Die Zeichen mehren sich, dass die Zinsen demnächst wieder steigen könnten

Zinswende nicht ausgeschlossen Und wenn die Zinsen steigen ....

Mario Draghis fortgesetzte Niedrigzinspolitik bedeutet eine schleichende Sparer-Enteignung; Kreditnehmer können sich dagegen freuen. Kredite sind so billig wie selten zuvor. Doch die Zeichen mehren sich, dass die Zinsen demnächst wieder steigen könnten. Wer einen Kredit aufnimmt, stellt sich schon jetzt darauf ein.

Viel Druck in Richtung höherer Zinsen kommt aus den USA, wo die Fed bereits seit Längerem einen Kurs vorsichtiger Zinsanhebungen fährt. Im Euro-Raum ist das noch nicht so. Es könnte aber sein, dass die EZB im September ihre Anleihekäufe einstellt. Halbiert wurden sie schon. Ob allerdings die Leitzinsen angehoben werden, ist eine andere Frage.

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Zinsanstieg zu Jahresbeginn - aber noch kein Zinstrend 

Dennoch wird an den Märkten mit steigenden Zinsen kalkuliert. Das zeigt sich nicht nur in einer erhöhten Volatilität an den Aktienbörsen. Am langen Ende sind die Zinsen kurz nach dem Jahreswechsel bereits vorübergehend angezogen. Das zeigte sich zum Beispiel bei Bundesanleihen und hängt mit den Zinserwartungen zusammen. Allerdings ist mittlerweile wieder eine gewisse Beruhigung eingetreten. Für Hypothekendarlehen mit 15jähriger Zinsbindung bewegt sich der Zinssatz aktuell bei 1,83 Prozent. Das sind zwar gut 0,4 Prozentpunkte mehr als beim Zinstief im Herbst 2016, im Langzeitvergleich ist das aber immer noch sehr günstig. Auch hier waren die Zinssätze zunächst im Januar und Februar gestiegen, haben im März jedoch wieder nachgegeben. 

Kreditnehmer sorgen mit längeren Zinsbindungen vor 

Doch viele Kreditnehmer sorgen anscheinend vor. Sie entscheiden sich tendenziell für längere Zinsbindungen, um sich die noch niedrigen Zinsen möglichst lange zu sichern. Seit Jahresbeginn ist die durchschnittliche Zinsbindung von 13 Jahren und drei Monaten auf 14 Jahre gestiegen. Wenig Auswirkungen zeigen sich dagegen bei Forward-Darlehen. 

Viel Druck kommt aus den USA, wo die Fed bereits seit Längerem einen Kurs vorsichtiger Zinsanhebungen fährt."

Mit Forward-Vereinbarungen lässt sich der heutige Zins für erst später anstehende Anschlussfinanzierungen sichern. Hier hat sich die Nachfrage nur wenig verändert. Das spricht für mehr Gelassenheit als akute Zinsängste. 

Auch sonst ist die Lage bei Immobilienkrediten wenig dramatisch. Sowohl die Tilgungssätze als auch die Darlehensbeträge haben sich im Schnitt seit Jahresbeginn kaum verändert. Das durchschnittliche Kreditvolumen ist im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent auf 213.000 Euro pro Kredit gestiegen. 

Das ist wohl vor allem den weiter gestiegenen Immobilienpreisen geschuldet. Sie bewirken einen größeren Finanzierungsbedarf.

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