Das Konto für das gute Gewissen Banken für Gemeinnützigkeit

Keine Frage: Das Vertrauen in die Institute hat in großem Maß gelitten. Außerdem möchten viele Kunden die Macht der Investmentbanken und mächtigen Finanzinstitute nicht mehr länger indirekt unterstützen. Ein Wechsel zu einer alternativen Bank wäre eine Lösung.

Eine ganze Reihe von Bankkunden denkt darüber nach, vielleicht doch die Hausbank zu wechseln. Kein Wunder: Ist die Finanzbranche in den letzten Jahren doch in schlechten Ruf geraten. Große Banken verfolgen eine undurchsichtige Geldpolitik, die der einzelne Kunde nicht mehr richtig nachvollziehen kann. Dazu kommt, dass sich Verbraucher zunehmend über die unpersönliche Art beschweren, mit der sie von ihrem Kreditinstitut behandelt werden. 

Soziale Geschäftsmodelle

Ein vollkommen anderes Geschäftsmodell versprechen alternative Kreditinstitute. Ein Beispiel dafür sind die sozialen Banken. Bei ihnen steht die gemeinnützige Komponente im Vordergrund. Auch ihre Finanzdienstleistungen, so erklären diese sozialen Banken, beruhen auf ethische Kriterien, die durch die Finanzinstitute klar definiert werden. Wie die Spielregeln dabei sind, bestimmt jede Bank selbst.

So hat sich die überwiegende Zahl der Banken einen Katalog von Kriterien zugelegt, der aus positiven und negativen Merkmalen besteht. Nach diesen Kriterien richtet sich die Bank. Als ein positives Kriterium wird zum Beispiel gewertet, wenn sich Unternehmen, in deren Papiere die Bank investiert, um den Schutz der Umwelt und die Einhaltung von sozialen Standards bemüht. Firmen, die sich zum Beispiel in dem Bereich der Kernenergie bewegen oder gar der Rüstungsindustrie zuzurechnen sind, fallen dagegen bei sozial ausgerichteten Geldinstituten durch das Raster. 

Geldanlagen unterstützen soziale Ideen

Für den Kunden sind solche sozialen Banken interessant. Das gilt auch für Banken mit ethischen Prinzipien, die sich die gleichen Kriterien wie die sozialen Kreditinstitute auf die Fahnen schreiben. Eröffnen sie bei diesen Instituten ein Konto, unterstützen sie direkt die Ideen, die den Geldanlagen zugrunde liegen. Auch mit der bewussten Entscheidung für ein Geschäftskonto unterstützen ethisch orientierte Unternehmen den Gedanken der Nachhaltigkeit. Denn jeder Euro, der auf ein solches Konto fließt, wird nach sozialen und ethischen Prinzipien angelegt.

Breite Palette von Produkten und Service bei Ethikbanken

Doch nicht nur mit einem Girokonto unterstützen Privatpersonen und Firmen Organisationen, die sich der Gemeinnützigkeit verpflichtet fühlen. Auch mit der Geldanlage verfolgen Sozial- und Ethikbanken den Gedanken der Nachhaltigkeit. Dabei bieten sie beim Service den gleichen Standard wie die großen Player. Die Vorstellung, dass eine sozial, grün oder ethisch orientierte Bank ihre Kunden schlechter behandelt und ihnen im Kundendienst oder in der Beratung nicht entgegenkommt, ist falsch. Denn mit einem unausgewogenen Service könnten diese Anbieter am Markt gar nicht bestehen.

Auch bei den Produkten bieten Banken, die gemeinnützige Ideen und Organisationen unterstützen, eine breite Palette an. Das Angebot reicht von herkömmlichen Leistungen, wie Girokonten, Tages- oder Festgeld, über das Depot bis zu Krediten und Kreditkarten. Bei der Wahl eines jeden einzelnen Produktes kann der Kunde sicher gehen, dass er mit seiner Anlage Gemeinnützigkeit unterstützt. Das ist der Unterschied zu den großen Anbietern.

Keine Einschränkung gibt es bei der Sicherheit von Einlagen. Banken mit Sitz in Deutschland und in Europa müssen sich der Einlagensicherung anschließen, um überhaupt die Geschäftstätigkeit aufnehmen zu können. Einen kleinen Unterschied gibt es bei einigen Konditionen. Die meisten Ethik- oder Sozialbanken schneiden bei den Preisvergleichen in Bezug auf die Kontoführungsgebühren oder bei den Zinsen für ihre Tages- oder Festgeld nicht ganz so gut ab, wie die traditionellen Anbieter. Kunden, die mit ihrem Festgeldkonto Gemeinnützigkeit und Nachhaltigkeit unterstützen wollen, zahlen hier eventuell drauf.