Deutschland Ab 2021 gibt es einen neuen Glücksspielstaatsvertrag

Ab Sommer 2021 wird es also soweit sein: mit der Verabschiedung des neuen Glücksspielstaatsvertrags werden Online-Casinos in ganz Deutschland legal sein - und nicht wie bisher nur in Schleswig-Holstein. Wer als Spieler nicht dort seinen Wohnsitz hatte und trotzdem Online Poker, Roulette oder andere typische Casino-Angebote spielen wollte bewegte sich ebenso wie die Anbieter bestenfalls in einer rechtlichen Grauzone - daher agieren aktuell etwa nicht wenige Anbieter aus dem Europäischen Ausland heraus.

Vor diesem Hintergrund stellen sich nicht wenige Interessierte die Frage: "Welche Online-Casinos sind in Deutschland legal" - ein Klick auf den Link liefert die Antwort. Mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag wird sich das in Zukunft etwas einfacher gestalten. Doch er bringt auch einige Änderungen für Spieler und Anbieter mit sich - welche das sind erfahren Sie in diesem Artikel.

Warum überhaupt ein neuer Glücksspielstaatsvertrag?

Der alte Glücksspielvertrag war bereits 2011 ausgelaufen. Damals konnten sich die Länder nicht auf eine neue Regelung einigen. Vor diesem Hintergrund entschloss sich Schleswig-Holstein zu einem Alleingang und öffnete den Markt für Online-Casinos. Von daher rührt auch der Zusatz "Nur für Spieler mit Wohnsitz in Schleswig-Holstein", der zum Beispiel bei jeder TV-Werbung hinzugefügt werden muss.

Mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag wird dieser Zusatz ab Sommer 2021 wegfallen, da Online-Casinos dann im ganzen Bundesgebiet legal sein werden. Die Bundesländer reagieren damit nicht zuletzt auf die steigende Popularität des Online-Glücksspiels - ein grundsätzliches Verbot erscheint da schon lange nicht mehr zeitgemäß. Der neue Glücksspielstaatsvertrag beschränkt sich jedoch nicht allein auf die Legalisierung von Online-Casinos. Vielmehr geht er mit einer ganzen Reihe neuer Regelungen einher, die vor allem den Spielerschutz gewährleisten sollen. Darüber versprechen sich die Länder im Zuge der flächendeckenden Legalisierung auch eine Eindämmung des aufgrund der aktuellen Rechtslage boomenden Grau und Schwarzmarktes und damit auch mehr Kontrollmöglichkeiten den Anbietern gegenüber.

Was ändert sich ab 2021 für Online-Casinos und Spieler?

Keine Frage: Online-Casinos und verwandte Angebote erfreuen sich nicht erst seit kurzem einer immer größeren Beliebtheit. Die flächendeckende Legalisierung erscheint daher als logischer Schritt. Im neuen Glücksspielstaatsvertrag wird die Legalisierung von Online-Casinos in Deutschland jedoch an bestimmte Bedingungen geknüpft. Vor allem der Spielerschutz stand dabei stets im Mittelpunkt. So soll es in Zukunft bei Glücksspielen und Sportwetten ein monatliches Einzahlungslimit von 1.000 Euro pro Spieler geben.

Darüber hinaus soll eine zentrale Sperrdatei eingerichtet werden, in der Spieler mit Selbst- oder Fremdsperre erfasst werden sollen - diese beziehungsweise die damit verbundene Überwachung jedes einzelnen Spielers wird jedoch nicht zuletzt von Datenschützern äußerst kritisch betrachtet. Ähnlich verhält es sich mit den neu einzurichtenden Frühwarnsystemen, die auffällige Spieler erkennen und gegebenenfalls sperren sollen - und auch eine umfassende Überwachung erfordern.

Experten rechnen mit deutlich höheren Steuereinnahmen im Zuge der Legalisierung."

Für die Anbieter soll künftig ein übergreifendes Werbeverbot in Fernsehen, Radio und Internet gelten - zumindest tagsüber und am frühen Abend. Aktuell steht ein Zeitfenster zwischen 21 und 6 Uhr im Raum, in dem Werbung für Online-Casinos und andere Anbieter weiterhin erlaubt sein soll. Anbieter von Sportwetten müssen darüber hinaus mit einer Einschränkung ihres bisherigen Angebots rechnen. Hier soll es vor allem bei den beliebten Live-Wetten zu Einschränkungen kommen.

Über die Einhaltung all dieser Maßnahmen soll künftig eine neue Bundesbehörde mit Sitz in Sachsen-Anhalt wachen. Der neue Glücksspielstaatsvertrag erscheint gerade vor der in den letzten Jahren immer weiter steigenden Beliebtheit von Online-Casinos und Sportwetten als logischer Schritt. Letzten Endes werden die Länder von diesem Schritt auch profitieren: Experten rechnen mit deutlich höheren Steuereinnahmen im Zuge der Legalisierung. So profitieren am Ende in gewisser Weise alle Beteiligten vom neuen Glücksspielstaatsvertrag.