So geht es richtig! Auszahlungen beim Online Glücksspiel
Mit dem rasanten Wachstum der iGaming Industrie über die letzten Jahre hinweg gab es auch immer wieder ein paar Betrüger welche den Weg in diese florierende Industrie fanden. Das hatte zur Folge, dass die Gesetze entsprechend verschärft werden mussten um damit nicht nur die seriösen Anbieter, sondern auch die Kunden zu schützen.
Allerdings bringt dies auch einige neue Anforderungen für die Spieler mit sich. Ab einem akkumulierten Umsatz von etwa 2.000 Euro muss jeder Kunde den sogenannten KYC-Prozess durchlaufen. KYC steht für "Know-Your-Customer" und bedeutet, dass Kunden verschiedene Dokumente an den Online Glücksspielbetreiber schicken müssen um ihre Identität zu verifizieren.
Gibt es den KYC Prozess bei allen Online Glücksspielanbietern
Ja! Der Verifizierungsprozess muss bei allen lizensierten Anbietern durchlaufen werden. So sehen es internationale Bestimmungen zur Vermeidung der Geldwäsche vor. Zudem hat jedes Land und jede lizenzgebende Behörde seine eigenen Vorschriften, die natürlich von den Betreibern eingehalten werden müssen.
Es gibt unter den Anbietern auch einige wenige Anbieter, bei denen dieser Prozess nicht so augenscheinlich ist. Bei einem Casino ohne Konto kann man mit echten Geldeinsätzen spielen und bekommt auch seine Gewinne ausgezahlt, ohne dass man Dokumente an den Betreiber schicken muss. Das bedeutet jedoch nicht, dass hier kein Verifizierungsprozess durchlaufen wird. Dieser findet im Hintergrund über den Bezahldienstleister statt.
Dieser bildet die Verbindung zwischen dem Bankkonto des Spielers und dem Kundenkonto beim Glücksspielanbieter. Über den Zahlungsdienstleister werden alle erforderlichen Daten direkt vom Bankkonto abgerufen. Voraussetzung um in einem solchem Casino zu spielen ist ein Konto, welches zum Online Banking freigeschaltet ist und eine Bank, welche mit dem entsprechenden Zahlungsdienstleister zusammenarbeitet.
Darum ist KYC wichtig!
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Konzentration ist notwendig.
Der Verifizierungsprozess dient zum einen zur Vermeidung von Geldwäsche. Wer zum Beispiel 10.000 € bei einem Online Casino einzahlt und das Geld bei Blackjack, welches eine Auszahlungsquote von 99,3% besitzt, umsetzt, kann erwarten, dass man sich nach dem einmaligen Umsetzen des Betrags über 9.900 € "gewaschenes Geld" auszahlen lassen kann.
Das haben auch kriminelle Vereinigungen erkannt und sich diesen Umstand zunutze gemacht um ihre illegalen Gelder zu "waschen" und über Briefkastenfirmen in Steuerparadiesen zu verwalten.. Andere mehr oder weniger bekannte Methoden haben einen Verlust durch Kommissionen von 20-30%. Durch den Verifizierungsprozess wird dieser Art des Geldwaschens der Riegel vorgeschoben.
KYC ist jedoch auch für den Spielerschutz notwendig. Bis vor einiger Zeit musste man sich nur bei Auszahlungen, die einen bestimmten Betrag übersteigen, verifizieren. Das ändert sich momentan und viele Online Glücksspielanbieter verlangen die Verifizierung sobald ein Umsatz von 2.000 € angefallen ist. Man will dadurch auch sicherstellen, dass es sich bei dem jeweiligen Spieler um eine suchtgefährdete Person handelt und dass es sich der Spieler auch leisten kann, in einem Online Casino oder Buchmacher Wetten abzuschließen.
Benötigte Dokumente
Der Verifizierungsprozess beginnt eigentlich schon mit der Registrierung bei einem Anbieter. Hierbei muss man entweder seine E-Mail-Adresse bestätigen oder bekommt einen Zahlencode auf das Handy geschickt. Bei der Mail muss man den Link zur Bestätigung klicken, bei der SMS muss der Code auf der Glücksspielseite in ein dafür vorgesehenes Feld eingegeben werden.
Damit ist der erste und einfachste Schritt zur Verifizierung bereits erledigt und der Anbieter weiß, dass es sich um eine echte Person und nicht um eine automatisierte Software oder ein Bot handelt.
Wie bereits erwähnt, gibt es einen Zeitpunkt zu dem die einfache Mail-Bestätigung nicht mehr ausreicht. Die Bagatellgrenze ist hier bei etwas 2.000 € angesiedelt. Die Casinos behalten sich aber auch vor, den Prozess früher einzuleiten. Bei vielen Anbietern muss man sich vor der ersten Auszahlung komplett verifizieren. Wer darauf vorbereitet ist, wird kaum Probleme mit der Verifizierung der eigenen Identität haben, da sämtliche Dokumente ohnehin in den meisten Haushalten vorhanden sind. Bei den meisten Anbietern werden drei unterschiedliche Dokumente benötigt.
Lichtbildausweis
Hierbei kann es sich um Dokumente wie Führerschein, Reisepass oder Personalausweis handeln. Dieser gibt dem Namen des Kunden ein Gesicht. Einige Anbieter verlangen auch, dass man ein Selfie macht, bei dem man den Ausweis neben dem Kopf hält. Somit wird bestätigt, dass es sich um die identische Person handelt.
Nachweis der Adresse
Dabei kann es sich um verschiedene Dokumente handeln. Es muss der Name und die vollständige Adresse sichtbar und lesbar sein. Bei vielen Anbietern ist die Strom- oder Wasserrechnung vollkommen ausreichend. Weitere anerkannte Dokumente sind ein Brief vom Arbeitgeber oder einer staatlichen Behörde.
Ab einem akkumulierten Umsatz von etwa 2.000 Euro muss jeder Kunde den sogenannten KYC-Prozess durchlaufen."
Nachweis der Zahlung
Um zu gewährleisten, dass die Einzahlung auch von der registrierten Person vorgenommen wurde ist ein Bild der verwendeten Kredit- oder Bankkarte nötig. Hierbei können einige Zahlen der Kartennummer geschwärzt werden. Wer andere Bezahldienstleister verwendet, kann einen Screenshot der Transaktion machen, auf der auch der Name ersichtlich ist.
Die benötigten Dokumente müssen natürlich nicht im Original auf postalischem Weg eingeschickt werden. Ein Scan oder Bild sind in der Regel ausreichend. Die genauen Details lassen sich beim Glücksspielanbieter nachfragen.
Fazit
Der KYC-Prozess ist aber weit weniger spannend, wie es von Manchen in einschlägigen Foren beschrieben wird. Wer seine Siebensachen zusammen hat, durchläuft diesen Prozess innerhalb kürzester Zeit und hat man es einmal hinter sich gebracht, geht auch die Auszahlung der Gewinne recht flott.