Informationen und Spartipps Die erste Steuererklärung

Eine Einkommenssteuererklärung abzugeben, ist in Deutschland nicht unbedingt ein Muss, denn für einige Arbeitnehmer ist dies freiwillig möglich. Sie können dies aber tun, weil im Durchschnitt 9 von 10 dadurch Geld vom Staat zurückbekommen. Allerdings gibt es auch Kriterien, die eine Abgabe vorschreiben. 2016 zählt dazu zum Beispiel die Einkommensgrenze von 8.652 Euro.

Wer diese überschreitet, muss eine Steuererklärung abgeben, ansonsten drohen ein Zwangsgeld und ein Verspätungszuschlag. Für Ehepaare gilt ein Betrag von 17.304 Euro als Grenze. Darüber hinaus müssen auch Frischvermählte ihre Einkommensverhältnisse vor dem Finanzamt offen legen, wenn einer die Steuerklasse III oder V gewählt hat. Was sollten Sie wissen, wenn Sie Ihre erste Steuererklärung machen müssen oder wollen?

Den Überblick behalten

Rund um die Einkommenssteuererklärung gibt es zahlreiche Vorschriften, Ausnahmeregelungen und darüber hinaus regelmäßige steuerrechtliche Änderungen. Wer sich damit nicht auskennt, hat meistens Schwierigkeiten, die Formulare auszufüllen. Um nichts falsch zu machen, nicht zu viel Steuern nachzahlen zu müssen beziehungsweise einen möglichst hohen Betrag vom Finanzamt wieder erstattet zu bekommen, ist es wichtig, sich zu informieren. Eine einfache Möglichkeit ist, sich den Rat von Experten wie beispielsweise Steuerberatern oder Buchhaltern einzuholen. Diese können nicht nur beraten, sondern auch die komplette Steuererklärung erstellen. Jedoch ist dies mit Kosten verbunden, die zwar von der Steuer abgesetzt werden können, die sich jedoch nicht jeder leisten kann oder möchte.

Eine Alternative ist eine Steuer-Software, die anwenderfreundlich zu bedienen ist und mit Tipps und Informationen Schritt für Schritt durch die Steuererklärung führt. Taxman von Lexware zum Beispiel gibt während der Eingabe Hinweise auf Einsparmöglichkeiten und prüft die Daten direkt auf ihre Korrektheit. Dadurch erhält der Anwender sofort eine Rückmeldung, sollten falsche oder fehlende Informationen vorhanden sein. Durch Updates sind die Programme immer auf dem neuesten Stand und beziehen zwischenzeitliche Gesetzes- oder Vorschriftenänderungen bei der Erstellung sofort mit ein. 

Wo liegen Steuersparpotentiale?  

Nicht immer ganz leicht ...

Wer bislang keine Steuererklärung gemacht hat, aber nun Sparpotentiale nutzen möchte, kann davon nicht nur für das vergangene Jahr profitieren, sondern rückwirkend auch für weitere 4 Jahre. Grundsätzlich gilt der 31.5. des Folgejahres als Stichtag für die Abgabe (ab 2017: 31.7.) beziehungsweise der 31.12., wenn ein Steuerberater die Steuererklärung erstellt. Notwendig für eine rückwirkende Erklärung sind zum einen die Freiwilligkeit und zum anderen die Erstellung einer sogenannten Antragsveranlagung. Im Durchschnitt liegen die Erstattungen in diesen Fällen bei 1.000 Euro.

Lohnenswert ist dies vor allem, wenn keine Verpflichtung zu Abgabe vorliegt und der Arbeitnehmer Einkünfte aus nichtselbstständiger Arbeit erzielt hat. Der Arbeitgeber hat in diesem Fall über die Lohnsteuererklärung entsprechende Abgaben (Steuern, Sozialabgaben) an das Finanzamt abgeführt, jedoch wurden dabei nicht die individuellen Ausgaben berücksichtigt, welche die Steuerschuld mindern können. Diese Kosten können für Fahrten zur Arbeitsstelle, für ein Arbeitszimmer oder für haushaltsnahe Dienstleistungen angefallen sein. Im Rahmen einer freiwilligen Steuererklärung können diese Ausgaben angesetzt werden. Wichtig zu wissen ist, dass der zuständige Finanzbeamte unter Umständen verlangt, Belege für die entstandenen Kosten vorzulegen. Allerdings können auch sogenannte Pauschalbeträge genutzt werden, die ohne konkrete Nachweise abgesetzt werden dürfen. Diese gelten jedoch nur bis zu einer festgelegten Höhe und nur für bestimmte Kosten (z.B. Fahrt-, Arbeitsmittel-, Werbekosten, Kontoführungsgebühren).

Eine Einkommenssteuererklärung kan sich lohnen

Eine Rückerstattung ist außerdem möglich, wenn der Lohn jeden Monat aufgrund von Feiertags-, Schichtzuschlägen, Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie Prämienzahlungen unterschiedlich hoch ist. In den Monaten, in denen der Lohn überdurchschnittlich hoch ist, zieht das Finanzamt mehr Lohnsteuer ab. Auf das Jahr hochgerechnet, werden dadurch jedoch zu viel Steuern gezahlt, sodass durch die Steuererklärung eine Rückerstattung realisiert werden kann.

Ob verpflichtend oder freiwillig – eine Einkommenssteuererklärung kann sich in finanzieller Hinsicht positiv auswirken, wenn im Rahmen des Steuerrechts Sparpotentiale genutzt werden.