Hintergründe Der Trend deutscher Trader über den Spot-Handel hinaus
Der Spot-Handel in Deutschland hat ein reifes Niveau erreicht.
Eine aktuelle Studie des Finanzinvestors Wisdomtree ergab, dass inzwischen 56 Prozent der privaten Anleger an dem Handel mit den digitalen Währungen interessiert sind - unter ihnen Anleger, die aktuell mit Krypto handeln, früher bereits damit gehandelt haben oder planen, in der Zukunft Krypto-Handel zu betreiben. Das bedeutet, jeder zweite Privatanleger hat sich bereits oder plant, sich in die Kryptosphäre vorzuwagen.
Man geht davon aus, dass der Anteil unter den Millennials und jungen Erwachsenen noch höher liegt. Einen einfachen Einstieg bieten die Krypto-Trading-Plattformen wie IQCent, Bitpanda, eToro oder TradeRepublic. Immer beliebter werden auch Trading Apps, die in der Regel vergleichsweise günstig in der Nutzung sind, dafür zum Teil jedoch weniger Handelsoptionen bieten. Der sogenannte Spot-Handel ist eine Form des Börsengeschäfts und auch bei Einsteigern beliebt.
Vom Spot-Handel aus locken neue Horizonte
Laut Gabler Wirtschaftslexikon verbindet man drei Begriffe mit dem Spot-Trading.
Effektivgeschäft
Dies ist ein Geschäft gegen sofortige Kasse und Lieferung. Es ist ein Begriff, der sich auf die Internationalen Warenbörsen bezieht.
Kassageschäft
Im Gegensatz zum Termingeschäft müssen Kassageschäfte an der Börse sofort oder innerhalb einer sehr kurzen Frist erfüllt werden.
Kassakurs
Das Spotgeschäft wird zum Spot-Preis oder aktuellen Kurs (notierter Preis) abgeschlossen. Dies trifft auf die klassischen Finanzmärkte ebenso wie den Kryptohandel zu.
Spot-Trades sind also Geschäfte, sowohl Kaufen als auch Verkaufen, die in Realzeit oder Echtzeit abgewickelt werden und bei denen der Geschäftsgegenstand unmittelbar den Eigentümer wechselt. Dies macht diese Handelsform überschaubar, sowohl vom Risikofaktor als auch der Gewinnspanne. Der ideale Einstiegstrade für den Anfänger.
Warum Spot-Handel allein deutsche Händler nicht mehr zufriedenstellt
©iStock.com/Kosanovic
Ein zufriedener Nutzer der digitalen Welt.
Aus der gleichen Wisdomtree-Studie wie oben erwähnt geht ebenfalls hervor, dass 81 Prozent jener Anleger, die bereits aktiv handeln, hinsichtlich ihrer Kompetenz beim Krypto-Trading sehr zuversichtlich sind. Daher ist es keine Überraschung, dass viele private Investoren sich komplexeren Strukturen zu- und von simpleren Methoden wie Spot-Trading abwenden.
Die größere Kompetenz ergibt sich allein schon daraus, dass Kryptowährungen auf dem deutschen Anlegermarkt längst etabliert sind. Händler hatten lange genug Zeit, sich mit dem Thema vertraut zu machen. Auch wenn man erste Schritte mit einfacheren und daher auch sicheren Methoden machte, hat der Krytpo-Handel nun eine gewisse Reife erreicht und die erfahreneren Händler sind neugierig geworden, welche Handelsinstrumente und -Formen die Börsen und andere Handelsplätze sonst noch bereithalten.
Neue Instrumente, die deutsche Händler anziehen
Hinzu kommt der Aufschwung, den Kryptowährungen in den letzten Wochen und Monaten am Markt erlebt haben, allen voran Bitcoin und Ethereum, deren Rally-Wellen Krypto-Profis und Neueinsteiger in Atem hielten. Die Akzeptanz in Deutschland steigt und Experten sagen, dass Krypto sich als eigene Asset-Klasse etabliert - Krypto-Vermögenswerte sind lange nicht mehr nur den Pionieren unter den Anlegern vorbehalten.
Prediction-Tools, Bots und Analyse-Dashboards helfen, das Risiko zu mindern, nicht nur bei Hebelprodukten, auch Margin-Handel genannt, sondern bei allen Anlageformen und -Instrumenten. Einige dieser Tools finden sich auch auf den Broker-Plattformen, wo sie Teil des Dienstleistungsangebots sind.
Regulierung und Vertrauen - Deutschlands Vorteil
Deutschland ist ein hoch regulierter Markt. Deutsche Gesetze schützen den Verbraucher und auch den Anleger in noch höherem Maße, als es europäische Gesetze und Regulierungen bereits tun. Hierbei sollte man zunächst die MiCAR-Verordnung nennen, die sowohl die Ausschüttung von Kryptowerten als auch Krypto-Dienstleistungen reguliert. In Deutschland wurde das Kryptomärkteaufsichtsgesetz mit einer nationalen Regelung noch hinzu.
Private Anleger können sich sicher fühlen, dass die heimischen Gesetze zu ihrem Schutz existieren, jedoch geben sie keine Garantie oder Verlustabsicherung. Was sie bieten, sind eine höhere Transparenz der Finanzmärkte als in weniger stark regulierten Ländern, sowie strenge Auflagen für Krypto-Trading-Plattformen. Wer auf eigene Faust handelt, dem steht im Einzelfall eventuell noch die BaFin als Aufsichtsbehörde zur Verfügung, an die er sich wenden kann.
Vergleich von Spot-, Margin- und Terminhandel
Deutschlands Zukunft liegt im globalen Spektrum als einer der führenden Märkte hinsichtlich der Krypto-Akzeptanz und Verbreitung. Wir sehen Trends, die mit denen der führenden Märkte wie den USA vergleichbar sind und auf europäischer Ebene schon längst mit Großbritannien mithalten können."
Neben dem Sofortkauf-/Verkauf, der mit keinerlei Risiko verbunden ist, da die Gewinnspanne festgelegt ist, sofort abgeschlossen wird und keinerlei Kursschwankungen mehr unterliegen kann, bieten sich dem deutschen Privatanleger weitere Tradingformen an. Dazu gehören CFD, ETF, Termingeschäfte oder Futures, ETN und sogenannte Hebelprodukte oder gehebelte Produkte, um den erhöhten Bedarf an komplexeren Finanzprodukten zu stillen.
Hebelprodukte sind geeignet für Investoren, die mit wenig Einsatz viel Gewinn erzielen wollen. Selbstverständlich ist das hohe Gewinnpotenzial auch mit hohem Risiko verbunden und eher für Anleger mit sehr viel Erfahrung geeignet, anders als z. B. ETF, die auch für Einsteiger geeignet sein können.
Termingeschäfte auf der anderen Seite machen Sinn, wenn ein bestimmter Bedarf sicher in der Zukunft bestehen wird. Dann kauft man das Produkt zu einem fixen Preis, mit einem festgelegten Liefer- bzw. Abnahmedatum in der Zukunft. Gewinne ergeben sich, wenn der Preis sich vorteilhaft für den Anleger entwickelt hat, z. B. wenn der Marktpreis an dem zuvor festgelegten Abnahme-/Lieferdatum höher ist als der fixe Preis, der am Abschlusstag festgelegt wurde. Darauf kann man selbstverständlich auch spekulieren, ohne dass ein bestimmter Bedarf besteht.
Diversifizierte Handelskultur in Deutschland
In Deutschland, wie auch global, sind neue Trends zu beobachten. Die Trading-Landschaft wird immer diversifizierter, Innovation hat in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr Anlageprodukte auf die Märkte gebracht. Einige davon haben sich schnell etabliert, andere, wie Krypto, mussten, nicht zuletzt aufgrund ihrer hohen Volatilität, erst viele Hürden überwinden.
Die Akzeptanz von Krypto wurde durch den Einstieg traditioneller Banken erheblich verstärkt. Dies verhalf den digitalen Währungen, die Nische zu verlassen und die Reise ins Mainstream-Trading anzutreten. Ähnlich sieht es nun bei der Tokenisierung von Vermögenswerten aus. Große Institutionen sind Feuer und Flamme und sehen darin die "nächste Finanzrevolution", so Larry Fink von Blackrock.
Auf dem Markt vermischen sich private und institutionelle Anleger, FinTech-Unternehmen und Banken und gestalten den deutschen Finanzmarkt zu einer fortschrittlichen, innovativen Landschaft für Anleger aus allen Schichten der Wirtschaft.
Schlusswort
Vor diesem Hintergrund ist ersichtlich, dass Deutschlands Zukunft im globalen Spektrum als einer der führenden Märkte hinsichtlich der Krypto-Akzeptanz und Verbreitung liegt. Wir sehen Trends, die mit denen der führenden Märkte wie den USA vergleichbar sind und auf europäischer Ebene schon längst mit Großbritannien mithalten können.