Verschiedene Verfahren Unternehmenswert berechnen
Um Unternehmenswerte objektiv zu beurteilen, kommen verschiedene Berechnungsverfahren zum Ansatz. Dieser Rechenwert muss jedoch nicht mit dem Preis identisch sein, den ein Käufer zahlen würde.
Wie viel ist ein Unternehmen wert? In der Praxis gibt es immer wieder Situationen, in denen diese Frage geklärt werden muss. Da der Inhaber des Unternehmens den Wert in der Regel deutlich höher einschätzt als zum Beispiel ein potentieller Käufer, wurden verschiedene Verfahren zur Berechnung des Unternehmenswertes entwickelt.
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Die Berechnung des Unternehmens ist beispielsweise erforderlich:
- wenn eine Firma oder Teile eines Unternehmens zum Verkauf stehen
- bei Übernahme eines börsennotierten Unternehmens durch eine andere Aktiengesellschaft
- im Falle von Erbschaften oder Schenkungen
- zur Berechnung von Abfindungen für ausscheidende Gesellschafter
Darüber hinaus interessiert sich auch der Fiskus für den Wert eines Unternehmens, wenn Steuern festzusetzen sind. Um den Unternehmenswert zu berechnen, kommen in der Praxis zwei Bewertungsverfahren zum Ansatz.
Ertragswert-Verfahren
Bei diesem Verfahren geht es um die Abschätzung der Gewinne, die ein Unternehmen in Zukunft voraussichtlich erwirtschaften wird. Bei dieser Abschätzung werden die Chancen und Risiken des einzelnen Unternehmens, aber auch die der gesamten Branche berücksichtigt. Darüber hinaus spielt das Produktportfolio und die Marktstellung des Unternehmens bei der Berechnung des Unternehmenswertes mit dieser Methode eine wichtige Rolle. Ein Unternehmen mit einem großen Kundenstamm und einem hohen Alleinstellungsmerkmal des Produkt- oder Dienstleistungsangebotes wird entsprechend hoch bewertet. Ob ein Verkäufer diesen Preis tatsächlich für sein Unternehmen erzielen kann, muss die Praxis erst zeigen.
Ein Unternehmen mit einem großen Kundenstamm und einem hohem Alleinstellungsmerkmal des Produkt- oder Dienstleistungsangebotes wird entsprechend hoch bewertet."
EBIT-Verfahren
Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) spielt bei dieser Berechnungsmethode von Unternehmenswerten die zentrale Rolle. Der Wert wird mit einem Faktor multipliziert, der von der Branche und der Verschuldung des Unternehmens abhängig ist.
Sie sind neugierig, wie hoch Ihr Unternehmenswert nach dieser Methode eingeschätzt wird? Im Internet finden Sie Online-Rechner, die Ihnen einen Anhaltspunkt liefert. Angenommen, Sie haben eine Handwerksfirma, die einen Gewinn vor Zinsen und Steuern in Höhe von 200.000 Euro erwirtschaftet.
Der Online-Rechner der Zeitschrift 'impulse' errechnet anhand dieser Eckwerte einen Unternehmenswert von 740.000 bis 1.140.000 Euro. Die Bandbreite ist ein Indiz dafür, dass der Unternehmenswert nicht nur von EBIT und Branche, sondern von vielen anderen Faktoren beeinflusst wird.