Sein ganzes Streben war darauf ausgerichtet, mit der Vernunft die Welt zu verbessern

Serie Zur Person: Gottfried Wilhelm Leibniz Wegbereiter des Computers

Vor 300 Jahren starb ein 78jähriger Philosoph und Mathematiker, der zu Recht zu den Klassikern zählt: Gottfried Wilhelm Leibniz. Seine Lehren bieten noch heute reichlich Stoff für wissenschaftliche Diskussionen und Erkenntnisse.

Am 14. November war der 300. Todestag von Gottfried Wilhelm Leibniz, der sein wissenschaftliches Erbe in den 90 Paragrafen seiner "Monadologie" zusammengefasst hinterlassen hat. Auch wenn der Begriff sich wörtlich mit "Eins" oder "Einheit" übersetzen lässt, bezieht sich Leibniz hier doch auf die Perspektiven, die ihn so intensiv beschäftigt haben. Er vertrat die Meinung, dass die Wirklichkeit wie eine große Stadt sei, deren subjektive Wahrnehmung durch den Menschen darauf beruhe, dass Jeder sie aus einer anderen Gegend sähe. Dadurch würde eine perspektivische Veränderung und Vervielfachung herbeigeführt - der Mensch erkennt immer nur eine Auswahl von Fakten.

Die denkende Maschine und Leibniz - eine Frage des Bewusstseins

Im Gegensatz zu Descartes, der den Dualismus als Zusammenwirken der grundsätzlich einander entgegengesetzten Komponenten Geist und Gehirn formulierte, beantwortete Leibniz die Frage nach der Möglichkeit einer denkenden Maschine, die "Gedanken, Empfindungen, Perzeptionen" entwickeln könne, klar mit nein.

Im Paragraf 17 seiner "Monadologie" führt er aus, dass kein Element einer Maschine dazu in der Lage wäre. Sie bestünde aus Stücken, einer mechanischen Anordnung, die die Einheit einer Empfindung nicht aufweist.

Mit seinen Überlegungen hat er die unhintergehbare Subjektivität, also den jeweiligen Standpunkt des ersten Menschen, entdeckt und die Vorstellung, der Geist könne wie ein Automat funktionieren, ad absurdum geführt - eine Erkenntnis, die gerade heute von enormer Bedeutung ist. 

Die Anerkennung der fundamentalen Beschränkung der menschlichen Erkenntnis ist die Voraussetzung dafür, überhaupt etwas zu wissen."

Die Grundzüge des Computers - eine formale Ordnung

Auf dem Gebiet der Mathematik dachte Leibniz bereits weit voraus, er befasste sich beispielsweise mit der mathematischen Unendlichen und der Bedeutung der Symbole, die die Mathematik als eines der wenigen Gebiete für den Menschen erfassbar mache. Dieser Unvollständigkeitssatz belegt, dass das Wissen der Menschen wesentlich unvollständig ist. Wir können nur etwas erkennen, wenn wir Begriffe und Symbole verwenden und nichts mehr direkt geistig einsehen. Die Anerkennung der fundamentalen Beschränkung der menschlichen Erkenntnis ist wiederum die Voraussetzung dafür, überhaupt etwas zu wissen.

Sein ganzes Streben war darauf ausgerichtet, mit der Vernunft die Welt zu verbessern: Das Wirkliche und Vergangene entzieht sich unserem Einfluss, nur das Künftige lässt sich verändern. Es ging ihm um nicht weniger als eine weltpolitische Ordnung, die dem Menschen ein von Vernunft geleitetes, besseres Leben ermöglicht. Leibniz sah die Aufklärung als eine nicht endende Aufgabe an, um mit Vernunft das zu modellieren, was noch nicht ist. Er hat die Messlatte hoch gelegt, denn politische Klugheit ist heute so notwendig wie noch nie.

Unser Fazit: Diese Erkenntnisse sind in der heutigen Zeit um so mehr zu beachten. Der Computer kann uns vieles aus der Vergangenheit zusammenfassen. Entscheidungen in der Zukunft müssen wir als Menschen auch in Zukunft selbst treffen. Es wird nicht einfacher, an Hand der Flut an Informationen, die uns die Computer heute liefern.

Stets werden Milliarden von Menschen ihre o.g. Subjektivität letztlich in tatsächliche Entscheidungen einfließen lassen. Davor muss jedoch niemand resignieren.

Qualifizierte Berater können Ihnen diese Aufgabe zumindest abnehmen oder erleichtern. 

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