Bitcoin und Kryptowährungen Aufstieg und Fall … und Aufstieg?

Im vergangenen Jahr hat der Wertzuwachs von Bitcoin und anderen Kryptowährungen viele Interessen geweckt und dazu ermutigt, in Bitcoin zu investieren. Allerdings ist von dem Hype derzeit nicht mehr viel zu spüren. Es gab letzten Monat mehrfach Wertverluste, und allein Anfang Juni verlor Bitcoin dramatische 10% seines Werts. Das hat sich auch auf andere Währungen wie Ethereum, Dogecoin und Cardano negativ ausgewirkt, und Milliarden von Dollar sind damit einfach verloren.

Ende Mai lag der Wert von Bitcoin in EUR bei €40.000 pro Stück, deutlich unter der Rekordmarke von €62.000. Einige Tage später war der Kurs auf €32.000 gefallen, also auf etwas mehr als die Hälfte des Rekords. Der Gesamtwert aller Kryptowährungen auf dem Markt fiel damit auf unter 1,5 Billionen Euro.

Erhöhte Akzeptanz

Das ist für Laien zunächst irritierend, denn gleichzeitig haben Kryptowährungen ständig steigendes Interesse verzeichnet. Erst vor Kurzem hat beispielsweise der Präsident von El Salvador verkündet, dass Bitcoin nun als offizielles Zahlungsmittel in dem lateinamerikanischen Land anerkannt wird.

Für zusätzliche Aufmerksamkeit sorgte außerdem, dass die San José Sharks aus der NHL als erstes großes amerikanisches Sportunternehmen ab sofort Bitcoin, Dogecoin und Ethereum ebenfalls als Zahlungsmittel akzeptieren.

Der frühere amerikanische Präsident Donald Trump bezeichnet Bitcoin zwar als "Betrug", erklärte aber auch, dass die Währung eines Tages dem heimischen Dollar Konkurrenz machen könnte.

Woher kommt der Kursverfall?

Wenn es also immer mehr Menschen gibt, die Kryptowährungen anerkennen, woher resultieren dann die fallenden Kurse? Teilweise liegt es wohl an den negativen Schlagzeilen, die in der jüngeren Vergangenheit rund um Kryptowährungen zu lesen waren.

Am größten ist wohl die Rolle Chinas - dem Ursprungsland von Bitcoin. Neue Gesetzesinitiativen haben den Handel mit Bitcoin deutlich erschwert und viele große Investoren bemüßigt, sich zurückzuziehen. Dadurch sind wiederum viele potenzielle Investoren vorsichtig geworden. Letztlich hängt der Wert von Kryptowährungen maßgeblich von professionellen Investoren ab, und diese scheinen derzeit wenig Vertrauen in einen kurzfristigen Wertzuwachs zu haben. Bei einer Konferenz von 25 der größten Long-only-Produkten und Hedgefonds gab Goldman Sachs kürzlich an, das Bitcoin derzeit ihre "unbeliebteste Option für Investitionen" ist.

Außerdem erklärte die Unternehmensberatung Ruffer aus London im April, dass man dort seine Bitcoin-Anteile im Wert von 1,1 Milliarden Dollar verkauft hat. Der Erlös wurde stattdessen z. B. in Staatsanleihen investiert. Das ist natürlich nur eine Momentaufnahme. Noch immer hält sich die Überzeugung, dass auch wichtige Global Player wie goldman Sachs und Ruffer weiterhin in Bitcoin investieren werden, und das auch mittel- und langfristig.

Umzug nach El Salvador

Derzeit fällt der Bitcoin-Kurs, aber nach der Legalisierung des el-salvadorianischen Präsidenten ist gerade dort das Interesse sprunghaft angestiegen. Könnte das dazu führen, dass El Salvador mit einem erhöhten Zuzug von Investoren rechnen kann? Es sieht zumindest so aus, als sei das Teil des Plans.

Schließlich hat Präsident Nayib Bukele nicht nur Bitcoin legalisiert, sondern über Twitter auch die Vorteile des Lebens in El Salvador blumig geschildert - inklusive des angenehmen Klimas, der bei Surfern beliebten Strände und der günstigen, direkt am Meer gelegenen Grundstücke. Zusätzlich versprach Bukele, dass auf Kapitalgewinne mit Bitcoin keine Steuern entrichtet werden müssen, da es sich ja nun um eine legale Währung handelt, und das dürfte das Interesse zahlreicher Investoren erregen, die in anderen Ländern hohe Steuern auf ihre Profite zahlen müssen. Zumindest erregte es das Interesse von Chanpgpeng Zhao, dem CEO von Binance, der das Angebot als "verlockend" bezeichnete.

Wenn es also immer mehr Menschen gibt, die Kryptowährungen anerkennen, woher resultieren dann die fallenden Kurse?"

Wird Paraguay dem Beispiel folgen?

Sehen wir hier, wie in Lateinamerika ein Trend eingeleitet wird? Werden sich andere Staaten der Region an El Salvador ein Beispiel nehmen? Es scheint so, und momentan richtet sich das Hauptaugenmerk auf Paraguay als erstem Kandidat.

Ein Kongressabgeordneter des Landes hat kürzlich seinem Twitterprofil die Bitcoin-Laseraugen hinzugefügt und damit einige Gerüchte geschürt. Carlitos Rejala, so sein name, erklärte außerdem, dass Paraguay ein Land sei, das mit der Zeit gehen und progressiver werden müsse.

Er sei der Überzeugung, dass die Hinwendung zu Kryptowährungen der richtige Schritt wäre und schrieb von einem "wichtigen Projekt zur Modernisierung Paraguays vor den Augen der Welt! Der Flug zum Mond mit Namen #Bitcoin."