei vielen chinesischen Unternehmen Insolvenzen mit Negativ-Effekten für die Konjunktur. Dennoch bleibe das Reich der Mitte das wirtschaftlich erfolgreichste Land des 21. Jahrhunderts. 

An der Notenbankpolitik lässt der Investor kein gutes Haar. Fed-Chefin Yellen falle nicht mehr ein als ihrem Vorgänger Bernanke und wichtige andere Zentralbanken ahmten die amerikanischen Rezepte der Vergangenheit nach. Sie kauften in riesigem Umfang Staatsanleihen und druckten damit de facto Geld. Die Niedrigzinspolitik schädige Anleger, Pensionspläne gingen nicht mehr auf und Versicherungen fänden keine lohnenden Anlagen. Die Schäden dieser Politik würden irgendwann deutlich wahrgenommen werden und dann werde man den Notenbanken ihr Verhalten vorwerfen. 

Die Welt habe zu viele Schulden, Gold sei überteuert und die Geldpolitik agiere ahnungslos."

Umweltsanierung in China - Markt der Zukunft 

Auch zu den Rohstoffen Öl und Gold äußert sich Rogers. Beim Öl erwartet er langfristig wieder steigende Preise, weil die Reserven letztendlich begrenzt seien. Den Ölpreisverfall sieht er als eine notwendige Korrektur nach einer Phase übertriebener Preissteigerungen. Genau die umgekehrte Entwicklung sagt er dem Gold voraus. Der aktuell starken Nachfrage gibt er keine großen Perspektiven, der Goldpreis werde bald wieder unter 1000 Dollar pro Unze liegen, so seine Prophezeiung. 

Und angesichts so vieler pessimistischer Vorhersagen nach einem besonderen Investment-Tipp befragt, hat Jim Rogers noch einen Rat. Er empfiehlt, in Umweltsanierung in China zu investieren. Das Land leide - aufgrund der raschen Industrialisierung - an dramatischer Umweltverschmutzung. Wer dort oder in die Marktführer dieser Branche Sanierung investiere, könne damit ein Vermögen machen.

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