Bankgebäude wurden ursprünglich so konzipiert, dass sie zentral, gut erreichbar und repräsentativ sind

Umbau statt Leerstand Banken werden zu Hotels

Bestehende Gebäude werden weitergenutzt, die Investitionskosten sind oft geringer als bei einem kompletten Neubau, und der Standort kann seine wirtschaftliche Funktion behalten.

Der deutsche Immobilienmarkt befindet sich in einer Phase des tiefgreifenden Wandels. Insbesondere Büroflächen stehen unter Druck, da Homeoffice, Digitalisierung und Filialschließungen den Bedarf an klassischen Arbeitsplätzen deutlich reduziert haben. Banken, die einst als sichere Mieter mit großen Präsenzflächen galten, ziehen sich aus vielen Innenstadtlagen zurück. Das Ergebnis: leerstehende Gebäude in zentraler Lage, die für Investoren zwar attraktiv sind, jedoch oft eine neue Nutzung erfordern.


Vom Bankschalter zur Rezeption

Ein besonders anschauliches Beispiel für diesen Trend findet sich in Unterschleißheim bei München und in Hannover.

Dort werden ehemalige Bankbüros zu Hotels umgebaut.

Die Umnutzung ist nicht nur eine Reaktion auf den Leerstand, sondern auch auf den wachsenden Bedarf an Unterkünften – insbesondere in Städten, die als Wirtschafts- oder Messestandorte hohe Besucherzahlen verzeichnen.

Der Umbau hat gleich mehrere Vorteile: Bestehende Gebäude werden weitergenutzt, die Investitionskosten sind oft geringer als bei einem kompletten Neubau, und der Standort kann seine wirtschaftliche Funktion behalten.

Hotels in umgebauten Büro- oder Bankgebäuden haben einen entscheidenden Vorteil: Sie profitieren meist von einer guten Innenstadtlage oder einer verkehrsgünstigen Anbindung.

Bankgebäude wurden ursprünglich so konzipiert, dass sie zentral, gut erreichbar und repräsentativ sind – Eigenschaften, die sich für ein Hotel ebenso auszahlen.

Zudem sind die Grundrisse häufig flexibel genug, um Gästezimmer, Gemeinschaftsflächen und Gastronomie unterzubringen, auch wenn sie in der Planung ursprünglich ganz anderen Zwecken dienten.


Herausforderungen beim Umbau

So naheliegend die Umnutzung erscheint, so komplex ist sie in der Umsetzung. Der Brandschutz muss häufig neu konzipiert werden, da die Anforderungen an Hotels deutlich höher sind als an Büros. Auch die Haustechnik, etwa für Heizung, Lüftung und Sanitäranlagen, erfordert umfassende Anpassungen. Oft müssen Wände versetzt, zusätzliche Aufzüge eingebaut oder Fassaden energetisch saniert werden. Die Umwandlung ist daher ein aufwendiges Projekt, das nur bei entsprechender Nachfrage nach Hotelzimmern wirtschaftlich sinnvoll ist.


Potenzial für Frankfurt und andere Städte

Die Umwandlung leerstehender Bankbüros in Hotels ist mehr als nur ein kreatives Immobilienprojekt – sie ist eine Antwort auf mehrere Herausforderungen gleichzeitig: veränderte Arbeitswelten, steigende Immobilienpreise und der Bedarf an nachhaltigen Lösungen. Wenn die Nachfrage am Hotelmarkt stimmt und die baulichen Voraussetzungen gegeben sind, könnte dieses Modell bald in vielen deutschen Städten Schule machen."

Branchenkenner gehen davon aus, dass sich dieser Trend nicht auf wenige Standorte beschränken wird. Städte wie Frankfurt, in denen Banken traditionell eine große Rolle spielen, könnten bald ebenfalls verstärkt auf diese Art der Umnutzung setzen. Die Kombination aus sinkendem Flächenbedarf bei Finanzinstituten und anhaltendem Bedarf an Business-Hotels macht die Idee für Projektentwickler attraktiv. Gerade in zentralen Lagen ist der Neubau von Hotels aufgrund hoher Grundstückspreise oft kaum noch möglich – die Umwidmung bestehender Gebäude kann hier eine Lösung sein.


Ein Modell für nachhaltige Stadtentwicklung

Der Umbau statt Abriss entspricht auch den Prinzipien nachhaltiger Stadtentwicklung. Durch die Weiternutzung der bestehenden Bausubstanz werden Ressourcen geschont und der CO₂-Fußabdruck im Vergleich zu einem Neubau deutlich reduziert. Städte profitieren von einer belebten Innenstadt, statt von toten Büroflächen. Gleichzeitig werden neue Arbeitsplätze im Hotel- und Gastronomiebereich geschaffen.


Fazit – Win-win-Situation mit Vorbildcharakter

Die Umwandlung leerstehender Bankbüros in Hotels ist mehr als nur ein kreatives Immobilienprojekt – sie ist eine Antwort auf mehrere Herausforderungen gleichzeitig: veränderte Arbeitswelten, steigende Immobilienpreise und der Bedarf an nachhaltigen Lösungen. Wenn die Nachfrage am Hotelmarkt stimmt und die baulichen Voraussetzungen gegeben sind, könnte dieses Modell bald in vielen deutschen Städten Schule machen.

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