Einbrüche sind angsteinflößend

Hausratversicherung Alle Jahre wieder die Versicherungssumme anpassen

Die Zahl der Einbrüche steigt seit Jahren und erreichte 2015 einen Höchststand: 167.136 Fälle gab es – fast zehn Prozent mehr als im Vorjahr[1]. Doch Einbrecher sind nur eines von vielen Übeln, die Mieter und Immobilienbesitzer heimsuchen können. Glücklicherweise können Verbraucher ihr Hab und Gut mit einer Hausratversicherung schützen – vorausgesetzt, sie haben die Versicherungssumme passend gewählt und regelmäßig aktualisiert.

Die Hausratversicherung wird von vielen Menschen stiefmütterlich behandelt; dabei kann sie in bestimmten Situationen für teure Schäden aufkommen. Doch die meisten Verbraucher kommen nur einmal mit dieser Police in Kontakt: beim Abschluss der Hausratversicherung. Danach gilt: aus den Augen, aus dem Sinn.

Hab & Gut mit einer Hausratversicherung schützen

Die Hausratversicherung wird von der überwiegenden Mehrheit der deutschen Haushalte abgeschlossen; 2016 entschieden sich rund 50,8 Millionen Haushalte für eine solche Police[2]. Wer sich mit dem Produkt genauer befasst, wird feststellen, dass nicht alle Policen denselben Funktionsumfang haben. Kritisch zu betrachten sind die beiden Punkte sorgloser Umgang mit der Wohnung und grobe Fahrlässigkeit.

Viele Dienstleister haften nicht, wenn der Hausrat aufgrund eines Fehlers des Versicherten beschädigt wird. Dieses Problem wurde in der Vergangenheit beim Abschließen der Wohnungstür deutlich. Es wurde diskutiert, ob das einmalige Abschließen der Haustür ausreichend ist. Verbraucher werden inzwischen beraten, vorsichtshalber den Schlüssel zweimal umzudrehen.

Es gibt durchaus Hausratversicherungen wie jene von amv.de, bei denen sich Versicherte keine Gedanken um solche Kleinigkeiten machen müssen. Sie kommen auch für Schäden auf, die durch grobe Fahrlässigkeit entstanden. Selbst die Versicherungssumme entfällt. Aber: Diese Police ist eine Ausnahme auf dem Markt. Bei den meisten Hausratversicherungen müssen Verbraucher bei den Details genau hinsehen.

Die Rolle der Versicherungssumme

Die Absicherung des Hausrats wird von Experten immer wieder mit folgendem Beispiel verdeutlicht: Stellen Sie sich vor, Sie stellen Ihr Haus auf den Kopf. Alles, was in diesem Szenario herausfallen würde, ist Ihr Hausrat, zum Beispiel die Waschmaschine, Möbel oder der Fernseher.

Um den Beitrag für die Police berechnen zu können, benötigt der Dienstleister eine Versicherungssumme. Sie reflektiert im Grunde den Wert des Hausrats. Bereits beim Abschluss ist diese also in ausreichender Höhe zu wählen; ist sie zu gering, bleibt man auf den Kosten sitzen; bei einer zu hohen Versicherungssumme zahlt man monatlich hohe Beiträge.

Die Versicherungssumme in ausreichender Höhe festlegen 

Unterversicherung vermeiden

Verbraucher sollten in jedem Fall eine Unterversicherung vermeiden. Wenn die Versicherungssumme niedriger als der Hausratwert ist, können sie auf hohen Kosten sitzen bleiben.

Um die Versicherungssumme zu ermitteln, wird eine umfassende Analyse benötigt. Dazu erstellen Verbraucher eine Liste mit allen Einrichtungsgegenständen, die sich in ihrem Haus befinden. Vorzugsweise wird die Liste digital in Excel oder einem anderen Programm erstellt – sie hilft später bei der Anpassung der Versicherungssumme (siehe nächster Abschnitt), muss aber regelmäßig aktualisiert werden. Wie bereits erwähnt, zählen alle Dinge zum Hausrat, die aus einer auf dem Kopf stehenden Immobilie fallen würden. Idealerweise schaut man sich alte Kaufbelege an und notiert sich die Preise, die man gezahlt hat. Die Belege gilt es auch aufzubewahren, da sie später als Beweislage dienen können.

Wer Probleme mit der Wertermittlung hat, kann eine Police mit einer pauschalen Deckungssumme abschließen. In diesem Fall wird die Versicherungssumme je Quadratmeter kalkuliert; der Pauschalbetrag liegt laut der Stiftung Warentest bei rund 650 Euro. In solchen Fällen sollte unbedingt ein Unterversicherungsverzicht vorliegen. Dieser garantiert, dass die Police auch dann für Schäden aufkommt, wenn die pauschale Deckungssumme zu niedrig ist. Ohne Unterversicherungsverzicht sieht die Situation wie folgt aus: Für den Hausrat wurde eine Versicherungssumme in Höhe von 100.000 Euro festgelegt, ihr tatsächlicher Wert lag aber bei 120.000 Euro. Der Dienstleister zahlt nur 80 Prozent; der Versicherte muss die restlichen Kosten selbst begleichen.

Die Versicherungssumme muss regelmäßig aktualisiert werden

Wer sich die Mühe macht, den Wert seines Hausrats zu kalkulieren, wird mit dem bestmöglichen Ergebnis belohnt: Er zahlt genau das, was der Hausrat wert ist.

Doch mit der einmaligen Wertermittlung ist es nicht getan. Die Versicherungssumme muss über die gesamte Laufzeit des Haushaltes angepasst werden. Als Faustregel gilt: Mindestens einmal pro Jahr den Hausrat analysieren und die Versicherungssumme anpassen.

Noch besser ist es, eine digitale Liste mit seinem Hausrat und dem Wert für jedes einzelne Objekt zu führen. Diese kann man leicht anpassen, wenn etwas verkauft oder ein neues Produkt hinzugefügt wird. Bei teuren Käufen (im vierstelligen Bereich) lohnt es sich, die Versicherungssumme sofort anzupassen.

Wie gesagt: Die Versicherungssumme sollte nicht nur bei Käufen optimiert werden. Wer in einem Jahr einen großen Teil des Hausrats verkauft, spart Geld bei der Police, wenn er die Versicherungssumme reduziert.


  1. Polizeiliche Kriminalstatistik 2015
  2. IfD Allensbach