Tipps und Strategien für deutsche Käufer Den Schweizer Immobilienmarkt navigieren
Deutschlands Nachbarin im Süden, die Schweiz, hat viele Qualitäten, die sie zu einem interessanten Standort für Immobilieninvestoren machen: eine robuste Wirtschaft, politische Stabilität und hochwertige Immobilien, um nur einige davon zu nennen.
Für deutsche Auswanderer und angehende Anleger kann die Navigation des Schweizer Haus- und Wohnungsmarktes allerdings eine Herausforderung darstellen. Von regionalen Immobilienpreistrends bis hin zu kantonalen Bewilligungen - die folgenden Hinweise und Strategien können deutschen Käufern dabei helfen, sich zurechtzufinden.
Wohneigentum in der Schweiz
Laut BfS-Statistiken sind ca. 36 % der Schweizer Besitzer der Liegenschaft, in der sie wohnen: 24 % der Hausbewohner und 12 % der in Wohnungen lebenden Bevölkerung sind gleichzeitig Eigentümer. Die Quote ist in Basel und Genf besonders niedrig und in den ländlichen Kantonen generell etwas höher.
Tipp: Die Leerquote in der Schweiz ist niedrig und Wohneigentum ist nicht die Regel. Man sollte sich also darauf einstellen, dass die Suche nach einer infrage kommenden Immobilie etwas Zeit in Anspruch nimmt. Schweizer Immobilienplattformen online machen es glücklicherweise relativ einfach, Angebote und Marktlage von überall in der Welt aus zu recherchieren.
Bedingungen für Wohneigentum in der Schweiz
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Als Investor immer aufmerksam sein.
Die Rechte von in der Schweiz ansässigen Deutschen (EU/EFTA-Angehörige) unterscheiden sich nicht von denen der Schweizer. Wer jedoch einen Zweitwohnsitz oder ein Ferienhaus erwerben möchte, muss dafür relativ strenge Richtlinien erfüllen: Eine Bewilligung durch den Kanton ist erforderlich und diese ist wiederum an den Nachweis einer engen, schutzwürdigen Beziehung zum Standort gebunden.
In den Kantonen, wo bereits die Quote an ausländischen Besitz erreicht wurde, darunter Zürich und Genf, werden aktuell keine Ferienwohnungen an Ausländer verkauft. Darüber hinaus dürfen Objekte mit diesem Zweck eine bestimmte Größe nicht überschreiten und nicht ganzjährig vermietet werden.
Tipp: Deutsche, die nicht permanent in der Schweiz leben möchten, sollten sich im Vorfeld genau zu den Bedingungen im Kanton des Wunsch-Standortes informieren. Dadurch wird eine gezielte Suche möglich und Enttäuschungen können vermieden werden.
Immobilienpreise und der Schweizer Immobilienmarkt
Die durchschnittlichen Immobilienpreise in der Schweiz sind ein Mehrfaches höher als in Deutschland. Ein Quadratmeter Haus oder Wohnung kostet in Zürich durchschnittlich über 15.000 Schweizer Franken. Und wer zur Miete wohnt, zahlt jährlich im Durchschnitt 480 Franken pro Quadratmeter Wohnung.
Ähnlich wie in Deutschland ist das Stadt-Land-Gefälle auch in unserem Nachbarland deutlich: Während die Preise in den Vororten der großen Städte mit den Zentren noch mithalten, sieht es in den ländlichen Kantonen anders aus. Häuser in Appenzell-Innerrhoden oder Neuchâtel in der französischen Schweiz sind bereits ab 6.700 Franken zu haben.
Schweizer Immobilienmarkt im Überblick
Beim Schweizer Immobilienmarkt wird aktuell von einem Verkäufermarkt gesprochen. Die Nachfrage ist hoch und das Angebot limitiert. Dank einer Inflationsrate, die weit unter dem europäischen Durchschnitt liegt, und einem überdurchschnittlichen Einkommenswachstum von rund 2 % pro Jahr, konnte die Kaufkraft der Schweizer mit den steigenden Preisen in den letzten 20 Jahren mithalten.
Im letzten Jahr hat aber die SNB den Leitzinssatz auf 1,5 % angehoben, was die Finanzierung von Immobilienkäufen für viele erschwert. Vieles deutet darauf hin, dass die Kaufpreise ihren Höhepunkt erreicht haben und eine Stagnation, je nach Region sogar ein vorläufiger Rückgang der Preise, erwartet werden kann.
Tipp: Wer ein Auge auf eine Immobilie in der Schweiz geworfen hat, kann eine professionelle Immobilienbewertung online vornehmen lassen, um den tatsächlichen aktuellen Marktwert zu ermitteln und Vergleiche anzustellen.
Finanzierung Schweizer Immobilien
Die Bedingungen für die Aufnahme von Hypotheken sind in der Schweiz ähnlich wie in Deutschland. Ein geregeltes Einkommen muss vorliegen, eine Anzahlung von mindestens 10 % wird erwartet und die maximale Kreditsumme wird auf der Basis des aktuellen jährlichen Haushaltseinkommens berechnet.
Egal, ob man seinen Hauptwohnsitz in der Schweiz hat oder nicht: bei Hypotheken für Ferienhäuser oder Zweitwohnsitze können die Kriterien strenger und die nötige Anzahlungssumme höher sein.
Tipp: Schweizer Hypothekenrechner stehen online kostenlos zur Verfügung und können dabei helfen, das Kreditbudget zu kalkulieren.
Als Investition können Schweizer Immobilien das Portfolio diversifizieren."
Investitionswert von Immobilien in der Schweiz
Wer ein Haus in der Schweiz kauft, um darin zu wohnen, wird sich freuen zu hören, dass Schweizer Immobilien weiterhin als vergleichsweise sichere Investition gelten. Besonders in zentralen Gebieten, wo das Angebot begrenzt ist, wird ein Werteverfall nicht erwartet. Ein Faktor, der hierzu beiträgt, ist, dass während der Hochzeit der Covid-Pandemie viele Bauvorhaben aufgehalten wurden und die Anzahl der laufenden Projekte die wachsende Nachfrage nicht abdeckt.
Tipp: Als Investition können Schweizer Immobilien das Portfolio diversifizieren, man sollte sie jedoch als langfristige Anlage betrachten und keine hohe kurzfristige Wertzunahme erwarten.