Legale Online Casinos mit Lizenz Die neue dicke Steuerquelle des Staates?

Ein Novum war, dass nun erstmals auch Online Glücksspiele vom Staat aus endlich legalisiert wurden. Betreiber von Online Casinos können seitdem auch in Deutschland eine offizielle Lizenz beantragen. Das war jahrelang völlig undenkbar. Dafür müssen die Institutionen aber nunmehr strenge Auflagen zum Spieler- und Jugendschutz erfüllen.

Online Casinos Steuern

Mit der Legalisierung von Online Glücksspielen einhergehend wurde auch eine Steuer eingeführt. Das bedeutet: Legale Online Casinos und die damit hervorgehende Neuausrichtung der Besteuerung der Casinos wird dem Staat vermeintlich viele Millionen Steuereinnahmen einbringen. Das ist zwar gut für den Staat. Für die Spieler indes bedeutet der Steuerabzug letztlich, dass die Gewinnauszahlungen bei den Online Casinospielen oder Online Sportwetten geringer ausfallen.

Glücksspiele um echtes Geld faszinieren die Menschen seit eh und je. Die Aussicht auf schnelle Gewinne und ein sorgenfreies Leben zieht die Menschen magisch an, darum sind Online Casinos so beliebt. Der Staat jedoch hat ein natürliches Interesse daran, das Glücksspiel in die richtigen Bahnen zu lenken, um die Menschen vor Spielsucht und den damit verbundenen negativen sozialen und gesellschaftlichen Folgen zu schützen. Ein wichtiger Aspekt ist auch, dass die Jugend vom Glücksspiel ferngehalten wird.

Der Spieler- und Jugendschutz ist jedoch nur eine Seite der Medaille. Bekanntermaßen fließt beim Glücksspiel auch viel Geld über die Spieltische beziehungsweise in die Spielautomaten. Die Online Casinos bieten den Spielern oft viele hundert Spielautomaten, an denen sie ihre Einsätze machen können. Hier will der Staat natürlich kräftig mitverdienen, weswegen den legalen Online Casinos in Deutschland eine Steuer auf alle Einsätze in Höhe von aktuell 5,3 % auferlegt wurde.

Nach einer Prognose des Statistikinstitutes statista werden die Bruttospielerträge der regulierten Online Casinos in Deutschland im Jahr 2023 knapp 3,2 Milliarden Euro betragen. Dies würde dem Staat rund 170 Millionen Euro Online Casino Steuereinnahmen in die Kassen spülen. Die Prognosen zeigen weiterhin, dass in den Folgejahren von weiter steigenden Umsätzen bei den Online Casinospielen und damit auch von noch höheren Online Casino Steuern auszugehen ist.

Probleme mit der Online Casino Steuer und den neuen Glückspielregeln

Von der in Deutschland erhobenen Steuer auf die Online Casinospiele und Online Sportwetten zeigen sich viele Spieler wenig begeistert. Kritik gibt es auch an der konkreten Ausgestaltung der neuen Regeln für Online Casinospiele.

Das Problem bei der Online Casino Steuer ist, dass diese auf die Spieleinsätze erhoben wird und nicht wie in anderen Ländern von den Bruttospielerträgen der Online Casinos. Den Spieler werden dadurch weniger Gewinne ausgezahlt.

Beträgt beispielsweise die ursprünglich vorgesehene durchschnittliche Auszahlungsquote an einem Spielautomaten rund 95 %, wird diese bei den Automaten, die in den deutschen Online Casinos mit Lizenz angeboten werden, auf unter 90 % herabgesetzt. Andernfalls wären die Spielautomaten für die Betreiber nicht mehr rentabel. Wer dagegen in einem Online Casino mit Lizenz aus Malta oder Curacao spielt, kann weiterhin mit einer höheren Auszahlungsquote rechnen.

Beschränkungen auch bei den Einsätzen und beim Spielangebot

Doch damit nicht genug. Die deutschen Glücksspielregeln geben auch vor, dass die Einsätze an einem Spielautomaten nur einen Euro je Spin betragen dürfen. Außerdem muss zwischen zwei Spins eine Pause von 5 Sekunden eingehalten werden. Das bei vielen beliebte Autoplay an Automaten ist nicht erlaubt. Die maximale Einzahlung der Spieler in den Online Casinos wurde zudem auf 1.000 € monatlich begrenzt.

Hinzu kommt, dass in den deutschen Online Casinos nur Spielautomaten angeboten werden dürfen, mit der Ausnahme, dass keine Jackpots erlaubt sind. Beliebte Tischspiele wie Roulette, Blackjack oder Online Poker sowie Live Casinospiele mit echten Dealern sind ebenfalls verboten.

Spieler müssen darüber hinaus damit rechnen, dass ihre Daten an staatliche Stellen weitergegeben werden, um die Einzahlungslimits zu überprüfen und Spieler vom Spiel auszuschließen, die ein problematisches Spielverhalten zeigen. In einigen Fällen wurde auch berichtet, dass die Online Casinos Schufa-Abfragen machen, um zu erfahren, ob ein Spieler Schulden hat und daher vom Spiel ausgeschlossen werden muss. Das kommt bei vielen Spielern überhaupt nicht gut an.

Mit der Legalisierung von Online Glücksspielen einhergehend wurde auch eine Steuer eingeführt."

Europäischen Online Casinos mit weniger Regulierung

Die Beschränkungen beim Spielangebot oder bei den Einsätzen und Limits gibt es in den Online Casinos mit Lizenz aus anderen europäischen Ländern nicht. In den europäischen Online Casinos mit Lizenz aus Malta oder Curacao können die Spieler weiterhin auf Online Roulette & Co oder auf die beliebten Spiele in den Live Casinos zugreifen. Hier werden auch keine Daten der Spieler an staatliche Stellen weitergegeben oder Schufa-Anfragen gemacht.

Die Befürchtung ist daher groß, dass viele Spieler daher weiterhin in Online Casinos ohne deutsche Lizenz spielen. Das bedeutet umgekehrt nichts anderes, als dass die Regelungen des Staates zu einem großen Teil ins Leere laufen würden. Damit verbunden wären auch wesentlich weniger Steuereinnahmen als geplant.