An einem einfachen Beispiel erklärt Warum ist Freihandel so gut?
Große Abkommen sollen den Handel zwischen den Nationen erleichtern - und werden kräftig aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Kreisen kritisiert. Volkswirte sehen den Freihandel optimistischer und nutzen ein altes Beispiel zur Erklärung. Gesellschaftspolitisch kann ein freier Handel die Verbindungen der Staaten zueinander verbessern.
Der Widerstand gegen TTIP, CETA und Co. ist ungebrochen, die betroffenen Regierungen sehen sich in Erklärungsnot. Neben der Tatsache, dass große Teile der Vereinbarungen geheim verhandelt werden, stoßen den Kritikern vor allem die notwendigen Anpassungen auf, die sich zwangsläufig auf die Gesellschaft auswirken müssen. Um den Freihandel plausibel zu erklären, wird gern ein Beispiel von David Ricardo, einem vor 200 Jahren aktiven britischen Ökonomen, herangezogen.
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Portugiesischer Wein und britisches Tuch - Beispiel für den Freihandel
Als Ausgangslage wird angenommen, dass acht portugiesische Arbeiter notwendig sind, um einen Ballen Tuch herzustellen - in England schaffen das vier. Dafür kehrt sich die Situation beim Wein um: In England stellen acht Arbeiter ein Fass her, in Portugal nur vier. Einigen sich die beiden Länder auf Spezialisierung und Freihandel, könnten demnach beide profitieren: Die Portugiesen konzentrieren sich auf den Weinbau und können so drei Fässer produzieren. Die Engländer stellen Tuch her und schaffen drei Ballen. Dann wird geteilt und alle haben gewonnen.
Soweit die Theorie. Verschieben sich nämlich die Voraussetzungen, weil Portugal beispielsweise mit vier Mann ein Fass Wein herstellt, einen Ballen Tuch aber mit zwei. Benötigt England dann 12 für ein Fass Wein und drei Arbeiter für einen Ballen Tuch, verändern sich die Vorzeichen komplett: Ein Ballen Tuch kostet in Portugal nämlich ein halbes Fass Wein, englisches Tuch bleibt mit einem Viertel Fass Wein deutlich billiger.
Die unkalkulierbaren Risiken - Spezialisierung und Strukturanpassung
Nun müssten sich die Protagonisten auf Konditionen einigen, die beiden Seiten Vorteile bringen, sollten sie sich jeweils auf ein Produkt spezialisieren: Das Tauschverhältnis ist demnach der Schlüssel zum Erfolg, bei 20 Ballen Tuch für sieben Fässer Wein können beide Länder unter dem Strich einen Gewinn verzeichnen. Aber auch das ist nur eine Modellrechnung, denn aus Webern werden nicht über Nacht Weinbauern - und umgekehrt. Darüber hinaus fehlen verschiedene Komponenten in dieser Betrachtung, die Verhältnisse für den Weinhandel können sich schnell durch technologischen Fortschritt und das nicht zu unterschätzende Währungsrisiko verschieben.
Freihandel ist in Zeiten der Globalisierung ein wichtiges Thema."
Freihandel ist in Zeiten der Globalisierung mit Sicherheit ein wichtiges Thema, um bestehende Hemmnisse effektiv abzubauen. Der Binnenmarkt darf allerdings ebenso wenig vernachlässigt werden, um riskante Abhängigkeiten zu vermeiden - als Beispiel mag hier Großbritannien gelten, das sich bei einem EU-Austritt neu aufstellen muss. Heutige Freihandelsabkommen sind also deutlich komplexere Gebilde als ein 200 Jahre altes Beispiel.
Auswirkungen auf bilaterale Beziehungen
Darüber hinaus verbinden sich über Freihandelsabkommen Länder zueinander. Die aktuelle Kündigung des designierte US-Präsidenten aus dem Transpazifischen Freihandelsabkommen TPP, bei dem die Verbindungen zwischen den USA und Asien gestärkt werden sollten, kann die Beziehungen der Länder zueinander verschlechtern. Demnach können Freihandelsabkommen einen Beitrag zu einer friedvollen Koexistenz erbringen.
Fazit:
Freihandelsabkommen müssen fair, offen und transparent vereinbart werden. So können sie den Menschen und Unternehmen die Barrieren zum Handel nehmen und den Zugang zueinander erleichtern. Gleichzeitig sollten sie einen Beitrag zur Verbesserung der bilateralen friedvollen Beziehungen leisten.
"Finanzplanung ist Lebensplanung - Geben Sie beidem nachhaltig Sinn!"