Diese Branchen und Unternehmen profitieren vom GB-Ausstieg Brexit als Best Case
Der Brexit ist das Negativwort des Jahres: Je näher das in Aussicht gestellte Datum für den Austritt Großbritanniens aus der EU rückt, desto mehr schlottern den Europäern die Knie. Und den Briten erst. Mittlerweile sind selbst weite Teile derer von der Schädlichkeit des Ausstiegs überzeugt, die ursprünglich dafür gestimmt hatten. Einen Weg zurück scheint es nun nicht mehr zu geben – eine „sunny side“ aber wohl: Denn es gibt durchaus auch Unternehmen und Branchen, die vom Ausstieg der Briten profitieren könnten. Dieser Artikel klärt auf.
Gewinner #1: Die Startup-Szene
Nach Einschätzung von Philipp Medrow der PwC wird vor allem die Startup-Szene vom Brexit profitieren. Sollte man eigentlich nicht meinen: Schließlich zählen gerade Startups auf eine internationale Arbeiterschaft, denen das Arbeiten in Deutschland durch den Austritt erschwert wird. Auch Fördermittel aus UK werden künftig nur noch an den Inner Circle vergeben.
Die deutsche Szene bereichert das trotzdem: Denn britische Startups sehen sich bereits jetzt nach einem fruchtbareren Boden für ihre Unterfangen um und verlegen ihren Standort beispielsweise nach Berlin. Das bedeutet konkret: Die Szene wird diverser – während sie in England langsam vertrocknet.
Gewinner #2: Die Online-Casino-Branche
Online-Casinos boomen zwar, habe es aber in Europa trotzdem schwer. Denn es ist gemeinhin bekannt, dass der Staat die Branche mit zahlreichen Regulierungen auszubremsen droht. Der Brexit hingegen könnte den bestehenden Online Casinos wie Unibet Germany zugute kommen: Denn große Player scheiden damit aus dem Rennen um die deutsche Kundschaft aus. Bisher stammten aus Großbritannien einige der stärksten Anbieter, mit denen sich die anderen Unternehmen den deutschen Markt teilen mussten. Nach dem Brexit werden sie ihre Dienste nicht mehr so leicht an in Deutschland basierte Zocker anbieten können. Weitere Folge davon: Der Aktienkurs dürfte ansteigen und somit der deutschen Glücksspielindustrie weiteren Auftrieb verschaffen.
Auch wenn die Medien also ein düsteres Bild vom Brexit zeichnen – wirtschaftlich muss es Deutschland nicht in den Ruin reißen. Wie das mit den Briten aussieht, ist eine andere Frage."
Gewinner #3: Die Chemieindustrie
Mit dem Austritt schneidet Großbritannien sich ins eigene Fleisch; denn auch die britische Wirtschaft ist stark von Exportgütern abhängig, doch jener Export wird kostspieliger und aufwändiger werden, sobald die Briten nicht mehr Teil der europäischen Handelszone sind. Das bedeutet, dass EU-Länder auf andere Lieferanten für die gleichen Güter zurückgreifen werden. Unter anderem sind deutsche Anbieter von Chemikalien genauso interessant und eben viel besser für Geschäfte verfügbar, als es ihre britischen Kollegen sein werden. Im Klartext: Die deutsche Chemieindustrie wird die Kunden abgreifen, die von nun an die Finger von Großbritannien lassen, und in der Folge einen stärkeren Umsatz verzeichnen können.
Gewinner #4: Die Automobilbranche
Das Gleiche gilt auch für die Automobilbranche. Obwohl manche unken, BMW & Co. könnten darunter leiden, dass das Exportgeschäft nach Großbritannien zurückgeht, sind andere optimistischer: Die Autos, die nun nicht mehr aus UK bezogen werden, werden in Deutschland bestellt – denn selbstverständlich wissen die EU-Länder um die hohe Qualität und vor allem die simplen Exportbedingungen der deutschen Fahrzeuge. Dies prophezeit auch die Leiterin des Germany Trade and Invest Büros in London – denn wenn die Lieferanteile Großbritanniens am europäischen Markt wegfallen, müssen sie von jemand anderem aufgefüllt werden – und das könnte Deutschland sein.