Geht es über 100.000 US Dollar? Bitcoin im Jahr 2025
Anfang November kann man sagen, der Oktober hat nicht das gehalten, was man sich versprochen hat.
Auch wenn die Kryptowährung Bitcoin wieder die Schlagzeilen dominiert und Analysten noch immer die Meinung vertreten, die Mutter aller Kryptowährungen stehe vor der nächsten Rallye, so fehlt es dann doch irgendwie an der Umsetzung.
Oktober 2024: Theoretisch sah die Entwicklung besser aus
Lag der Preis der Kryptowährung am 1. Oktober 2024 bei 63.400 US Dollar, so ging es am 10. Oktober sogar kurzzeitig unter die 60.000 US Dollar-Grenze. Danach ging es bis 29. Oktober steil bergauf: Der Bitcoin Preis lag auf einmal bei 73.295 US Dollar und war somit in Reichweite des Allzeithochs, jedoch prallte die Kryptowährung beim Widerstand ab und stand am 1. November bei 69.135 US Dollar. In weiterer Folge ging es in Richtung 67.400 US Dollar.
Nun hat man die Augen auf November gerichtet. Ein guter Monat für Kryptowährungen. Aber wird der Bitcoin abermals enttäuschen? Viele Experten und Analysten verweisen bereits bei ihrer Bitcoin Prognose auf das Jahr 2025. Sollte der Bitcoin bis Ende Dezember nicht die 100.000 US Dollar-Hürde übersprungen haben, wird es wohl 2025 endlich soweit sein. Aber besteht auch die Möglichkeit, dass es in Richtung 50.000 US Dollar geht und die 100.000 US Dollar-Grenze ein Traum bleibt?
Das Bitcoin Halving: Die Auswirkungen sind (derzeit) noch überschaubar
Im April fand das erste große Ereignis im Jahr 2024 statt: Nachdem der Bitcoin wenige Wochen zuvor das Allzeithoch mit über 73.700 US Dollar aufgestellt hat, wurde abermals die Belohnung für die Miner halbiert. Wer sich mit den letzten Halvings befasst hat, weiß, dass hier oft eine Rallye folgte. Schließlich sinkt das Angebot an neuen Coins, während die Nachfrage konstant bleibt oder sogar größer wird. Aufgrund der dynamischen Verknappung sind Preissteigerungen daher nicht ungewöhnlich.
Noch blieb die Rallye aber aus. Das war auch 2020 der Fall. Auch damals ging die Rallye erst Monate später los - der Höhepunkt wurde erst 18 Monate später erreicht. Somit sind die Analysten noch nicht besorgt und der Meinung, die Rallye wird wohl erst gegen Jahresende 2024 bzw. Anfang 2025 starten. Hier könnte dann erstmals die 80.000 US Dollar-Grenze übersprungen werden - mitunter wird es bereits im Zuge der ersten Rallye auf über 100.000 US Dollar gehen.
Im November 2020 lag der Preis bei rund 14.000 US Dollar; Anfang Januar 2021 bei über 40.000 US Dollar. Im Februar stieg der Preis auf über 57.000 US Dollar und im April knackte der Bitcoin erstmals die 60.000 US Dollar-Hürde.
Im November 2021 erreichte der Bitcoin sein damaliges Allzeithoch bei 67.600 US Dollar. Also rund 18 Monate nach dem Bitcoin Halving. Danach folgte eine mehrmonatige Korrektur, die den Bitcoin sogar wieder unter 20.000 US Dollar abstürzen ließ.
Politische Auswirkungen
Wie werden die nächsten Jahre verlaufen? Werden die Politiker aller Herrenländer neue Regularien beschließen, gegen Kryptowährungen vorgehen oder steigt die Akzeptanz? Je größer die Akzeptanz gegenüber Bitcoin und Co. werden wird, desto höher die Chance, dass der Preis weiterhin steigt bzw. stabil bleibt.
Der Faktor institutionelle Nachfrage
Die steigende institutionelle Nachfrage sollte keinesfalls außer Acht gelassen werden. Der 2024 auf den Markt gekommene iShares Bitcoin Trust ETF ist bereits 23,16 Milliarden US Dollar schwer. Der Vanguard FTSE All World, ein global bekannter und etablierter ETF, hat zehn Jahre benötigt, um diese Summe zu erreichen. Aufgrund der enormen Nachfrage steht fest, dass das Vertrauen in den Bitcoin größer wird - vor allem auch mit Blick auf die Möglichkeit der langfristigen Anlageform. Der Bitcoin war lange Zeit das Spekulationsobjekt Nummer 1 - heute wird er auch von Anlegern wahrgenommen, die mitunter einen über mehrere Jahre andauernden Anlagehorizont verfolgen. Wohl auch berechtigt. Die langfristigen Prognosen sind durchaus positiv und vielversprechend.
Weitere Preistreiber: Sinkende Zinsen und wirtschaftliche Unsicherheiten
Die Zinspolitik der US Notenbank könnte die Bitcoin Rallye beeinflussen. Denn aufgrund der Tatsache, dass die FED bereits den Leitzinssatz um 0,5 Prozent gesenkt hat und man davon ausgehen muss, dass das nicht die letzte Zinssenkung war, werden sichere Produkte wie Anleihen oder Sparprodukte mit festen Zinssätzen wieder unattraktiver. In diesem Fall beginnt wieder das Interesse an riskanteren Produkten, wie etwa den Bitcoin, zu steigen. Vor allem auch deshalb, weil Investoren auf der Suche nach Renditemöglichkeiten sind, die sich niveaumäßig deutlich über dem Niveau der Staatsanleihen befinden.
Zudem darf die wirtschaftliche Unsicherheit nicht vergessen werden. Der Bitcoin wird seit geraumer Zeit als „sicherer Hafen“ gesehen - vergleichbar mit Gold. Herrschen wirtschaftlich turbulente Zeiten, dann wird der Bitcoin wohl verstärkt als Wertaufbewahrungsmittel gesehen. Vor allem dann, wenn die Inflation hoch bleibt.
Das sind die Ergebnisse der technischen Analyse
Aus technischer Sicht bewegt sich der Preis des Bitcoin nur knapp unter dem Allzeithoch vom März 2024 - derzeit liegt er im Bereich der 64.000 US Dollar. Knackt der Bitcoin das Allzeithoch, so könnte es zu einer Rallye kommen, weil einer der größten Widerstände durchbrochen werden konnte. Vor allem wäre dann das Phänomen FOMO - Fear of Missing out - wieder zu beobachten. Denn erreichen Kurse neue Höchststände, so haben viele Anleger die Angst, den besten Einstiegszeitpunkt verpasst zu haben - sie springen auf den Zug auf, investieren und treiben so den Kurs weiter nach oben.
Zudem sind es auch technische Kaufsignale, die die Analysten nutzen, welche den Preis des Bitcoin nach oben steigen lassen könnten. Vor allem darf man nicht vergessen, dass sich der Bitcoin über das gesamte Jahr 2024 stabil gehalten hat - er lag seit seinem Allzeithoch im März in einer Seitwärtsbewegung zwischen 54.000 US Dollar und 65.000 US Dollar.
Das sind mögliche Faktoren, die daran Schuld sind, wenn der Bitcoin doch nicht so performt, wie das von ihm erwartet wird
Wer in den Kryptomarkt investiert, sollte nur frei zur Verfügung stehendes Geld verwenden."
Tatsächlich gibt es nicht nur Argumente für einen Bitcoin Höhenflug, sondern auch ein paar Gründe, warum es am Ende dann doch nicht klappen könnte. Ein Risikofaktor, der nicht außer Acht gelassen werden darf: die überkaufte Marktlage. In den letzten Monaten stieg der Preis nach oben - einerseits getrieben durch das Bitcoin Halving, andererseits aufgrund der Erwartungen an den ETF. Aus diesem Grund gibt es durchaus die Gefahr, dass es zu einer Konsolidierung oder Korrektur kommt, bevor der Preis wirklich nach oben geht.
Des Weiteren stellt sich auch die Frage, wie viel Kapital zusätzlich in den Markt fließen muss, damit hier wirklich eine Rallye beginnt. Schließlich wurden schon über 23 Milliarden US Dollar in den ETF gesteckt - von einer entsprechend starken Rallye ist man aber bislang weit entfernt.
Zudem darf man nicht vergessen, dass es doch regulatorische Unsicherheiten gibt. Werden die Gesetze verschärft, könnte das natürlich negative Auswirkungen auf den Preis bzw. und auch auf das Wachstum der Kryptowährung haben. Tatsächlich bleibt das regulatorische Umfeld der kritischste Faktor, der nicht außer Acht gelassen werden darf.
Zudem können globale wirtschaftliche Ereignisse eintreten, die ebenfalls eine Rallye behindern: Ein gutes Beispiel war etwa die Covid 19-Pandemie; derartige Black Swan-Ereignisse treten unerwartet auf, haben aber eine enorm starke Auswirkung.
Prognosen sind vielversprechend
Letztlich sind die Prognosen aber vielversprechend. Auch wenn es keine Gewinngarantie gibt, so kann man davon ausgehen, dass der Kryptomarkt 2025 weiterhin an Stärke gewinnen wird. Das Überspringen der 100.000 US Dollar-Grenze gilt als wahrscheinlich - zumindest stehen die Chancen höher als jene, dass der Bitcoin unter die 50.000 US Dollar-Grenze rutscht.
Dennoch: Wer in den Kryptomarkt investiert, sollte nur frei zur Verfügung stehendes Geld verwenden. Es kann sehr wohl gefährlich sein, Gelder zu investieren, die in den nächsten Monaten benötigt werden. Der Kryptomarkt ist bekanntlich sehr volatil und daher immer für Überraschungen, ganz egal ob positiv oder negativ, gut.