Die chinesische Finanzkraft bewegt sich auf Europa zu

Die Investitionsbemühungen aus China reißen einfach nicht ab. Auch in der jüngsten Zeit gab es immer wieder Andeutungen, dass ein chinesisches Konsortium finanzstark beim englischen Fußballverein Newcastle United einsteigen möchte.

In der Vergangenheit hat es schon mehrfach Berichte darüber gegeben, dass chinesische Großinvestoren auf der Suche nach Investitionsmöglichkeiten im europäischen Fußball sind. Die englische Zeitung Financial Times spricht in diesem Zusammenhang bereits von einer bevorstehenden „Goldenen Ära“ für die Geschäftsmänner aus dem Reich der Mitte, da diese vor allem vom schwachen Pfund profitieren.

Schwaches Pfund als Antreiber

Die Tatsache, dass das durch ein Referendum angekündigte und beschlossene Brexit, also den EU-Austritt Großbritanniens, schwache Pfund sich nach dieser politischen Entscheidung nicht wieder vollständig erholt hat, spielt den Geldgebern in die Karten. So lassen sich momentan – zumindest in Großbritannien – gute Investitionen tätigen, die vorher möglicherweise noch unrealistisch schienen.

Nicht nur lose Worte

Dass solche Gerüchte um derartige Investitionen keine losen Worte bleiben, zeigen diverse Beispiele aus der Vergangenheit. So hat der ehemalige italienische Ministerpräsident Berlusconi mittels seiner eigenen Firma Fininvest den Fußballverein AC Mailand nach China verkauft, wobei der Klub vorher in den Händen des umstrittenen Politikers lag. Für die 99,93 Prozent Anteile am Verein macht eine chinesische Investorengruppe knapp 740 Millionen Euro locker.

Auch im eigenen Land wird investiert

Zwar wandern die Blicke der finanzstarken Unternehmen überwiegend nach Europa, speziell nach England, doch auch im eigenen Land wird kräftig Geld in die Hand genommen, um gesteckte Ziele zu erreichen. Zu den Zielen, die unter anderem in einem Staatsplan von Staatspräsident Xi Jinping festgehalten sind, gehört es auch, aus dem Staat eine erfolgreiche Fußballnation zu machen, die in den kommenden Weltmeisterschaften reale Chancen auf den Titelgewinn hat.

Auch hier sprechen die Zahlen eine eigene Sprache: Erstmalig wurde im winterlichen Transferfenster 2016 in China das meiste Geld weltweit für neue Spieler ausgegeben. Satte 336 Millionen Euro wurden in die Super League gesteckt, wodurch die englische Premier League (253 Mio. Euro), die italienische Serie A (87 Mio. Euro) und die deutsche Bundesliga (52 Mio. Euro) auf die Plätze verwiesen wurden.

Nicht nur Spieler und Vereine

In erster Linie wird das vorhandene Budget zwar für Spielerakquisitionen und ganze Vereinskäufe gesteckt, doch die Investitionen diversifizieren sich im Laufe der Zeit. So haben Geldgeber die Stadien in England für sich entdeckt, um dort Geld anzulegen, das ganze Stadion zu kaufen oder durch eine Beteiligung Einfluss nehmen zu können. Machester City, Aston Villa, Atletico Madrid und West Brom, all diese Vereine aus Europa haben finanzielle chinesische Unterstützung im Rücken, mit der sich neue sportliche Ziele realisieren lassen.