Wenn über niedrige Zinsen geklagt wird, richtet sich der Blick häufig auf die EZB

Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Zinsen bleiben noch Jahrzehnte niedrig

Wenn über niedrige Zinsen geklagt wird, richtet sich der Blick häufig auf die EZB. Sie hat tatsächlich mit ihrer Politik des billigen Geldes in den letzten Jahren dazu beigetragen, dass Sparen immer weniger rentierlich wurde. Allerdings trifft die Euro-Notenbank nicht die alleinige Schuld, vielleicht nicht einmal die Hauptverantwortung für Zinsen nahe am Nullpunkt.

Zu diesem Ergebnis muss man zumindest bei der Lektüre einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) kommen. Danach gibt es einen langfristigen Trend zu niedrigen Zinsen, der weitgehend unabhängig von der Geldpolitik ist. Nach Ansicht der IW-Experten wird der Realzins auch im Jahr 2050 nicht höher als null Prozent sein - für Anleger eine ernüchternde Perspektive.

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Demographischer Wandel und weniger Schulden 

Zuzuschreiben ist das in erster Linie dem demographischen Wandel. Er vollzieht sich nicht nur in Deutschland, sondern in vielen Industrieländern. Steigende Lebenserwartung und niedrige Geburtenraten verschieben die Alterspyramide immer mehr. Im Jahr 2050 können deutsche Männer im Schnitt damit rechnen, 84 Jahre alt zu werden, Frauen sogar 88 Jahre. So positiv die Aussicht auf längeres Leben ist, sie erzwingt mehr Altersvorsorge, zumal die gesetzlichen Sicherungssysteme zunehmend an Leistungsgrenzen stoßen. 

Vielen noch aktiv Berufstätigen ist das bewusst. Deshalb wird mehr für's Alter zurückgelegt als in früheren Generationen. Kontinuierlicher Wohlstandzuwachs und höhere Einkommen machen dies gut möglich. Die Folge ist ein "Überangebot" an liquiden Mitteln durch Sparen, der den Preis des Geldes - die Zinsen - sinken lässt. Bereits seit den 1990er Jahren sind die Zinsen rückläufig. Hinzu kommt, dass Deutschland wie manches andere Land eine restriktivere Haushaltspolitik fährt. Im Zeichen der "Schwarzen Null" ist staatliches Schuldenmachen inzwischen verpönt. Das drückt die Nachfrage nach "frischem Geld" und damit auch das Zinsniveau. 

Unabhängige Finanzberatung bietet Vorsorge-Strategien, die sich auch bei dauerhaft niedrigen Zinsen auszahlen."

Alternativen zu verzinsten Anlagen gefragt

Vor diesem Hintergrund gehen die IW-Experten davon aus, dass selbst bei einer EZB-Kehrtwende in der Geldpolitik die realen Zinsen bis 2025 auf nicht mehr als 1,3 Prozent steigen würden. 

Danach wird der "Spareffekt" der Demographie dafür sorgen, dass die Zinsen wieder sinken - eben bis auf null. 

Wer auf höhere Zinsen hofft, wartet also vergeblich. Grund genug, über Alternativen nachzudenken. 

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