Vor- und Nachteile Außerbörslicher Direkthandel

Normalerweise werden Wertpapieraufträge über die Börse abgewickelt. Diese ist letztlich nichts anderes als ein offizieller Marktplatz, an dem Wertpapiere nach festen Regeln gehandelt werden. Als Alternative gibt es den sogenannten Direkthandel - eine Handelsform mit Vor- und Nachteilen.

Beim Direkthandel - nicht selten auch als OTC- (= Over The Counter-) Handel bezeichnet - treten Verkäufer und Käufer von Wertpapieren direkt miteinander in Geschäftsverbindung. Es gibt viele Online-Broker wie flatex, die solche Geschäfte vermitteln und aktiv auf ihren Seiten anbieten. Meist geht es dabei um Aktien, Optionsscheine und Zertifikate.

In vielen Fällen kostengünstiger

"Kontrahenten" beim Direkthandel sind in erster Linie Banken, die damit ihre Wertpapierbestände anpassen, oder Emittenten von Papieren selbst. Das "Direktgeschäft" bietet den grundsätzlichen Vorteil, dass keine Kosten wie Börsenspesen oder Makler-Courtage anfallen. Diese Kosten sind vom jeweiligen Handelsplatz abhängig und werden den Auftraggebern von Wertpapiergeschäften in der Regel als Fremdgebühren weiterbelastet. Beim Direkthandel entfallen sie automatis

Auch Handelsgebühren sind beim Direkthandel häufig günstiger, da die Online-Broker Sonderkonditionen mit den Direktanbietern ausgehandelt haben. Manchmal - zum Beispiel bei Aktionen - wird sogar ganz darauf verzichtet. Dafür sind beim Kauf in der Regel etwas höhere Preise zu zahlen als im Börsenhandel, beim Verkauf gelten etwas niedrigere Verkaufspreise. Dennoch: unter dem Strich rechnet sich der Direkthandel häufig. Ein weiterer Kostenvorteil entsteht, weil es beim Direkthandel anders als im Börsenhandel keine Teilausführungen gibt. Bei Teilausführung von Börsengeschäften können Gebühren mehrfach anfallen.

Auch außerhalb der Börsenöffnungszeiten

Der Direkthandel ist nicht an die üblichen, vergleichsweise restriktiven Börsenöffnungszeiten gebunden. Er findet auch außerhalb der Börsenöffnungszeiten statt - ein weiterer Vorteil. Da das Geschäft direkt zwischen Käufer und Verkäufer erfolgt, ist er auch besonders schnell. Deshalb werden manchmal auch Bezeichnungen wie "Sekundenhandel", "Live Trading", oder "Direct Trade" verwandt. Besonders gut funktioniert der Direkthandel mit Wertpapieren, die häufig gehandelt werden - für die also ein liquider Markt existiert. Die Wahrscheinlichkeit, hier günstig zum Zuge zu kommen, ist entsprechend hoch.

Es fehlt allerdings eine Börsenaufsicht und Marktregulierung.

Nicht nur Licht, sondern auch Schatten

Neben vielen Vorteilen sollen auch einige mögliche Nachteile des Direkthandels nicht verschwiegen werden. Die Preisbildung beim "Direct Trade" ist weniger transparent als im Börsenhandel. Kurse und Kursbewegungen können weniger gut nachvollzogen werden als an der Börse. Bei "exotischen" Papieren mit einem wenig liquiden Markt besteht ein vergleichsweise großes Risiko, dass das Geschäft nicht zustande kommt bzw. dass ein unvorteilhafter Preis geboten wird. Last but not least fehlt eine Börsenaufsicht und Marktregulierung. Es kommt daher entscheidend auf die Seriosität der jeweiligen Handelspartner an.