In Europa müsste die Strategie asiatischer Unternehmen längst bekannt sein

Europa hinkt in den Zukunftsbranchen hinterher Wird Europa leergekauft?

Europa verliert mit den asiatischen Übernahmen des deutschen Roboterherstellers Kuka und des britischen Technologiekonzerns Arm zwei bedeutende Unternehmen aus Zukunftsbranchen. Damit der Kontinent nicht den Anschluss verpasst, muss schleunigst reagiert werden.

In Europa müsste die Strategie asiatischer Unternehmen längst bekannt sein, welche das chinesische Handelsministerium mit knappen Worten präzise formuliert. "Da der Aufbau von Firmen entschieden zu viel Zeit in Anspruch nimmt, ist es besser, benötigte Betriebe komplett einzukaufen". Die kluge Anweisung wurde jüngst bei Kuka, einem Augsburger Roboterunternehmen, mit einem Übernahmeangebot des chinesischen Konzerns Midea umgesetzt. Das Angebot soll laut einem FAZ-Artikel aufgrund seiner Güte bereits mehrheitlich die Aktionäre von Kuka überzeugt haben.

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Europa setzt seine Zukunft aufs Spiel

Während die deutschen Politiker unschlüssig verharren, mischt sich die EU-Kommission in die Übernahmeverhandlungen ein. Digitalkommissar Oettinger sieht in Kuka ein bedeutendes Unternehmen in einem für den Kontinent wichtigen Zukunftssektor, und fordert europäische Konkurrenten zu Gegenofferten auf. Da eine deutsche Übernahme eines für China wichtigen Konzerns wahrscheinlich nicht möglich wäre, kommt Oettinger zu folgender Schlussfolgerung:

  • Europa muss auf die Hoffnungsträger der kontinentalen Wirtschaft zukünftig besser aufpassen.

Deutschland hätte die Möglichkeit, die Übernahme über das Außenwirtschaftsgesetz zu verhindern, weil mit dem Verkauf ein Grundinteresse der Gesellschaft tangiert wird. Statt einer klaren Entscheidung kam es jedoch nur zu politischem Murren und die Chinesen behielten freie Hand. 

Positionieren, solange Europa anderweitig beschäftigt ist

Nicht nur die Chinesen gehen auf Einkaufstour, auch andere asiatische Unternehmen haben erkannt, dass derzeit europäische Unternehmen, und davon insbesondere die Perlen der Technologie, leicht zu haben sind. Die sind für die Asiaten wichtig, um am globalen Beginn der digitalisierten Wertschöpfungsketten teilzuhaben. In Deutschland steckt das Internet der Dinge und vieles andere noch in den Kinderschuhen. Für asiatische Unternehmen lohnt sich die rechtzeitige Positionierung, bevor die Europäer merken, was ihnen bevorsteht. 

Da der Aufbau von Firmen entschieden zu viel Zeit in Anspruch nimmt, ist es besser, benötigte Betriebe komplett einzukaufen".

Das britische Technologieunternehmen Arm ist sich dessen bereits bewusst und beklagte schon kurz nach dem Verkauf, dass über technologische Entwicklungen fortan in Japan und nicht mehr in Großbritannien entschieden wird.

Europa verliert den Anschluss

Der Kontinent scheint sich nicht mehr daran zu erinnern, dass nahezu alle wichtigen Erfindungen der letzten Jahrhunderte von Europa und insbesondere von Deutschland ausgingen. Mittlerweile gibt es keine Impulse mehr für neue Innovationen, und in den wenigen Branchen, wo europäische Unternehmen noch führend sind, stehen bereits ausländische Käufer vor der Tür. Für die EU-Kommission ist Europas Absturz in die Bedeutungslosigkeit nur durch mehr europäisches Denken seitens der Unternehmen zu verhindern. Die Europäer müssten dementsprechend gerade in Zukunftsbranchen intensiver zusammenarbeiten und zukünftige Entwicklungen nach gemeinsamen Vorstellungen vorantreiben.

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