Denkbar ungünstigste Konstellation in 2022

Mischfonds Vermögensverwaltende Fonds und die Inflation

Vermögensverwaltende Fonds bzw. Mischfonds versprechen Anlegern Vermögensmehrung - nicht nur nominal, sondern auch real. Mindestziel ist der reale Kapitalerhalt - ein Anspruch, dem die Fondsmanager im vergangenen Jahr nicht gerecht wurden. Auch auf längere Sicht sieht die Bilanz durchwachsen aus.

Das zeigt eine Analyse des auf Fonds-Research spezialisierten Analyse-Hauses MMD Analyse & Advisory. Untersucht wurden jeweils mehr als zweihundert bis dreihundert Fonds in den Strategie-Kategorien "Defensiv", "Ausgewogen", Flexibel" und "Offensiv". Die Analysten ermittelten, ob die Fonds über einen Zeitraum von einem, drei, fünf und zehn Jahr/en den realen Kapitalerhalt schafften oder nicht.

Denkbar ungünstigste Konstellation in 2022

Mischfonds sind Fonds, die Wertpapiere aus mindestens zwei Anlageklassen - Aktien, Rentenpapiere, Geldmarkt­titel, Rohstoffe, Edelmetalle, Immobilien - enthalten. Viele Fonds setzen ihre Schwerpunkte auf Aktien und Anleihen. Die Überlegung dahinter: von den relativ hohen Renditen bei Aktien zu profitieren und gleichzeitig eine vergleichsweise sichere Ertragsbasis durch Anleihe-Zinserträge zu nutzen.

Dieses Kalkül ging im vergangenen Jahr nicht auf. Der Ukrainekrieg und die stark gestiegenen Zinsen sorgten an den Aktienmärkten erst mal für einen Kursschock, der sich allerdings im Jahresverlauf wieder relativierte. Parallel dazu sanken aber die Anleihekurse im Bestand infolge des schnellen Zinsanstiegs. Gleichzeitig erreichte die Inflation Rekordwerte. Für die Mischfonds-Performance war das die ungünstigste denkbare Konstellation.

Viele Fonds setzen ihre Schwerpunkte auf Aktien und Anleihen."

Auch auf längere Sicht - ohne Wagnisse kaum Inflationsausgleich möglich

Von insgesamt über 1.300 betrachteten Fonds schafften es auf Jahressicht gerade fünf Fonds, die Inflationsrate zu übertreffen. Der Rest - mehr als 99 Prozent - blieb unterhalb der Inflationsrate. Von den fünf "Performern" gehörte ein Fonds der Kategorie "ausgewogen" an, die übrigen Fonds verfolgten "flexible" Strategien. Besser sieht die Bilanz über längere Zeiträume aus - dabei gilt: je länger der Betrachtungszeitraum, umso größer die Wahrscheinlichkeit des (mindestens) realen Kapitalerhalts.

Beim längsten Betrachtungszeitraum - über die vergangenen zehn Jahre - schnitten immerhin 44,4 Prozent der Fonds über der Inflationsrate ab, 55,6 Prozent blieben darunter. Am besten performten "offensive" Fonds. Hier erreichten gut drei Viertel der Produkte das Klassenziel, bei "defensiven" Fonds gelang das nur knapp sechs Prozent. Fazit: ohne Wagnisse scheint der Inflationsausgleich auch auf längere Sicht  schwierig zu sein. Dabei gilt wie generell bei Performance-Betrachtungen: vergangener Erfolg ist noch kein Beweis für künftigen Erfolg.

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