Hinweise Was sind unseriöse Angebote beim Finanz-Coaching?
Wer das Internet oder Social Media im Zusammenhang mit Geldanlage und Investments nutzt, wird eher früher als später auf Angebote für Finanz-Coaching stoßen. Man muss gar nicht aktiv suchen. Die Spuren, die man im World Wide Web legt, führen automatisch zur Bombardierung mit entsprechenden Werbebotschaften.
Sehr oft kommen solche Offerten ausgesprochen marktschreierisch daher und versprechen Anlegern das Blaue vom Himmel. Nicht wenige Finanz-Coachings sind unseriös. Darauf hat jetzt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hingewiesen und einige Kriterien genannt, um unseriöse Angebote zu erkennen.
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Finanz-Coach kann jeder sein
Finanz-Coach darf sich übrigens jeder nennen. Die Berufsbezeichnung ist gesetzlich nicht geschützt und anders als bei Finanzvermittlung und Finanzberatung gibt es keinen regulatorischen Rahmen für die Coaching-Tätigkeit.
Nicht einmal Finanzwissen muss nachgewiesen werden. Ebenso wenig bedarf es einer amtlichen Erlaubnis. Der Anbieter kann auch nicht für die Richtigkeit seiner Coaching-Inhalte haftbar gemacht werden.
Erst bei konkreten Anlage- oder Strategie-Empfehlungen wird die Grenze zur anzeige- und erlaubnispflichtigen Beratung überschritten. Diese Grenze ist allerdings fließend.
Wie man unseriöse Angebote erkennt
Laut BaFin sollte besonders kritisch hingeschaut werden, wenn das Finanz-Coaching mindestens eins der folgenden Merkmalen aufweist:
- der Finanz-Coach stellt zweistellige Renditen oder ein auskömmliches passives Einkommen in Aussicht;
- man soll im Coaching vermeintliche Geheimtipps und einzigartige Strategien kennenlernen, die bisher angeblich nur einem kleinen Personenkreis zugänglich sind;
- der Coach pflegt um sich einen übertriebenen Personenkult und will gefeiert werden;
- zusätzlich zum Coaching sollen weitere Kurse oder Seminare gebucht werden, um "das volle Insiderwissen" zu erlangen;
- man wird dazu gedrängt, das Coaching schnell abzuschließen (Argumente: nur noch wenige Plätze frei, limitierte Teilnehmerzahl, hohe Nachfrage usw.).
Bietet das Coaching wirklich eine Mehrrendite, die die Kosten mindestens aufwiegt?"
Coaching muss sich rechnen
Zur Vorsicht rät die BaFin auch bei Angeboten, deren Kosten man erst nach einer Registrierung erfährt. Ebenso sollten vom Coach erzählte Geschichten kritisch hinterfragt werden - zum Beispiel die Behauptung, der Coach habe mit der vorgestellten Anlagestrategie selbst schon überdurchschnittlich performt. Viele Coaches verfolgten mit ihren Angeboten außerdem zusätzliche Eigeninteressen wie Provisionserzielung. Last but not least müsse sich ein Coaching für den Nutzer erst einmal rechnen.
Das bedeute: das Coaching bietet eine Mehrrendite, die die Kosten mindestens aufwiegt. Den Beweis, dass dieses Kalkül aufgeht, bleiben viele Finanz-Coachs schuldig.
Wer die Dienste eines seriösen Finanz-Coachs in Anspruch nehmen möchte, sollte darauf achten, dass dieser von einem anerkannten Berufsverband zertifiziert ist und ausschliesslich honorarbasiert nach Aufwand vergütet wird.
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